Derzeit kursiert auf Twitter ein Bild, das für Aufmerksamkeit sorgt. Es zeigt ein Plakat mit dem amtierenden Bundespräsidenten Alain Berset, dem anstatt seiner normalen Nase eine Pinocchio-Nase gewachsen ist. Das Plakat stammt aus der Feder des Bürgerkomitees «Versicherungsspione Nein».
Ob es klug ist, Bundesrat Berset im Abstimmungskampf als Lügner hinzustellen? Ist das tatsächlich aus der Referendums-Komitee-Küche, @dani_graf #versicherungsspione pic.twitter.com/MRk92r5Trk
— Daniel Gerny (@DanielGerny) 1. November 2018
Die Gegner des Sozialdetektive-Gesetzes, das am 25. November an die Urne kommt, ärgern sich über die Aussagen von Berset im Abstimmungskampf. Der Bundespräsident betonte mehrfach, dass es Detektiven mit dem neuen Gesetz nicht erlaubt sei, in Privaträume wie Schlafzimmer oder Wohnzimmer zu filmen. Dimitri Rougy, SP-Politiker und Kopf des Referendumskomitees, sieht das anders. «Der Bundesrat ist dabei, 5,5 Millionen Stimmbürger willentlich falsch zu informieren», sagte SP-Politiker Dimitri Rougy gegenüber dem Tages-Anzeiger. Das neue Gesetz lege nicht klar fest, was für die Versicherungsspione erlaubt sei und was nicht.
«Bundespräsident Alain Berset wird nicht müde zu behaupten, es sei ausgeschlossen, dass Versicherungsdetektive ins Schlafzimmer filmen dürften», echauffiert sich auch Daniel Graf, Co-Kampagnenleiter des Komitees «Versicherungsspione Nein» auf Twitter. Weil Berset falsch informiere, so Graf, habe man sich für das Motiv mit der Lügennase entschieden. Mit Unterstützung aus der Bevölkerung: «69 Prozent unserer Unterstützer hat die Idee gut gefallen», schreibt Graf.
Doch gleichzeitig erhielt das Komitee auch viele kritische Nachrichten zum Plakat. «Einige störten sich an der Botschaft, andere daran, dass wir eine Person ins Fadenkreuz genommen haben», führt Graf aus. Deshalb habe man sich schlussendlich entschiedne, von dem Motiv abzusehen. (ohe)