Seit Jahrzehnten kann man den flauschigen Rüssel des grossen Ameisenbären nur noch im Zoo bestaunen, lange vorbei die Zeiten, in denen die zahnarmen Säugetiere die Ameisenhügel an den Ufern der Aare absaugten.
Doch nun erobert sich der Brenodurum tridactyla sein ursprüngliches Habitat zurück – Coronavirus und #Stayathome sei dank. Einem mutigen Naturfotografen gelang es, einen Ameisenbären vor dem Bundeshaus abzulichten. Ein klares Zeichen dafür, dass sich die Natur nach einem langen Monat des Lockdowns ohne Autos auf den Strassen und Flugzeugen in den Lüften erholt. Das Tier wurde übrigens Ameisenbärn getauft.
Doch das ist nicht das einzige Anzeichen davon, dass wir in Wahrheit das Virus sind, und nicht das Coronavirus das Virus ist. Moment ... egal. Nach wenigen Wochen Menschenarmut auf und rund um den Lago Maggiore wurde in Ascona ein lange für ausgestorben gehaltenes helvetisches Alpenkrokodil gesichtet.
Was sich im Hallwilersee schon andeutete, ist nun Wahrheit geworden. Die Rückeroberung der Natur hat begonnen.
Nach den ersten beiden Sichtungen rarer, urschweizerischer Tiere in urbanen Gebieten folgten weitere historische Tier-Comebacks: Auf dem Munot in Schaffhausen wurden zwei Exemplare des grossen Röstipapageis entdeckt, auch bekannt als Psittaciformes Probatopolis.
Selbst in der grössten Schweizer Stadt, in der die voranschreitende Urbanisierung bereits für unumkehrbar gehalten wurde, bahnt sich eine Sensation an: Ein Zwingli-Säbelzahntiger wurde auf einem Streifzug durch die Altstadt gesichtet. Wissenschaftler sind sich jedoch noch nicht einig, ob es sich beim Foto des Smilodon Turicum um einen Fake handelt.
Okay, wir geben es zu: Alle Bilder sind Fake. Wir sind auf den «We are the Virus»-Zug aufgesprungen. Auf Twitter machen gerade unzählige Bilder die Runde, die sich über die vermeintliche Rettung der Umwelt lustig machen.
Stein des Anstosses waren Berichte über Delfinsichtungen in den Kanälen Venedigs, die sich als fake herausstellten. Oder das klarer werdende Wasser in den Flüssen dieser Welt und die Berge des Himalayas, die man von Indien aus plötzlich wieder sehen kann.
Auch wenn die verringerte Mobilität der Menschen kurzfristig für verbesserte Luft oder klareres Wasser sorgen kann, die Umwelt retten wir damit nicht.
Aber wenigstens haben wir dank der Langeweile der Daheimbleibenden etwas zu lachen. Bitteschön:
Nicht nur in Venedig erobert die Natur ihre Lebensräume zurück. Heute Morgen wurden in Berlin die ersten Spreedelfine seit über 80 Jahren gesichtet. 🐬💙 pic.twitter.com/P1CtG1Qcqg
— Michaleila Taschekino (@statthandfuss) March 20, 2020
This was taken yesterday in Central Park. Nature is returning. We are the virus. pic.twitter.com/F1DWQ8Xgcx
— Ali Arikan (@aliarikan) April 13, 2020
Dank sauberer Luft sieht man von Berlin aus wieder die Alpen. pic.twitter.com/OPKlHKruJo
— 451, Lasse (@rainerschund) April 5, 2020
This photo of the Hudson River was taken yesterday. The earth is healing. We are the virus. pic.twitter.com/QDTizi2i6Q
— Mark Lee (@meesterleesir) April 12, 2020
Wow. Cows are returning to the sea. Nature is healing. 🙏 We are the virus. 😔 pic.twitter.com/xoZ2Rj1wHJ
— Tiago P. Zanetic (@TPZanetic) April 11, 2020
Finally... the sharks are returning to the skies of NYC. we are the virus pic.twitter.com/1JXygCdVDU
— Devon (@Devon_OnEarth) April 12, 2020
This photo was taken yesterday in Ocean City, Maryland. The earth is healing. We are the virus. pic.twitter.com/YFzFV9ufUl
— julianna sterling (@juliannasterlin) April 13, 2020
With everyone on lockdown nature is getting a chance to recover. The wildlife is finally returning to its natural habitat. Just look at Inverness, Scotland. The Earth is healing. We are the virus. pic.twitter.com/Wpulmo7DTw
— Conor (@lilpiri) March 31, 2020
Due to the decrease in air pollution, we can now see the details of the sun that were hidden before. The earth is healing. We are the virus. pic.twitter.com/c6wC0EZzGZ
— Victoria Noble (@victorianoble97) April 13, 2020
Ich konnte es, dank der klaren Sichtverhältnisse aus mehr als 100 km erkennen