Zum ersten Mal in der Geschichte führt die SBB einen Sommerfahrplan ein. Dieser tritt am 30. Juni in Kraft und hat zur Folge, dass die Pendler auf gewissen Strecken signifikant mehr Zeit einplanen müssen. Grund für den Fahrplanwechsel sind drei Grossbaustellen und Reparaturen auf zwölf weiteren Streckenabschnitten, wie die Aargauer Zeitung schreibt.
Die Einschränkungen sind zwar bereits seit Ende April bekannt, vielen Pendlern dürfte jedoch das Ausmass der Umstellung noch nicht klar sein. Besonders betroffen sind sämtliche Verbindungen ab Basel in Richtung Zürich, Bern und Luzern. Hier ist alles, was du über den Sommerfahrplan wissen musst:
Einer der beiden Schnellzüge, die normalerweise zweimal pro Stunde ohne Halt nach Zürich fahren, fällt aus. Die Pendler sehen sich daher also gezwungen, entweder auf Züge auszuweichen, die früher oder später fahren und eine bis zu 20 Minuten längere Fahrzeit haben
Je nach Verbindung müssen die Passagiere also mit einer zusätzlichen Fahrzeit von 10 bis 30 Minuten rechnen. Weitere detaillierte Informationen diesbezüglich gibt es von Seiten der SBB nicht. Die Pendler sind also auf die Angaben des Online-Fahrplans oder der SBB-App angewiesen.
Auf dieser Strecke sind die Auswirkungen des Sommerfahrplans etwas weniger gravierend. Hier ist mit zusätzlichen Fahrzeiten von jeweils 9 Minuten zu rechnen. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass gewisse Verbindungen früher abfahren und voraussichtlich voller sein werden, da ebenfalls einzelne Züge ausfallen.
So wird beispielsweise die direkte Verbindung zur vollen Stunde von Basel nach Luzern und Erstfeld gestrichen. Die Pendler werden dafür auf den Zug nach Bern und Interlaken verwiesen. In Olten müssten sie dann umsteigen.
Die SBB sind sich des Problems aber bewusst. So sagte Sprecher Reto Schärli gegenüber der «Aargauer Zeitung»: «Wo möglich werden längere Züge auf den betroffenen Strecken unterwegs sein.» Allerdings sei dies nicht bei jedem Zug machbar. So würden etwa Intercity-Neigezüge als Ganzzüge in Einfach- oder maximal Doppelkompositionen verkehren. Eine dritte Komposition könne nicht angehängt werden, da die Perrons dafür viel zu kurz seien.
Pendler auf der Strecke zwischen Lausanne und Bern werden am stärksten von der Umstellung betroffen sein. Der ganze Abschnitt Lausanne-Puidoux wird komplett gesperrt, der Fernverkehr über Neuenburg und Biel umgeleitet. Im Regionalverkehr werden wo nötig Ersatzbusse verkehren.
Insgesamt müssen die Pendler mit Verspätungen von 20 bis 36 Minuten rechnen. Allerdings soll es dafür Entschädigungen geben. Wer auf der Strecke zwischen Lausanne und Bern unterwegs ist, kann seine Verspätungen mittels der App «SBB Mobile Preview» tracken und sich mit GPS orten lassen. Wer auf diese Art und Weise aufzeigen kann, dass er an mindestens zehn Tagen auf eine der Ersatzverbindungen ausweichen musste, erzählt eine Geschenkkarte der SBB im Wert von 100 Franken.
(doz.)