Der Versuch, die Ansteckungskurve des Coronavirus abzuflachen, scheint zu gelingen. Die Zahlen der hospitalisierten Corona-Patienten in der Schweiz hat sich in den letzten Tagen stabilisiert. Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit will aber noch nicht von einem Peak sprechen – man sei noch nicht über den Berg.
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Etwas über 2200 Personen befinden sich wegen der Covid-19-Erkrankung in Schweizer Spitälern und Kliniken, einige davon sind auf der Intensivstation – dazu später mehr.
Diverse Kantone scheinen aber vorerst einen ersten Höchststand hinter sich zu haben. Natürlich gibt es keine Garantie, dass die Zahlen nun konstant zurückgehen – die rückläufigen Kurven, insbesondere aus den stark betroffenen Kantonen Genf, Tessin und Waadt, geben jedoch etwas Hoffnung darauf, dass wir auf einem guten Weg sind.
Hospitalisiert werden vor allem Personen, die aufgrund ihres Alters einer Risikogruppe angehören. Das Bundesamt für Gesundheit meldet, dass jeweils knapp ein Drittel aller über 70-Jährigen nach einem positiven Test in ein Spital oder in eine Klinik musste.
Eine Anmerkung an dieser Stelle zur Hospitalisierungsrate von Kindern unter 10 Jahren: Da Kinder nicht zur Risikogruppe gehören, zeigen sie oftmals nur sehr milde Symptome und werden nach Absprache mit einem Arzt zuhause gesund gepflegt. Ein Corona-Test wird in vielen Fällen erst gemacht, wenn das Kind eine Vorerkrankung hat oder sehr starke Symptome zeigt. Genau diese Patienten werden dann entsprechend auch häufiger hospitalisiert. Die Hospitalisierungsrate ist in der Realität daher also deutlich tiefer als vom BAG ausgewiesen.
Wer schwere Symptome hat wie beispielsweise Atemnot, benötigt ein Bett auf der Intensivstation. Die meisten Kantone weisen diese Patienten seit Kurzem – einige auch schon seit mehreren Wochen – separat aus. Nicht dabei ist leider der Kanton Zürich, der über mehr als ein Dutzend Spitäler und Kliniken mit Intensivstationen verfügt. Dieser weist anstelle der Patienten auf der Intensivstation die Anzahl Patienten mit künstlicher Beatmung aus.
Bei den übrigen Kantonen zeigt sich jedoch ein Hoffnungsschimmer. Seit dem vorläufigen Peak am vergangenen Freitag, 3. April 2020 mit 401 Personen auf der Intensivstation ist die Zahl wieder zurück gegangen. Gestern Dienstag meldeten die 15 Kantone insgesamt 388 Patienten – die Zahlen werden allerdings teilweise auch nach einigen Tagen noch korrigiert.
Am meisten Patienten mit intensivmedizinischer Betreuung melden die Kantone Waadt (81 Personen, Stand 6. April), Tessin (72 Personen, Stand 7. April) und Genf (51 Personen, Stand 6. April).
In allen drei genannten Kantonen zeigt die Kurve aber inzwischen seit mehreren Tagen wieder nach unten. Ebenfalls rückläufig sind die Zahlen in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Freiburg, Jura, Luzern, Neuenburg, St. Gallen, Schaffhausen und Wallis – wenn auch auf tieferem Niveau.
Die Schweiz verfügt zurzeit über rund 1200 Betten auf Intensivstationen. Nebst den bestätigten rund 380 Patienten kommen aber natürlich noch die Corona-Patienten aus den Kantonen dazu, die keine entsprechenden Zahlen liefern (darunter der Kanton Zürich) und Nicht-Corona-Patienten, die aufgrund einer schweren Krankheit, eines Unfalls oder wegen einer schweren Operation auf intensivmedizinische Versorgung angewiesen sind.
„So siehts auf CH-Intensivstationen aus“ und dann dazu die Notbetten, die eingerichtet werden...
Erweckt den Eindruck, SO sehe es derzeit tatsächlich aus.