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Interview

Abt Urban Federer im etwas anderen Interview

Der Einsiedler Abt Urban Federer (r.) empfängt «Nordwestschweiz»-Chefredaktor Christian Dorer in einem der langen Klostergänge.
Der Einsiedler Abt Urban Federer (r.) empfängt «Nordwestschweiz»-Chefredaktor Christian Dorer in einem der langen Klostergänge.
bild: Alex spichale
Interview

Einsiedler Abt Urban Federer im etwas anderen Interview: «Mit der Kirche ist es wie im Fussball»

Abt Urban Federer führt ein Kloster mit 50 Mönchen und 240 Angestellten. Was ist der Unterschied zu einer Redaktion? Kann der Abt harte Entscheide fällen Und wie ist es, den Papst als Chef zu haben?
24.12.2015, 09:5124.12.2015, 10:09
Christian Dorer / Aargauer Zeitung
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Mächtig thront das Kloster Einsiedeln über dem Ort. Eindrucksvoll führen lange Gänge durch den bedeutendsten Barockbau der Schweiz. Abt Urban Federer empfängt im holzgetäferten Gästezimmer. Der Chef des Klosters ist ein Mann ohne Dünkel – ihm ist auch egal, ob er mit Herr Abt, Abt Urban oder Herr Federer angesprochen wird. 

Der Abt und der Chefredaktor
Der Einsiedler Abt Urban Federer (46) ist in Zürich aufgewachsen. Von 1985 bis 1988 besuchte er die Klosterschule Einsiedeln, danach trat er der Ordensgemeinschaft der Benediktiner bei. Er studierte an der Theologischen Hausschule des Klosters Philosophie und Theologie, später promovierte er zum Dr. phil. und unterrichtete am Gymnasium Einsiedeln. 2013 wurde er von den 55 Mönchen des Klosters für eine Dauer von 12 Jahren zum Abt gewählt. Er ist der Bruder der Zürcher CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer und entfernt mit Tennis-Star Roger Federer verwandt.

Christian Dorer (40) schrieb seinen ersten Artikel mit 13, bereits als Teenager wusste er, dass er Journalist werden will. Seit knapp sieben Jahren ist er Chefredaktor der «Nordwestschweiz». Er schreibt und kommentiert über politische und ökonomische Themen.

Ich führe eine Zeitungsredaktion, Sie führen ein Kloster. Wo liegt der Unterschied?
Abt Urban Federer: 
Im Kloster ist alles auf unser Ziel ausgerichtet – wir suchen Gott. Diese Suche strukturiert unseren Tag. Das gilt zuallererst für die 55 Mönche. Wir treffen uns sechsmal pro Tag für das gemeinsame Gebet. Auch der Arbeitsalltag unserer Mitarbeitenden ist um diese Grundstruktur herum organisiert.

Suchen Ihre zivilen Angestellten ebenfalls Gott – oder erledigen sie einfach einen Job?

Suchen Ihre zivilen Angestellten ebenfalls Gott – oder erledigen sie einfach einen Job?
Klar arbeiten sie in erster Linie für ihren Lebensunterhalt. Ich merke jedoch, dass ihnen unsere Ziele und Werte ebenfalls etwas bedeuten. Dafür sorgen die Präsenz von uns Mönchen, unser spezielles Leben und die Atmosphäre im Kloster. Arbeit hat für Mönche einen hohen Stellenwert. Wir arbeiten nicht, um Geld zu verdienen. Sondern wir verdienen Geld, um arbeiten und wirken zu können. 

Am Ende des Tages muss die Kasse trotzdem stimmen.
Ja, denn ich muss die Löhne für mehr als 240 Mitarbeitende zahlen können. Deshalb müssen wir genauso wirtschaften wie ein Unternehmen, mit Budget und Jahresrechnung.

