Per 18. Januar gilt in der Schweiz eine Homeoffice-Pflicht, sofern diese umsetzbar ist. Das Ziel ist klar: Die Bewegungen der Bevölkerung einschränken und so die Kontakte minimieren. So soll das Coronavirus – und vor allem dessen Mutationen – an der Verbreitung gehindert werden.
Im ersten Lockdown ab dem 16. März nahm die Mobilität der Schweizerinnen und Schweizer massiv ab. So sank der Mittelwert der Tagesdistanzen von rund 40 Kilometern auf unter 20. Im Sommer erreichte der Wert dann wieder denjenigen von vor dem 1. Lockdown. Mit den Massnahmen des Bundesrates vom 28. Oktober (u.a. höchstens vier Personen pro Tisch im Restaurant, Veranstaltungen über 50 Personen nicht erlaubt, private Treffen mit maximal 10 Personen, sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten mit mehr als 15 Personen verboten) nahm die Mobilität wieder ab, hielt sich aber dann auch in der Folge (und weiteren Einschränkungen) bei durchschnittlich rund 30 Kilometern pro Tag.
Jetzt hat Intervista das erste Mobilitäts-Monitoring nach den strikteren Massnahmen am 18. Januar (u.a. Homeoffice-Pflicht, Läden des nicht täglichen Bedarfs geschlossen, private Treffen mit maximal 5 Personen) veröffentlicht. Das sind die Resultate für die Woche vom 18. bis 24. Januar.
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Bei den täglichen Tagesdistanzen und -radien gab es seit den verstärkten Massnahmen keine Änderung nach unten. Im Gegenteil, der Mittelwert der Tagesdistanzen zeigt im 7-Tages-Schnitt gar ganz leicht nach oben.
Bei den Entwicklungen der Verkehrsmittel zeigt sich: Die Einwohner der Schweiz sind häufiger zu Fuss oder Velo unterwegs, auch das Auto nahm leicht zu, wogegen die Nutzung des Öffentlichen Verkehrs minim abnahm.
Überraschend ist die Entwicklung nach dem Mobilitätszweck: Für Freizeit stiegen die Tagesdistanzen seit dem 18. Januar an, während sie bei der Arbeit und beim Einkaufen leicht abnahmen.
Immerhin scheint das die Homeoffice-Pflicht in einigen Firmen umgesetzt zu werden. Die Abnahme seit dem 18. Januar ist doch deutlich – auch wenn noch klar weniger stark als beim Lockdown im Frühling.
Bei den Altersgruppen zeigt sich: Die jüngste untersuchte Gruppe (15-29 Jahre) bewegt sich seit dem Lockdown etwas weniger. Die grösste Zunahme dagegen wird bei der Gruppe ab 65 Jahren gemessen.
Bei uns reisen sie teilweise aus über 50km an, da in ihrer Region keine Impftermine mehr verfügbar sind.
Die täglich zurückgelegten Km. sind gleich wie vor den verschärften Massnamen. Dies versteh ich so, dass die Homeofficepflicht zu wenig umgestzt wird und die geschlossenen Läden einen sehr geringen Einfluss auf die Gesamtmobilität haben.
Spannend ist auch, dass die Pendlerströme über Weihnachten tiefer sind als im März und April mit deutlich stregeren Massnamen und weniger Coronamüdigkeit.