Schweiz
Romandie

Prozess gegen Pierre Maudet in Genf eröffnet

Prozess gegen Pierre Maudet in Genf eröffnet

15.02.2021, 09:5915.02.2021, 13:47
Mehr «Schweiz»
Pierre Maudet, conseiller d?Etat genevois, arrive au palais de justice pour l?ouverture dans son proces pour acceptation d?avantage devant le Tribunal de police, ce lundi 15 fevrier 2021 a Geneve. (KE ...
Pierre Maudet.Bild: keystone

Gegen den Genfer Staatsrat Pierre Maudet ist am Montag vor dem Polizeigericht in Genf der Prozess eröffnet worden. Der 42-Jährige muss sich wegen Vorteilsannahme verantworten. Er plädiert auf Freispruch.

Der Prozess erregt grosses Medieninteresse. Er findet im grössten Saal des Justizgebäudes statt, unter Einhaltung der durch die Corona-Pandemie erforderlichen Hygienevorschriften.

Neben Maudet sitzen noch vier weitere Personen auf der Anklagebank. Die Staatsanwaltschaft wirft dem in Ungnade gefallenen Staatsrat vor, 2015 eine Luxusreise mit Familie und Stabschef nach Abu Dhabi angenommen zu haben, die vom Kronprinzen bezahlt wurde.

Die Kosten werden auf mehr als 50'000 Franken geschätzt. Die Gäste nächtigten in einem Fünf-Sterne-Hotel und hatten einen Platz in der ersten Reihe, um den Formel-1-Grand-Prix zu verfolgen.

Les reporters des medias suisses attendent devant le palais de justice l?arrivee de Pierre Maudet, conseiller d?Etat genevois, pour l?ouverture dans son proces pour acceptation d?avantage devant le Tr ...
Bild: keystone

Ein Firmenchef und ein Unternehmer, beide Freunde des Staatsrats, die Beziehungen vor Ort haben, bereiteten die Reise vor. Auch diese beiden Männer müssen zusammen mit Maudet auf der Anklagebank Einsitz nehmen müssen. Angeklagt sind sie wegen Vorteilsgewährung.

Die beiden Männer sind auch angeklagt, weil sie mit 34'000 Franken eine Umfrage über die Anliegen der Genfer Bevölkerung finanziert haben, die den Interessen des Staatsrats dienen sollte. In diesem Zusammenhang ist auch Maudet angeklagt, weil er diese Finanzierung genehmigte.

Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass Maudet in seiner Eigenschaft als Mitglied einer Behörde sowohl bezüglich der Reise nach Abu Dhabi als auch betreffend dieser Umfrage Vorteile angenommen hat. Dabei habe er das Risiko in Kauf genommen, dass ihm diese Vorteile mit dem Ziel gewährt werden, um ihn bei der Ausübung seiner dienstlichen Pflichten zu beeinflussen.

Der Prozess dauert voraussichtlich eine Woche. (aeg/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Ignazo Cassis: Der neue Bundesrat
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
Netflix erhöht die Preise in der Schweiz – und zwar nicht nur «es bitzli»
Netflix feiert in der Schweiz sein 10-jähriges Bestehen. Um diesen Erfolg zu feiern, hat der Streaming-Gigant beschlossen, die Preise für seine drei Abonnements massiv zu erhöhen: bis zu 12 Prozent, und um 8 Prozent für das billigste.

Das teuerste Netflix-Abo ist nicht teuer genug: Der Marktführer und bereits teuerste Streaming-Anbieter der Schweiz erhöht erneut seine Preise – um bis zu 12 Prozent, wie der Online-Vergleichsdienst Moneyland.ch am Mittwoch berichtete.

Zur Story