Im Sexgewerbe gilt schweizweit ein Schutzkonzept. So ist Sex nur mit Maske, Kondom und Handschuhen erlaubt.bild: shutterstock
Die kantonalen Unterschiede würden den Coronamassnahmen schaden, kritisiert die Schweizer Expertin Lelia Hunziker. Man solle das Problem nicht werte-, sondern faktenbasiert analysieren.
Andreas Maurer / ch media
Sexarbeiterinnen und Freier müssen die Verordnungen ihres Kantons studieren, um herauszufinden, ob sie ihrem Beruf beziehungsweise ihrem Vergnügen nachgehen dürfen. Denn der Bundesrat hat im Gegensatz zur ersten Coronawelle die Erotikbetriebe nicht geschlossen, er toleriert aber schärfere kantonale Regelungen. Die Kantone Luzern, Solothurn und Bern haben diesen Spielraum genutzt und ihre Bordelle geschlossen.
Lelia Hunziker ist Geschäftsführerin der Fachstelle Frauenhandel und Migration und sagt:
Diese Kakofonie ist schlecht. Sie führt zu Unsicherheit und schadet den Coronamassnahmen im Allgemeinen. Man weiss nicht mehr, was wo gilt. Es ist höchste Zeit, dass der Bund das Zepter wieder in die Hand nimmt.
Dabei solle man die Situation nicht werte-, sondern faktenbasiert beurteilen, und die Sexarbeit mit einer Massage oder Physiotherapie vergleichen.
Belächeltes Schutzkonzept zeige Wirkung
Im Sexgewerbe gilt schweizweit ein Schutzkonzept. So ist Sex nur mit Maske, Kondom und Handschuhen erlaubt. Der Service darf nur fünfzehn Minuten lang dauern. Küssen ist verboten. Lüften ist Pflicht.
Lelia Hunziker.bild: zvg
Hunziker sagt: «Viele haben das Schutzkonzept des Sexgewerbes belächelt. Aber unsere Erfahrung ist: Es funktioniert sehr gut.» Denn die Sexarbeiterinnen hätten Erfahrung bei der Umsetzung von Hygiene- und Schutzmassnahmen. Und sie wollten arbeiten. Das bedeute: Sie wollten gesund bleiben.
Viele Leute würden sagen: «Wenn ein Mann Sex ohne Maske will, dann fügt sich die Prostituierte doch.»
Hunziker entgegnet dann: «Woher wissen Sie das? Es gibt viele Sexarbeiterinnen, die selber bestimmen, wie der Service abläuft.» Mit steigendem ökonomischem Druck, verschlechtere sich die Verhandlungslage jedoch.
(bzbasel.ch)
Alles Gute zum 60sten! Diego Maradona im Wandel der Zeit
1 / 95
Diego Maradona ist tot – das Leben der «Hand Gottes» in Bildern
Am 25. November 2020 ist Diego Maradona im Alter von 60 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Wir schauen nochmals auf das bewegte Leben des einst besten Fussballers des Planeten zurück.
quelle: keystone / juan ignacio roncoroni
SwissCovid-App noch nicht installiert? Wir helfen dir
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Die Mieten für Wohnungen sind im ersten Quartal 2024 in allen Regionen der Schweiz weiter gestiegen. Bei den Mieten für Büroflächen zeigt sich hingegen ein durchzogenes Bild.
Die Marktmieten für Neuabschlüsse bei Neubauwohnungen legten im ersten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 1,5 Prozent zu. Etwas geringer war der Anstieg mit 1,2 Prozent bei Altbauwohnungen, wie das Immobilienberatungsunternehmen Fahrländer Partner Raumentwicklung (FPRE) am Freitag mitteilte.