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Coronavirus: Bergbahnen verneinen Probleme mit Distanzregeln

Skiers wearing face masks ride a chairlift on the opening day of the Verbier ski area in the Swiss Alps during the coronavirus disease (COVID-19) outbreak, in Verbier, Switzerland, Friday, Oct. 30, 20 ...
Die meisten Schneesportlerinnen und Schneesportler halten sich an die Maskenpflicht.Bild: keystone

Bergbahnen verneinen Probleme mit Distanzregeln und Maskenpflicht

16.11.2020, 20:08
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Bilder auf Social Media haben am Wochenende in einzelnen Skigebieten Wintersportler in dichten Gedränge vor den Liftanlagen gezeigt. Verantwortliche der Skigebiete von Saas-Fee und Zermatt sprechen von Momentaufnahmen und disziplinierten Schneesportlern.

In Saas-Fee sei es lediglich am späteren Samstagnachmittag zu einem Gedränge gekommen, als die Schneesportler zurück ins Dorf gefahren seien, stellte Simon Bumann, Chef der Saastal Bergbahnen, am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA fest.

«Am Samstag gab es am Morgen bei der Öffnung der Bahnen an der Talstation in Zermatt in der ersten halben Stunde wie üblich ein Gedränge», erklärte Mathias Imoberdorf, Mediensprecher der Zermatt Bergbahnen, am Montag auf Anfrage.

Nur Momentaufnahmen

Bumann und Imoberdorf relativierten damit auch einen Bericht von «20Minuten» vom Montag. Posts von im Gedränge stehenden Sportlerinnen und Sportlern auf Social Media seien lediglich Momentaufnahmen gewesen.

Im Tagesverlauf und am Sonntag haben sich laut Imoberdorf die Wintersportler in Zermatt aber sehr gut auf die Pisten und Anlagen verteilt. Da die Bahnmitarbeitenden mit der Überwachung der Anlagen beschäftigt gewesen seien und zusätzlich die Einhaltung der Distanzregeln anmahnen mussten, hätten die Zermatt Bergbahnen die Gemeindepolizei um Unterstützung angefragt. Kraft ihrer Autorität habe die Gemeindepolizei in der Folge am Samstag im Tagesverlauf und auch am Sonntag dafür gesorgt, dass die geforderten Abstände eingehalten worden seien.

Laut Imoberdorf ist der Anstehbereich bei der Talstation der Zermatter Bergbahnen relativ kurz. Eine Verlängerung dieses Wartebereichs sei auch nicht möglich, weil die Skitouristen ansonsten auf der Strasse anstehen müssten.

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In Saas-Fee reagierte man nach den Erfahrungen vom Samstag ebenfalls. Am Sonntag seien im Bereich der Anstehschlangen für die Talrückfahrt «aus psychologischen Gründen» zwei zusätzliche Mitarbeiter eingesetzt worden. Die Anstehschlangen seien aber baulich bereits am Samstag so organisiert gewesen, dass es zu keinem Gedränge gekommen sei.

Am vergangenen Wochenende sei der Andrang bei perfektem Wetter nicht besonders stark gewesen, hiess es sowohl in Saas-Fee als auch in Zermatt. Das Zermatter Skigebiet mit seinen Gletschern ist das ganze Jahr über offen. Offizieller Saisonstart ist am 5. Dezember. Auch Saas-Fee verfügt über ein Sommerskigebiet, das den ganzen Sommer und Herbst über in Betrieb ist. Seit 17. Oktober sind Pisten bis zu den Mittelstationen in Betrieb.

Maskenpflicht ist kein Problem

Keine Probleme gab es hingegen bisher mit der Maskenpflicht. Diese werde von 99.9 Prozent der Skitouristen eingehalten, heisst es sowohl in Zermatt als auch in Saas-Fee. Sollte es dennoch einmal vorkommen, dass jemand vergesse seine Maske hochzuziehen, wenn er von der Piste auf eine Anlage komme, dann genüge in der Regel ein kleiner Hinweis eines Bahnmitarbeiters und das Problem sei geregelt, betonte Bumann.

Die Zermatt Bergbahnen halten sich nach eigenen Angaben an das Schutzkonzept von Seilbahnen Schweiz. Zusätzlich gibt es eine Maskenpflicht auf allen Anlagen und in allen Bereichen, wo man Anstehen muss.

Bei den Saastal Bergbahnen heisst es, man lehne sich an jenes des öffentlichen Verkehrs an. Obwohl man keine Kapazitätsbeschränkungen habe, verzichte man beispielsweise freiwillig darauf, die Kabinen zu füllen. Um grössere Gästeaufkommen sicher zu bewältigen, seien auch Zusatzkorridore mit Absperrgittern geschaffen worden. Und ausserdem dauere die längste Fahrzeit in einer gut gelüfteten Gondel acht Minuten. (sda)

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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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gulf
16.11.2020 23:14registriert März 2020
Das die Vorschriften nicht eingehalten werden ( können ), war ja klar. Da nützt es auch nicht viel, dass das Gedränge "nur" pro Tag 1 - 2 mal vorkommt .... wohlgemerkt im hotspot Schweiz, während andere Länder mit tieferen Zahlen Massnahmen verstärken .
Einfach noch etwas warten, bis die Zahlen weiter unten sind wäre angesagt gewesen. Aber nein, wie im Frühling, als einige Bergbahnen trotz Verbot des Bundesrates den Betrieb einfach versuchten weiter zu führen.
Schade
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Tolot
16.11.2020 23:01registriert Februar 2015
Die dürfen unkontrolliert in der Menge zusammen stehen. Aber einfach zu kontrollierende Sportveranstaltungen dürfen nicht stattfinden. Die Walliser Tourismus Verantwortlichen sollen bloss nie mehr Jammern Sie würden benachteiligt!
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Locutus70
16.11.2020 20:42registriert September 2018
Hier mal meine Erfahrung von gestern mit der Drehgondelbahn Sattel-Hochstuckli: Es hatten schon vor dem Einlass alle Masken an. Bei der Bergfahrt war es so (was ich richtig finde) das in die Gondel nur Personen vom gleichen Hausstand durften (die Gondeln sind ja auch klein).
Bei der Talfahrt (das war dann so 20 Minuten vor Betriebsschluss) wurden dann schonmal Personen aus unterschiedlichen Hausständen zusammen fahren lassen (fand ich eher suboptimal).
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