Nach Ausbruch der Coronakrise waren viele Schweizerinnen und Schweizer im Ausland gestrandet. Der Bund führte deshalb die grösste Rückkehraktion in der Schweizer Geschichte durch. Das Aussendepartement (EDA) organisierte 35 Flüge und brachte rund 4100 Schweizer Reisende und 3200 Personen aus Nachbarstaaten in die Schweiz zurück. An den Reisekosten mussten sich die Rückkehrer finanziell beteiligen.
Obwohl die Rechnungen längst verschickt wurden, sind noch rund 600 immer nicht bezahlt, wie es auf der EDA-Webseite heisst. Zuerst hatte die «SonntagsZeitung» darüber berichtet. Der Grossteil der säumigen Zahlern – nämlich 470 – lebt im Ausland, wie EDA-Sprecher Georg Farago auf Nachfrage von CH Media erklärt. Der Betrag der offenen Rechnungen belaufe sich insgesamt auf rund 620'000 Franken.
Die säumigen Rechnungsempfänger sind bereits gemahnt worden. Bei im Ausland wohnhaften Personen behalte sich das EDA vor, die diplomatischen Kanäle zu aktivieren, heisst es weiter. Wer hierzulande lebt, könnte dagegen bald Post von der Zentralen Inkassostelle des Finanzdepartements erhalten.
Für die Kostenbeteiligung hat das EDA einen Verteilschlüssel definiert. Bei Kurzstrecken beträgt sie 400 Franken und steigt auf maximal 1700 Franken, wenn die Flugdistanz grösser als 12'000 Kilometer war. Nach Angaben des EDA erlaubt es dieser Verteilschlüssel, rund 80 Prozent der entstandenen Flugkosten zu decken. Den Rest übernimmt der Bund. (chmedia)