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Rostiger Paragraph für Bundesamt für Lebensmittelsicherheit

Auszug aus der Präsentation zur neuen Lebensmittelverordnung des BLV.
Auszug aus der Präsentation zur neuen Lebensmittelverordnung des BLV.
bild: BLV

Dümmstes Gesetz: Der «Rostige Paragraph» geht in diesem Jahr an ... tättäää: das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit 

20.05.2016, 06:3620.05.2016, 08:27
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Die Auszeichnung für das «unnötigste und dümmste Gesetz» erhalten in diesem Jahr das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und dessen Direktor Hans Wyss. Die IG Freiheit verleiht den «Rostigen Paragraphen» für das Verordnungspaket «Largo» des BLV.

Mit «Largo» habe das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit ein Bürokratie-Monster kreiert, dessen über 25 Verordnungen rund 2000 Seiten umfassten, schreibt die IG Freiheit in einer Mitteilung vom Donnerstag. Ziel des BLV war es, den Lebensmittelbereich genauer zu regeln und umfassende Deklarationen zu gewährleisten.

Restaurants sollen etwa offenlegen, welche Zutaten und Nährwerte ihre Menus enthalten – nach Ansicht der IG Freiheit eine unnötige Sache. Beschriftungen, Warnungen und Vorgaben schafften nur Verwirrung, kritisiert sie. Zudem nehme die Bevormundung der Konsumenten durch solche Gesetze ständig weiter zu.

Ein Dorn im Auge sind der Interessengemeinschaft auch die neun Stellen, die der Bund aufgrund des neuen Verordnungspakets schaffen muss, wie sie weiter schreibt. Es sei mit Folgekosten in Millionenhöhe zu rechnen. Dieser «Überaktivismus» der Verwaltung werde deshalb mit dem «Rostigen Paragraphen» ausgezeichnet.

Unnötige bürokratische Regulierungen

Mit ihrer Auszeichnung will die IG Freiheit die Öffentlichkeit, aber auch Politiker und Verwaltungsmitarbeitende, auf die «unzähligen unnötigen und bürokratischen Regulierungen» aufmerksam machen. Der Sieger wird jeweils im Rahmen eines öffentlichen Internet-Votings ermittelt.

Die Auszeichnung wurde am Donnerstag in Zürich bereits zum zehnten Mal vergeben. Der Präsident der IG Freiheit, SVP-Nationalrat Gregor Rutz, überreichte den «Rostigen Paragraphen» BLV-Direktor Wyss im Rahmen einer traditionellen Abendveranstaltung.

Übergab den Preis: SVP-Nationalrat Gregor Rutz, Präsident der IG Freiheit.
Übergab den Preis: SVP-Nationalrat Gregor Rutz, Präsident der IG Freiheit.
Bild: KEYSTONE

Im vergangenen Jahr erhielt die Auszeichnung der Direktor der Eidgenössischen Alkoholverwaltung, Fritz Etter. Weitere Preisträger waren etwa der ehemalige Chef des Staatssekretariates für Wirtschaft und heutige Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Serge Gaillard, oder alt Bundesrat Moritz Leuenberger.

Die IG Freiheit wurde im September 2006 von einer Gruppe Unternehmer und bürgerlicher Politiker gegründet. Dem Vorstand gehören Nationalräte von SVP, FDP und CVP an. (kad/sda)

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23 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
20.05.2016 07:09registriert Juni 2015
Versteh nicht ganz was für deklarationen gemacht werden müssen? Müssen exakte Nährwerte angegeben werden wie bei der Verpackung in der Migros oder müssen in den Restaurants analog zu DE und andere Länder angegeben werden welche Zusatzstoffe in einem Essen drin sind wie z.b. E325 usw. resp. leichte Warnungen für Menschen mit allergien?
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Kaiserin
20.05.2016 08:09registriert Dezember 2014
Ich bin zwar eher Linkswählerin, aber beim Thema Überregulierung haben die Bürgerlichen einfach Recht... Bei Gesetzen ist weniger eben doch mehr!
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TschGadEis
20.05.2016 07:11registriert Januar 2015
Der Preis für die unnötigste IG geht zudem an die IG Freiheit. Herzliche Gratulation!
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