Schweiz
Gesellschaft & Politik

EDA-Rückholaktion: Über 600 Leute bezahlen Flüge nicht

Die Fluggesellschaft Edelweiss bringt nächste Woche über 600 in Südamerika gestrandete Schweizer Touristen nach Hause. (Archivbild)
Das EDA brachte rund 4100 Schweizer Reisende und 3200 Personen aus Nachbarstaaten in die Schweiz zurück.Bild: KEYSTONE

EDA-Rückholaktion: Über 600 Passagiere bezahlen Evakuierungsflüge nicht

In einer beispiellosen Rückkehraktion holte der Bund im Frühjahr Schweizer aus dem Ausland zurück. Nun zeigt sich: Er sitzt noch auf offenen Rechnungen von über 620'000 Franken. Die meisten davon betreffen Ausländer.
01.11.2020, 12:02
Mehr «Schweiz»

Nach Ausbruch der Coronakrise waren viele Schweizerinnen und Schweizer im Ausland gestrandet. Der Bund führte deshalb die grösste Rückkehraktion in der Schweizer Geschichte durch. Das Aussendepartement (EDA) organisierte 35 Flüge und brachte rund 4100 Schweizer Reisende und 3200 Personen aus Nachbarstaaten in die Schweiz zurück. An den Reisekosten mussten sich die Rückkehrer finanziell beteiligen.

Der Grossteil der säumigen Zahlern – nämlich 470 – lebt im Ausland.

Obwohl die Rechnungen längst verschickt wurden, sind noch rund 600 immer nicht bezahlt, wie es auf der EDA-Webseite heisst. Zuerst hatte die «SonntagsZeitung» darüber berichtet. Der Grossteil der säumigen Zahlern – nämlich 470 – lebt im Ausland, wie EDA-Sprecher Georg Farago auf Nachfrage von CH Media erklärt. Der Betrag der offenen Rechnungen belaufe sich insgesamt auf rund 620'000 Franken.

Die säumigen Rechnungsempfänger sind bereits gemahnt worden. Bei im Ausland wohnhaften Personen behalte sich das EDA vor, die diplomatischen Kanäle zu aktivieren, heisst es weiter. Wer hierzulande lebt, könnte dagegen bald Post von der Zentralen Inkassostelle des Finanzdepartements erhalten.

Für die Kostenbeteiligung hat das EDA einen Verteilschlüssel definiert. Bei Kurzstrecken beträgt sie 400 Franken und steigt auf maximal 1700 Franken, wenn die Flugdistanz grösser als 12'000 Kilometer war. Nach Angaben des EDA erlaubt es dieser Verteilschlüssel, rund 80 Prozent der entstandenen Flugkosten zu decken. Den Rest übernimmt der Bund. (chmedia)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Kambodscha – mit Vogelscheuchen gegen Corona
1 / 8
Kambodscha – mit Vogelscheuchen gegen Corona
In Kambodscha haben Bauern Vogelscheuchen zum Schutz vor dem Coronavirus vor den Häusern aufgestellt. (Bild: Von Andi9876 - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0)
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Corona-Hotspot Wallis: So erleben die Leute in Brig den Mini-Lockdown
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
w'ever
01.11.2020 22:14registriert Februar 2016
da gibts nur eins. nie mehr einreisen lassen!
434
Melden
Zum Kommentar
avatar
Dr no
01.11.2020 18:37registriert Mai 2018
Wieso hat man keine vorauskasse verlangt? Verstehe ich nicht?!
274
Melden
Zum Kommentar
22
Wegen SVP-Imark stösst Brotz in der Klima-«Arena» an seine Grenzen: «Halten Sie d...»
Nach dem Sieg der Klimaseniorinnen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eskaliert die SRF-«Arena» komplett. SVP-Nationalrat Christian Imark lässt nämlich nur eine Person ausreden. Und das ist nicht Moderator Sandro Brotz.

Macht die Schweiz genug für den Klimaschutz? Dieser Frage widmete sich die SRF-«Arena» diesen Freitag. Obwohl der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) genau diese vergangene Woche klar beantwortet hatte: Nein, die Schweiz ergreife nicht ausreichend Massnahmen gegen den Klimawandel, um seine Bevölkerung vor diesem zu schützen. Damit verletze der Bund das Menschenrecht auf Respekt für das private und das Familienleben.

Zur Story