Sie sind Geisteswissenschafter. Woher können Sie das: einen derart grossen Betrieb führen?
Ich muss auf gute Mitarbeitende in Führungsfunktionen vertrauen, sei es in den Wirtschaftsbetrieben des Klosters oder beim Rektor unserer Schule. Der Mitbruder in St. Gerold am Vorarlberg führt dort das Kloster, hat aber eine Betriebswirtschafterin zur Seite. Oder Priorin Irene Gassmann, die Leiterin unseres Klosters Fahr, ist ebenfalls Quereinsteigerin und hat Mitarbeiter, die sie unterstützen. Es geht nur mit guten Leuten. Das ist bei Ihnen auf der Redaktion bestimmt auch so.

«Der Papst hat andere Probleme als mich.»

Das stimmt. Aber im Gegensatz zu Ihnen kann ich einen Mitarbeiter entlassen, wenn er nicht genügt.
Einen Mönch kann ich tatsächlich nicht entlassen. Denn wir sind nicht nur eine Arbeits-, sondern auch eine Lebensgemeinschaft. Deshalb kommt Abt von «abba», das ist hebräisch und heisst Vater. Der Abt ist eine spirituelle Führungsperson. Ich muss jemandem sagen können: So geht das nicht! Und ich kann jemanden innerhalb des Klosters umplatzieren.

Das andere Interview
In den Festtagswochen veröffentlicht die «Nordwestschweiz» eine Serie spezieller Interviews. Spezialisten der Redaktion befragen bekannte Persönlichkeiten aus ihnen eigentlich fremden Bereichen. Der Opernspezialist trifft auf den Eishockeytrainer. Der Sportchef spricht mit der «Tatort»-Kommissarin. Die Kunstexpertin will von der Bundespräsidentin wissen, in welchen Situationen sie gerne ein Mann wäre ...

Wie ist es bei den zivilen Angestellten: Ist es aus christlicher Sicht nicht unbarmherzig, jemanden zu entlassen? Können Sie derart harte Entscheide fällen?
Manchmal muss ich das. Es hat nichts mit Barmherzigkeit zu tun, jemanden nicht zu entlassen. Barmherzig sein kann auch heissen, jemandem zu zeigen, dass er am falschen Ort ist und ganz andere Fähigkeiten hat ...

... was die entlassene Person meist anders sieht.
Ja, aber alles beim Alten zu belassen, ist auch nicht barmherzig. Wenn ich merke, dass andere leiden, ja dass ein ganzer Betrieb leidet, weil eine Person ihren Job nicht richtig macht oder nicht richtig machen kann, dann gehören auch harte Entscheide zu meinen Aufgaben. Aber zugegeben: Ein Kloster steht mehr im Fokus als eine normale Unternehmung. Wir werden, ganz zu Recht, an der Botschaft gemessen, die wir in der Kirche predigen und für die wir stehen. Trotzdem müssen wir manchmal Entscheide treffen, die schmerzhaft sind, aber betriebswirtschaftlich notwendig.

Ihr Kloster ist direkt dem Papst unterstellt. Sie können Ihren Chef aber nicht einfach mal kurz anrufen.
Nicht können – vor allem aber nicht wollen. Der Papst hat andere Probleme als mich.

Wie praktisch: Ohne Chef können Sie machen, was Sie wollen. 
Das ist bei jedem Bischof so: Man geht nicht andauernd den Papst fragen, man hat seine eigenen Kompetenzen. Ich bin den Bischöfen gleichgestellt. Andere Klöster gehören zu einem Bistum, das Kloster Einsiedeln nicht, weshalb ich noch stärker in der Verantwortung stehe. Meine Mitbrüder haben mich für zwölf Jahre gewählt. Sie kannten mich und wussten, was für ein Mensch ich bin und worauf sie sich einlassen.

Zweimal sind Sie Papst Franziskus begegnet. Wie ist er?
Genau so, wie er in den Medien rüberkommt: ein Mann mit Ausstrahlung, glaubwürdig und direkt. Ein Beispiel: Im vergangenen Dezember war die Schweizer Bischofskonferenz in Rom. Zuerst gab es Einzelgespräche mit allen 13 Bischöfen. Diese hat er auf ein Minimum reduziert. Danach sind wir im Kreis gesessen und Papst Franziskus hat sich zwei Stunden Zeit genommen. Die Ansprache, die er vor uns halten sollte, gab er uns in einem Couvert ab, damit wir sie nachlesen konnten. Ihm war wichtig, sofort ins Gespräch zu kommen.

