Die Auszeichnung für das «unnötigste und dümmste Gesetz» erhalten in diesem Jahr das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) und dessen Direktor Hans Wyss. Die IG Freiheit verleiht den «Rostigen Paragraphen» für das Verordnungspaket «Largo» des BLV.
Mit «Largo» habe das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit ein Bürokratie-Monster kreiert, dessen über 25 Verordnungen rund 2000 Seiten umfassten, schreibt die IG Freiheit in einer Mitteilung vom Donnerstag. Ziel des BLV war es, den Lebensmittelbereich genauer zu regeln und umfassende Deklarationen zu gewährleisten.
Rostiger Paragraph geht an Bundesverwaltung Hans Wyss für 2500 Seiten Verordnung zu Gastro-/Lebensmittelvorgaben Largo #igfreiheit
— andreashaeuptli (@andreashaeuptli) 19. Mai 2016
Restaurants sollen etwa offenlegen, welche Zutaten und Nährwerte ihre Menus enthalten – nach Ansicht der IG Freiheit eine unnötige Sache. Beschriftungen, Warnungen und Vorgaben schafften nur Verwirrung, kritisiert sie. Zudem nehme die Bevormundung der Konsumenten durch solche Gesetze ständig weiter zu.
Ein Dorn im Auge sind der Interessengemeinschaft auch die neun Stellen, die der Bund aufgrund des neuen Verordnungspakets schaffen muss, wie sie weiter schreibt. Es sei mit Folgekosten in Millionenhöhe zu rechnen. Dieser «Überaktivismus» der Verwaltung werde deshalb mit dem «Rostigen Paragraphen» ausgezeichnet.
Mit ihrer Auszeichnung will die IG Freiheit die Öffentlichkeit, aber auch Politiker und Verwaltungsmitarbeitende, auf die «unzähligen unnötigen und bürokratischen Regulierungen» aufmerksam machen. Der Sieger wird jeweils im Rahmen eines öffentlichen Internet-Votings ermittelt.
Die Auszeichnung wurde am Donnerstag in Zürich bereits zum zehnten Mal vergeben. Der Präsident der IG Freiheit, SVP-Nationalrat Gregor Rutz, überreichte den «Rostigen Paragraphen» BLV-Direktor Wyss im Rahmen einer traditionellen Abendveranstaltung.
Im vergangenen Jahr erhielt die Auszeichnung der Direktor der Eidgenössischen Alkoholverwaltung, Fritz Etter. Weitere Preisträger waren etwa der ehemalige Chef des Staatssekretariates für Wirtschaft und heutige Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung, Serge Gaillard, oder alt Bundesrat Moritz Leuenberger.
Die IG Freiheit wurde im September 2006 von einer Gruppe Unternehmer und bürgerlicher Politiker gegründet. Dem Vorstand gehören Nationalräte von SVP, FDP und CVP an. (kad/sda)