Schweiz
Gesundheit

Corona: Das hat der Bundesrat heute beschlossen

Restaurants und Co. bleiben bis Ende Februar zu – so will der Bundesrat weiter vorgehen

06.01.2021, 14:0006.01.2021, 15:37
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Lockerungen sind nicht in Sicht – im Gegenteil. Der Bundesrat hat heute bekannt gegeben, dass die geltenden Massnahmen verlängert werden. Zudem schliesst er nicht aus, dass schon bald zusätzliche Verschärfungen kommen.

Beschlossen hat der Bundesrat am Mittwoch folgende Punkte:

Keine kantonalen Ausnahmen mehr

Konkret beschlossen hat der Bundesrat an seiner Sitzung einzig, bei den geltenden Bestimmungen ab Samstag schweizweit keine Ausnahmen mehr zuzulassen. Er verordnete, dass Restaurants sowie Kultur, Sport- und Freizeitbetriebe ab dem 9. Januar in der ganzen Schweiz geschlossen bleiben müssen.

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Damit ist es den Kantonen nicht mehr möglich, bei günstiger epidemiologischer Lage die Schliessungen zu lockern. Der Bundesrat will so einen möglichen Einkaufs- und Gastrotourismus zwischen den Kantonen verhindern und die Akzeptanz der Massnahmen stärken, wie er mitteilte. Faktisch machte zuletzt allerdings kein Kanton mehr Gebrauch von der Ausnahmemöglichkeit.

Verlängerung der Massnahmen

Gleichzeitig will die Landesregierung die vor Weihnachten beschlossenen Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bis Ende Februar verlängern. Ursprünglich hatte der Bundesrat diese bis am 22. Januar in Kraft gesetzt. Nun sollen sie mindestens fünf Wochen länger dauern. Der Bundesrat will den definitiven Entscheid darüber nach der üblichen Konsultation der Kantone an seiner Sitzung vom kommenden Mittwoch fällen.

Mit dem Entscheid über die Verlängerung möchte der Bundesrat laut eigenen Angaben für die betroffenen Betriebe und Mitarbeitenden Planungssicherheit schaffen. Ebenfalls an seiner nächsten Sitzung will der Bundesrat über Hilfen zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen entscheiden.

Vorschläge für verschärfte Massnahmen

Weiter muss sich die Schweizer Bevölkerung auf eine mögliche drastische Verschärfung der Massnahmen ähnlich wie im Lockdown im Frühling einstellen: Der Bundesrat will mit einer Konsultation bei den Kantonen mehrere zusätzliche Massnahmen vorbereiten, um diese im Notfall rasch anordnen zu können.

Als mögliche Massnahmen nannte der Bundesrat Folgendes:

  • Einführung einer Pflicht zu Home-Office. Seit Oktober gilt Home-Office als Empfehlung. Einzig der Kanton Thurgau hat seit Mitte Dezember eine Home-Office-Pflicht.
  • Weitergehende Massnahmen am Arbeitsplatz.
  • Schliessung von Läden, die nicht Güter des täglichen Bedarfs verkaufen, wie dies bei der ersten Welle im Frühling der Fall war.
  • Einschränkungen von Menschenansammlungen und privaten Veranstaltungen. Heute sind spontane Versammlungen im öffentlichen Raum mit mehr als 15 Personen verboten. An Treffen im Freundes- und Familienkreis dürfen maximal 10 Personen teilnehmen. Bei der Anzahl Teilnehmenden werden Kinder mitgezählt.
  • Erhöhter Schutz besonders gefährdeter Personen.
  • Die Kantone sollen sich überlegen, welche Massnahmen in den obligatorischen Schulen getroffen werden könnten, falls zusätzliche Massnahmen unumgänglich werden sollten.

Wie der Bundesrat die Lage beurteilt

Der Bundesrat beurteilte die Lage in der Schweiz wegen der Corona-Epidemie am Mittwoch einmal mehr als «angespannt». Die Zahlen der Ansteckungen, Hospitalisationen und Todesfälle sowie die Belastung des Gesundheitspersonals seien nach wie vor sehr hoch, schrieb die Regierung. Bereits heute sei absehbar, dass die Fallzahlen in den nächsten Wochen nicht deutlich und nachhaltig sinken würden.

Die Infektionszahlen würden die epidemiologische Lage derzeit nur ungenügend widerspiegeln. Zwar seien die Fallzahlen in den letzten Tagen etwas gesunken, es würden aber auch deutlich weniger Tests durchgeführt.

Ein erneuter Anstieg der Fallzahlen nach den Feiertagen sei nicht ausgeschlossen. Ausserdem erhöht auch das Auftreten der neuen, leichter übertragbaren Virusvarianten aus Grossbritannien und Südafrika die Wahrscheinlichkeit eines Wiederanstiegs, erklärte die Regierung.

(meg/dfr/sda)

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155 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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lily.mcbean
06.01.2021 14:20registriert Juli 2015
Die Massnamen haben bis jetzt nichts gebracht also verlängern wir sie einfach. Wenn dann in einem Monat rauskommt das das auch nichts gebracht haben reagieren die in Bern dann so:
Restaurants und Co. bleiben bis Ende Februar zu – das hat der Bundesrat heute beschlossen\nDie Massnamen haben bis jetzt nichts gebracht also verlängern wir sie einfach. Wenn dann in einem Monat ra ...
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Der_bald_Existenzlose
06.01.2021 14:55registriert Januar 2021
«Es ist klar, es ist unfair, aber ich kann heute noch keine Konzepte zur finanziellen Unterstützung der Gastrobranche kommunizieren», sagt Berset.

Wow.... ich kann bald meinen Laden schliessen, nicht nur ich sondern viele weitere Wirte. Wir haben von Anfang an unsere bestes zur Bekämpfung gegeben.

Es war von Anfang an klar, dass die meisten Ansteckungen eben nicht in Restaurants geschehen. Deshalb hat sich an den Zahlen auch nichts geändert. Die Einkaufszentren sind überfüllt.. man kann es ja niemanden verübele.. was sollen die Menschen auch tun..

Man kann glaub ich nur noch beten. 🤯
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Francesco54
06.01.2021 14:10registriert April 2020
Aber Hauptsache Skifahren darf man noch... ist doch alles nur noch ein schlechter Witz...
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