Wie lief das ab?
Ein Dolmetscher stand bereit. Franziskus aber versteht Französisch und Deutsch, er spricht auch Italienisch, was wir verstehen, sodass jeder in seiner Sprache redete.

Franziskus ist populär, weil er Bescheidenheit vorlebt. Wie viel ist Symbolik und wie viel Veränderung?
Das lässt sich nicht voneinander trennen. Er setzt Zeichen, die er ohne Veränderung nicht setzen könnte. Denn das würde bedeuten, dass er für Fotografen einen Kleinwagen fährt und sonst eine Limousine. Nein, sein Charisma liegt in der Authentizität – er lebt, was er zeigt. Ich war Ende November im Vatikan. Ich habe den Papst zwar nicht getroffen, aber man merkt bei den Leuten: Das färbt ab – wie sie sich bewegen, wie sie sich kleiden. Ich war an einem Bildungskongress mit rund tausend Teilnehmern. Es wurde so diskutiert, wie sich Papst Franziskus das vorgestellt hat.

«Das ist das Problem unserer Optionsgesellschaft: Man getraut sich nie, in eine Türe zu treten, weil die andere nachher geschlossen ist.»

Konservative Kreise sitzen Papst Franziskus aus und hoffen, dass nach ihm wieder ein klar konservativer Papst kommt.
Es gibt in der Kirche nicht nur progressiv gegen konservativ, wie wir das in der Schweiz oft meinen. Es gibt arme Länder, in denen die Kirche boomt, und reiche Länder, in denen sie stagniert. Auch ein konservativer Mensch kann sich bei Papst Franziskus das nehmen, was ihn interessiert. Er ist authentisch und getraut sich, etwas zu sagen. Er vertritt dabei Werte, die der Gesamtkirche wichtig sind, er spricht fürs Ganze. Ein Progressiver wird sich mehr das rausnehmen, wo er Veränderung spürt. Am Ende hat es für jeden etwas. Das macht die katholische Kirche aus. Ich hätte Angst vor der Kirche, wenn sie vollkommen wäre.

Papst Franziskus ist «ein Mann mit Austrahlung.»
Papst Franziskus ist «ein Mann mit Austrahlung.»
Bild: EPA/AFP/POOL

Der Papst gilt als unfehlbar.
Wir sind der grösste Global Player auf dieser Welt – 1.2 Milliarden Menschen! Niemand ist so gross – nicht einmal die Fifa (lacht). Wenn die Kirche perfekt wäre, müsste ich Angst haben. Dass der Kirche auch Fehler passieren, dass sie sich entschuldigen muss, dass nicht alles klappt, wie wir es gerne hätten: Das macht die Kirche spannend.

Abt Urban, Sie sind mit 20 ins Kloster Einsiedeln eingetreten. Wieso haben Sie sich für das Leben als Mönch entschieden?
Ich spürte intuitiv: Das ist mein Weg, das muss ich versuchen. Ich habe mir nicht lange überlegt, warum und wieso, obwohl es Alternativen gegeben hätte. Meine Eltern wollten mir anderes ermöglichen, und ich hätte gern auch Jus studiert. Ich musste nicht ins Kloster – im Gegenteil. Jedoch finde ich es wichtig, dass man sich einmal entscheidet und diesen Weg dann auch geht. Das ist das Problem unserer Optionsgesellschaft: Man getraut sich nie, in eine Türe zu treten, weil die andere nachher geschlossen ist.

Mit dem Eintritt ins Kloster wird alles vorgegeben, bis zum Lebensende. Hat Sie das nicht erschreckt?
Bei mir war das Gegenteil der Fall. Erst musste ich lernen, wie ich mich einfügen muss, was das Ziel unseres Lebens ist. Dann ging ich für mein Studium nach Amerika, kehrte in die Schweiz zurück und doktorierte. Kaum begann ich zu unterrichten, kam der Vorschlag, ich könne Präfekt werden. Dann wurde ich zuständig für die Gäste, machte eine Musikausbildung, dirigierte einen Chor, übernahm die Redaktion der Hauszeitschrift, wurde Dekan und jetzt bin ich Abt. Mein Leben war so etwas von überraschend und abwechslungsreich!

