Die CO2-Emissionen in der Schweiz sind 2019 im Vergleich zum Vorjahr erneut kaum gesunken. Damit dürfte die Schweiz weder im Gebäudesektor, noch in der Industrie, im Verkehr oder der Landwirschaft das nationale Klimaziel für 2020 erreichen.
Das Ziel wäre eine Reduktion von 20 Prozent der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 1990. Im Gebäudesektor sei der CO2-Ausstoss im Jahr 2019 vor allem wegen des kälteren Winters nicht zurückgegangen, schreibt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Montag.
Der Klimastreik Schweiz zeigt sich in einer Mitteilung entsetzt über den marginalen Rückgang. «Diese Zahlen sind ein Skandal. Mit diesem Reduktionstempo erreichen wir null Treibhausgas-Emissionen in 154 Jahren», so Anna Lindermeier,.
❗️ SKANDAL: Der Schweizer THG-Ausstoss '19 ist lediglich um 0.3 Mt CO2eq gesunken. Mit diesem Tempo erreichen wir null THG-Emissionen im Jahr 2175!
— Klimastreik Schweiz 🔥 #StrikeForFuture (@klimastreik) April 12, 2021
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In der Industrie verharrten die Emissionen in den letzten Jahren «auf stabilem Niveau». Und im Verkehr lägen sie noch immer ein Prozent über dem Niveau von 1990. Auch in der Landwirtschaft werde das Ziel voraussichtlich nicht erreicht. Um die Emissionen deutlich zu senken, sei eine Verstärkung der Massnahmen unumgänglich, hiess es.
Insgesamt lagen die Emissionen im Jahr 2019 um 14 Prozent tiefer als im Basisjahr 1990. Nach heutiger Einschätzung des Bafu wird die Schweiz ihr nationales Klimaziel für 2020 von minus 20 Prozent Treibhausgasausstoss gegenüber 1990 verfehlen.
(sda)