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Coronavirus: Drei Kinder in Genf von mysteriöser Krankheit befallen

epa08391577 A woman and child wearing masks walk in the African Village part of Guangzhou, Guangdong province, China, 29 April 2020. African Village also known as Little Africa in Guangzhou, where mos ...
Kind und Mutter mit Gesichtsmaske: Bei rund 100 Kindern ist eine mysteriöse Krankheit aufgetreten.Bild: EPA

Drei Kinder in Genf von mysteriöser Krankheit befallen – rund 100 Fälle weltweit

29.04.2020, 22:1429.04.2020, 23:05
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Drei Kinder mit einer mysteriösen Entzündungskrankheit werden derzeit am Genfer Universitätsspital gepflegt. Ein möglicher Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wird nicht ausgeschlossen. Eines von ihnen wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Der Delegierte des Bundes für die Corona-Pandemie, Daniel Koch, sprach am Mittwoch von einer Immunitätsreaktion als Folge einer Infektion mit dem Coronavirus. Das Virus löse einen Entzündungssturm im Körper aus, eine Überreaktion des Immunsystems, sagte der Genfer Kantonsarzt Jacques-André Romand.

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Der erste Fall trat im Genfer Universitätsspital am vergangenen 2. April auf, wie der Sprecher des zuständigen Gesundheitsdepartementes zu einem Bericht der Onlineportale von Le Matin und 20 Minutes sagte. Er geht davon aus, dass es ausserhalb von Genf in der Schweiz derzeit keine vergleichbaren Erkrankungen gebe. Im Kanton Genf sind bisher rund 20 Kinder positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Das Krankheitsbild bei den Kindern gleiche jenem der sogenannten Kawasaki-Krankheit. Krankheitsfälle seien in verschiedenen Ländern festgestellt worden. Ein Teil der betroffenen Kinder sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, andere wiederum nicht.

Die Kinder hätten Magen-Darm-Probleme, Atemprobleme oder auch Probleme mit dem Herzen, wird Damien Bonnet, Chef der Herzpädiatrie am Necker-Spital in Paris, in einer Meldung der Nachrichtenagentur AFP zitiert wird.

Fälle aus weiteren Ländern

Die Entzündungskrankheit tritt nicht nur in der Schweiz auf. In mindestens sechs Ländern wurden insgesamt bisher rund 100 Fälle registriert, wie The Guardian schreibt. In Grossbritannien sind demnach 19 Kinder betroffen, weitere Fälle meldeten Frankreich, Italien, Spanien und die USA.

Der Französische Gesundheitsminister, Olivier Veran, sagte am Mittwoch, dass landesweit mehr als zwölf Kinder mit einer Entzündung im Herzbereich gemeldet wurden. Es gebe noch nicht genügend Beweise, dass es einen direkten Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus gebe, aber man nehme die Fälle «sehr ernst».

Mark Gorelik, ein Spezialist, der am «Columbia University Medical Center» in New York arbeitet, sagt gegenüber Reuters, er glaube nicht, dass es die Kawasaki-Krankheit sei. Es handle sich eher um eine Reaktion des Immunsystems auf eine Infektion. «Aber wir finden gerade erst heraus, was hier passiert, wir stehen noch am Anfang.» (cma/sda)

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Bundesrats-PK 29.04.2020
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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bcZcity
29.04.2020 22:47registriert November 2016
Aktuell ist man wohl schneller nervös als auch schon, aber man sollte nichts unterschätzen. Wer hat ganz am Anfang den Corona Ausbruch in China nicht belächelt....

Zum Glück beginnt die Schule bald wieder, oder? ^^
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douglasflyer
30.04.2020 09:49registriert Februar 2014
Die Verbindung Corona-Virus wurde schon vor längerer Zeit untersucht im Zusammenhang mit dem HCoV-HKU1. Der Report „Association between a Novel Human Coronavirus and Kawasaki Disease„ ( JID 2005:191 )
datiert vom März 2005 und betrachtet den Zeitraum von NOV 2001 bis MAI 2004. Der Bericht kommt zum Schluss, dass ein Zusammenhang zwischen dem HCoV-HKU1 und der Kawasaki-Erkrankung bei Kindern < 5 Jahre bestehe:

„In conclusion, this case-control study suggests that there is an association between HCoV-NH infection and Kawasaki disease.“

Könnte ja bei dem SARS-CoV-2 ähnlich sein...
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de meuron
30.04.2020 10:08registriert Februar 2020
Mir scheint dass jetzt Alles im Zusammenhang mit Corona steht. Nur mein Wein mit Zapfen nicht, dass ist immer noch meine Schuld 😱

Ich hoffe sehr, im Falle einer zweiten Coronawelle, dass es nicht unsere Kinder mitreißt!
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