Gleichzeitig gibt es Dinge, die vielen Menschen wichtig sind und auf die Sie verzichten müssen: keine Beziehung, keine Zärtlichkeit, kein Sex, keine Kinder.
Verzichten tust du vor allem, wenn du etwas gewinnst. Und der Gewinn muss grösser sein. Das Leben, das ich hier führe, muss für mich so wichtig sein, dass ich auf das andere verzichte. Jeder Mensch verzichtet. Jeder Mann sieht neben seiner Partnerin noch Tausende andere Frauen. Warum wählt er denn genau die eine und verzichtet auf alle anderen? Oder er verzichtet eben nicht, aber das wäre kein Leben, das ich führen möchte.

«Führen heisst einsam sein – aber nicht vereinsamen.»

Kann eine Mönchsgemeinschaft die Familie ersetzen?
Nein. Wir nennen uns zwar Klosterfamilie, aber «Monachus» heisst übersetzt «der Einzelne». Wir sind alle auf unsere Art extreme Typen, Individualisten, die dieses Leben wollen. Die Mönchsgemeinschaft mag zwar keine Familie ersetzen, aber es ist trotzdem meine Familie. Man mag einige mehr und andere weniger. Wir haben zwar das gleiche Ziel, aber auf der Strasse hätten wir uns vielleicht nicht einmal angeschaut. Benedikt nennt das Kloster eine Schule: Wir lernen zusammenzuleben. Wir können es lustig haben und feiern, ebenso müssen wir lernen, miteinander zu streiten.

Wie eng ist das Verhältnis unter den Mönchen?
Es gibt Mönche, die sich sehr gut kennen. Gerade ein zölibatär lebender Mensch braucht jemanden, mit dem er seine Gedanken und Gefühle austauschen kann. Als Abt achte ich darauf, dass ich keine Unterschiede mache. Ich muss alle gleich behandeln. Das macht eine Führungsperson aus. Deshalb war es eine meiner ersten Fragen, als ich gewählt wurde: Kann ich mit dieser Einsamkeit umgehen? Führen heisst einsam sein – aber nicht vereinsamen. Ich hatte dann das Gefühl: Doch, ich bin jetzt alt genug, ich kann das.

Was tun Sie gegen die Einsamkeit?
Ich habe mir sehr genau überlegt, mit wem ich mich umgebe, mit wem ich mich austausche und wie ich meine rare Freizeit verbringe: Ich gehe einmal pro Woche schwimmen, ab und zu joggen und ich singe im Schülerchor mit.

Viele Menschen möchten das neuste Smartphone und ein rassiges Auto. Sagt Ihnen das Materielle gar nichts?
Es ist ja nicht so, dass wir im Kloster nichts haben. Ich habe alles, was ich brauche. Ich habe einen Computer, mein wichtigstes Arbeitsinstrument. Wenn ich ein Auto brauche, haben wir zwei für die ganze Gemeinschaft. Ich ging einmal an einen Skitag unserer Schule. Der Vater von Andreas Küttel sah mich und sagte: «Urban, so kannst du nicht rumfahren. Komm mal zu mir nach Hause.» Dort gab er mir einen Anzug seines Sohnes mit der Aufschrift «Nationalmannschaft». Auf der Piste sagten meine Schüler: «Wir wussten gar nicht, dass Sie so gut Ski fahren können.» Im Prinzip habe ich nur das Kleid gewechselt.

Fühlten Sie sich nicht besser in diesem schönen Anzug?
Doch, und das ist der Grund, warum ich normalerweise dieses schwarze Kleid trage: Es gibt keinen Unterschied. Und ich muss mir am Morgen nie überlegen, was ich anziehen soll.

