>> Coronavirus: Alle News im Liveticker
Anfang November erreichte die zweite Welle in der Schweiz ihren vorläufigen Höhepunkt: Rund 8000 Personen wurden im 7-Tage-Schnitt positiv auf das Virus getestet. Dank erneuten Massnahmen konnten die Fallzahlen damals gedrückt werden.
Bis Anfang Dezember – dann kehrte der Trend wieder um und seither zeigt der 7-Tage-Schnitt deutlich nach oben. In den letzten Tagen lag er bei knapp über 4000 positiven Tests pro Tag.
Auf die Hospitalisierungen hatte die erneute Zunahme an positiven Tests noch keinen Einfluss. Aktuell werden im Schnitt knapp 130 Personen mit einer Covid-19-Diagnose hospitalisiert.
Auch bei den Todesfällen zeigt die Kurve noch immer nach unten. Der Schnitt über 7 Tage liegt aktuell bei gut 70 Todesfällen pro Tag, Tendenz sinkend.
Das könnte sich allerdings bald ändern. Denn wie von den Experten des Bundesamts für Gesundheit mehrfach erläutert, bewegt sich die Kurve der Todesfälle analog zu den Fallzahlen, allerdings mit rund zwei Wochen Verzögerung.
Die folgende Grafik mit den 7-Tage-Schnitten dieser Indikatoren zeigt diesen Effekt anhand von drei Beispielen auf. So erreichten die Fallzahlen in der 2. Welle ihren Höhepunkt am 2. November (8066 positiv Getestete), einen Tag später erreichten auch die Hospitalisierungen ihren Peak (238 Hospitalisierungen). Die Todesfälle stiegen aber noch über zwei Wochen weiter an, bis sie am 18. November ihren (bisherigen) Höhepunkt fanden (89 Todesfälle).
Ein ähnlicher Effekt war auch in der ersten Welle zu beobachten – wobei hier zu beachten gilt, dass viele Personen erst bei der Hospitalisierung getestet wurden und die Kurven der Fallzahlen und Hospitalisierungen daher zeitlich parallel verliefen. Die Todesfälle erreichten den Höchststand 11 Tage später.
Etwas schwieriger an einem Datum fest zu machen ist der Auftakt zur zweiten Welle. Doch anhand der Tage, ab denen die Zahlen wieder exponentiell anstiegen, lässt sich ebenfalls ein Zeitraum von gut zwei Wochen ablesen.
Verfallen wir in den kommenden Tagen und Wochen in ähnliche Muster, dürften die Hospitalisierungen und später auch die Todesfälle spätestens zwischen Weihnachten und Neujahr wieder zu steigen beginnen.
Doch die Ausgangslage wäre beim Jahreswechsel eine andere: Denn anders als im November sind aktuell die Hälfte der Intensivstations-Betten bereits mit Covid-Patienten gefüllt. Tausende nicht-dringende Operationen wurden bereits verschoben – eine Option, die also Anfang 2021 nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Viele Betriebe sind ab dem WE sowieso in den Weihnachtsferien und die Schulen geschlossen. Wenn der Lockdown jetzt nicht sofort kommt, verpassen wir diese Chanche und es wird im Januar und darauf einfach umso schlimmer.
Aber man zaudert immer noch, was ist nur los? Z.B. der Kanton Schwyz denkt trotz aktuellen Warnungen des Gesundheits-Systems bereits wieder daran, seine kantonalen Coronamassnahmen zu lockern. Ich bin der Meinung, dass unser föderales System bei dieser Kriese total versagt.