In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr 523'062 Straftaten registriert. Die allermeisten davon fallen wie in jedem Jahr unter die Kategorie Straftaten gegen das Strafgesetzbuch. Dazu gehören beispielsweise Sachbeschädigung, Diebstähle und Einbrüche, die gleich in mehreren Kategorien der meist gezählten Straftaten vertreten sind.
Insgesamt hat die Polizei im vergangenen Jahr weniger Straftaten registriert als noch 2019. Besonders deutlich war der Rückgang in der Shutdown-Phase im Frühling. Vor exakt einem Jahr blieb etwa ein Drittel aller Straftaten aus.
Nicht nur bei Vergehen gegen das Strafgesetzbuch waren die Zahlen im Corona-Jahr 2020 rückläufig. Auch bei den anderen beiden in der Kriminalstatistik beschriebenen Kategorien wurden weniger Delikte gezählt:
Zu Beginn der Pandemie in der Schweiz nahm die Zahl der Gewaltstraftaten ab und erreichte Ende März ihren Tiefststand. Im Frühsommer bewegte sie sich wieder mehr oder weniger auf Niveau der Vorjahre.
Ab Sommer registrierte die Polizei dann aber deutlich mehr Gewaltstraftaten als in den drei Jahren zuvor. Der extrem hohe Wert von Woche 25 lässt sich durch die über 250 Nötigungen zurückführen, die im Rahmen einer unbewilligten Demonstration vom 20. Juni 2020 in der Stadt Zürich rapportiert wurden.
Über den Rest des Jahres bewegte sich die Anzahl Gewaltstraftaten in ähnlichem Rahmen wie im Vorjahr. Allerdings gab es Veränderungen beim Ort des Geschehens: An öffentlichen Orten wurden rund 5 Prozent weniger, in privaten Räumen dafür rund 11 Prozent mehr Gewaltstraftaten rapportiert.
Entsprechend rief die für häusliche Gewalt zuständige Task Force des Bundes heute erneut zu erhöhter Wachsamkeit auf, weil die Risikofaktoren durch die Pandemie verstärkt werden.
Eine klare Veränderung gab es während des Shutdowns auch in Bezug auf Diebstähle: Geschlossener Detailhandel sorgte für weniger Ladendiebstähle, viele Leute im Home Office für weniger Einbruchdiebstähle in privaten Räumen. Einbruchdiebstähle in öffentlichen Räumen blieben allerdings nur knapp unter dem Mittel der Vorjahre.
In der jährlich veröffentlichten Kriminalstatistik wurden 2020 zum ersten Mal auch Straftaten im digitalen Raum erfasst. Insgesamt knapp 25'000 Delikte wurden in der neuen Kategorie registriert.
Die häufigste Straftat ist laut dem Bundesamt für Statistik Betrug. Sie umfasst betrügerische Machenschaften in Zusammenhang mit Online-Shops, Immobilienanzeigen oder Vortäuschen einer Liebesbeziehung.
Die meisten Straftaten pro Einwohner weist im Jahr 2020 der Kanton Basel-Stadt auf. Auch andere städtische Kantone wie Genf heben sich mit deutlich mehr Straftaten von den ländlicheren Regionen ab.
Auf Bezirksebene schneidet eine Region noch schlechter ab: Im Bezirk Solothurn, der lediglich aus der Stadt Solothurn selbst besteht, wurden 144 Straftaten pro 1000 Einwohner verübt. Danach folgen die beiden Städte Basel-Stadt und Zürich, die jeweils alleine als Bezirk gezählt werden.
Am friedlichsten (rund 8,5 Straftaten pro 1000 Einwohner) verlief das Jahr 2020 im Bezirk Bernina der Bündner Gemeinden Brusio und Poschiavo mit rund 4600 Einwohnern.
Aufgeschlüsselt nach Region wurden auch Velodiebstähle. Auch hier belegt Solothurn den unrühmlichen Spitzenplatz: Fast 20 Diebstähle pro 1000 Einwohner wurden 2020 gemeldet. Allerdings publizieren nicht alle Bezirke die entsprechenden Daten.
Würde man Cannabis endlich mal legalisiern könnte man in dieser Statistik wahrscheinlich ein Minus von 50% verzeichnen. Aber wir machen halt lieber unsere Mitmenschen zu Kriminellen weil sie ein harmloses Kraut rauchen das im eigenen Garten wächst. Obwohl diese Mitmenschen in der Statistik der Gewaltäter kaum erscheinen werden... ausser es wurden zusätzlich harte Drogen wie z.Bsp. Alkohol oder Heroin konsumiert...
Wohl auch nur bezüglich der gemeldeten und/oder erkannten Straftaten. Effektiv haben die Drogendelikte (Handel, Besitz etc) wohl eher zugenommen währen der Corona-Zeit :-)