Sie sagten mal, Sie würden mit Gott reden wie mit einem guten Freund, und das sei wie in einer Beziehung: Es gebe gute und schlechte Tage. Wie meinen Sie das?
Die Beziehung zu Gott muss etwas Normales werden. Viele Leute beten, wenn es ihnen gerade nicht gut geht – zum Beispiel im Auto neben einem Fahrer, der nicht fahren kann. Das ist zwar auch eine Form von Beten, für mich beginnt es aber viel früher – beim Danke-Sagen. Viele Leute wissen gar nicht mehr, wie zu danken, weil sie kein Gegenüber haben. Ich bin froh, dass ich zu Gott kann, wenn ich mich freue. Dass ich ihn loben kann und weiss, dass es etwas gibt, das mich übersteigt.

Erhalten Sie beim Beten Antworten?
Ich kenne in der Gebetssituation alles, auch das Aushalten der Stille. Dann sitze ich eine halbe Stunde lang da und spüre nichts. Glaube hat für mich viel mehr mit Vertrauen zu tun.

Vertrauen, dass es gut kommt?
Kommt drauf an, was Sie unter «gut» verstehen. Ich bin kein naiver Optimist, aber ich habe Hoffnung. Es verspricht mir niemand, dass mein Leben gut ausgeht. Es kann in einer Katastrophe enden – auch als Christ. Aber im Glauben habe ich eine Hoffnung, dass alles irgendwo einen Sinn und mit Gott zu tun hat.

«Weihnachten hat nichts mit Zuckersüssem zu tun.»

Die Zürcher CVP-Nationalrätin Barbara Schmid-Federer ist Ihre Schwester, Ihr Bruder ist Primarlehrer. Wie wichtig ist Ihnen Ihre leibliche Familie?
Wir haben einen sehr herzlichen Austausch, auch wenn wir uns nicht oft sehen – meine Schwester und ich sind beide etwa gleich stark beschäftigt. Wenn wir uns treffen, sprechen wir weder über die Kirche noch über Politik. Dann stehen die Kinder im Vordergrund, wie bei anderen Familien auch. An Weihnachten sind wir jedoch nicht beieinander. Das ist so, seit ich dem Kloster beigetreten bin. An Weihnachten ist die Mönchsgemeinschaft meine Familie.

Nationalrätin Barabara Schmid-Federer ist Urban Federers Schwester.
Nationalrätin Barabara Schmid-Federer ist Urban Federers Schwester.
Bild: KEYSTONE

Weihnachten ist jedes Jahr dasselbe. Warum ist es trotzdem speziell?
Wir Menschen brauchen die Repetition und Traditionen. Wer gläubig ist, macht sich jedes Mal aufs Neue Gedanken: Warum ist dieses Fest wichtig? Als Prediger suche ich jedes Jahr einen neuen Zugang zum Fest.

Warum haben dann viele Menschen Weihnachtskoller?
Das hat weniger mit dem eigentlichen Inhalt zu tun, sondern mit der Art, wie wir Weihnachten feiern. Weihnachten ist ein Familienfest geworden, man möchte es schön haben miteinander. Da wird ein grosser Druck aufgebaut, und es braucht nicht viel, dass es explodiert.

Wie lautet Ihre Empfehlung, damit das nicht passiert?
Das Weihnachtsfest nicht nur abzustellen auf gute Gefühle und Harmonie, sondern Spannungen anzusprechen: Wäre es nicht die Gelegenheit, jetzt mal darüber zu reden? Vor allem aber sollten wir uns bewusst sein: Weihnachten hat nichts mit Zuckersüssem zu tun. Da kommt jemand auf die Welt, der keinen Platz findet und flüchten muss.

Jetzt auf

Viele Menschen sagen: Sie glauben an einen Gott, brauchen aber dazu die Kirche nicht. Funktioniert ein solcher Glaube à la carte?
Anscheinend schon. Vom christlichen Gott wüssten wir jedoch nichts ohne die Bibel – und die hat uns die Kirche überliefert. Es braucht die Gemeinschaft mit ihrer Erfahrung und Tradition. Mir persönlich würde das gemeinsame Feiern fehlen, und ein Glaube muss gefeiert werden. Es ist wie im Fussball: Man kann schon sagen, ich will nur Fussball schauen, mich interessiert das Drumherum nicht. Trotzdem braucht es in Gottes Namen einen Präsidenten, einen Kassier, einen Trainer und einen Organisator im Hintergrund.

 

 

 

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