Normalerweise verhilft Asim Shahmalak in seiner Crown Clinic in Manchester Promis für viel Geld zu neuer Haarpracht. Doch seine letzten Operationen führte der britische Chirurg an mittellosen und verzweifelten Frauen durch.
50’000 Pfund (umgerechnet 75’000 Franken) hat er aus der eigenen Tasche aufgewendet, um sechs Frauen in Pakistan zu helfen. Einige von ihnen waren durch Säure-Attacken grässlich entstellt worden.
Unter den Opfern ist die 24-jährige Kanwal Ashar, der ein Mann Säure ins Gesicht schleuderte, nachdem sie seine Avancen zurückgewiesen hatte. Sie arbeitete in einem Schönheitssalon, wo der Mann ihr regelmässig nachstellte. Sie hat durch die Operation neue Augenbrauen und Wimpern bekommen. Die Haare dazu stammen von ihrem Hinterkopf. Sie hat seit drei Jahren nicht mehr gearbeitet und hofft nun auf einen Neubeginn.
Kanwal Qayum (26) wurde ebenfalls mit Säure überschüttet. Ihr Ex-Freund war eifersüchtig, weil sie ihm von ihrem neuen Job als Flight Attendant erzählte. Sie musste bereits mehrere Operationen über sich ergehen lassen. Dr. Shahmalak hat ihr nun ihre Augenbrauen zurückgegeben.
Asma (22) trug grässliche Verbrennungen davon, als sie in der Küche ausrutschte und in einen Topf mit kochendem Öl fiel. Sie hat neue Augenbrauen und Wimpern sowie Haar auf eine kahle Stelle am Kopf erhalten.
Shabana (19) wurde von ihrer Mutter im Alter von nur zwei Monaten aus Versehen mit kochendem Wasser überschüttet. Sie hat eine neue rechte Augenbraue sowie Haar auf eine kahle Stelle am Kopf erhalten.
Dr. Shahmalak ist einer von nur neun Chirurgen weltweit, die qualifiziert sind, komplizierte Transplantationen an Augenbrauen und Wimpern vorzunehmen. «Ich musste weinen, als ich von ihrem Schicksal erfuhr», sagte er. Mit Säure überschüttet zu werden, weil man ein Angebot zurückweist, das sei schlimmer als im Mittelalter. Er hat mit eigenen Augen gesehen, dass man Schwefelsäure in Karatschi an jeder Ecke für wenige Rappen kaufen kann.
«Es war sehr bewegend, das Lächeln in ihren Gesichtern zu sehen, nachdem wir operiert hatten», sagte Dr. Shahmalak. «Wir waren ihre letzte Hoffnung.» Sie seien wie Ausgestossene gewesen, die auch keinen Job mehr bekamen. In einigen Fällen seien sie sogar von ihren Familien im Stich gelassen worden.