Nach der Schweiz öffnet heute auch die zweite grosse Skination Europas ihre Gondeln und Lifte für die Skifahrer – jedenfalls ein bisschen. Denn die Skisaison wird dieses Jahr in Österreich ganz anders aussehen als in den letzten Jahren. Man will ein zweites Super-Spreader-Ischgl wie letztes Jahr unbedingt verhindern. Das Alpenmallorca selbst bleibt bis auf weiteres auch geschlossen – doch dazu später mehr.
Die Gründe, die Skigebiete in Österreich trotz Pandemie zu öffnen, tönen ganz ähnlich wie in der Schweiz. «Wir sind ein Land des Skifahrens», sagt die Tourismusministerin Elisabeth Köstinger etwa.
Trotzdem ist einiges anders als in der Schweiz. Die Schutzmassnahmen sind deutlich strenger. So ist es für alle Skifahrer und Skifahrerinnen über 14 Jahre Pflicht, die besonders wirksamen FFP2-Masken zu tragen, wenn sie sich in Gondeln aufhalten oder anstehen.
Einige Seilbahnen bieten solche Masken zum Verkauf an, andere haben die Skiläufer gebeten, selbst welche mitzubringen. Die Schutzmassnahme ist nicht unumstritten. Die Bergbahn Saalbach will juristisch dagegen vorgehen, weil die Kontrolle schwierig sei, aber die Haftung bei Verstössen beim Unternehmen liege. Daher will das Skigebiet Saalbach-Hinterglemm erst öffnen, wenn die FFP2-Maskenpflicht entfällt.
Strenger sind die Österreicher zudem nicht nur bei der Maskenfrage, sondern auch bei der Gastro-Regelung. Hotels und Restaurants bleiben unverändert bis zum 18. Januar geschlossen. Essen und Getränke gibt es dementsprechend auch nicht in den Skihütten – nicht mal zum mitnehmen. Die belegten Brötchen muss man also selbst mitnehmen. Reise- und Quarantäne-Bestimmungen sollen zudem dafür sorgen, dass ausländische Gäste fernbleiben.
Das beliebte Skigebiet in Ischgl bleibt indes ganz geschlossen. Wegen der Schweiz. Grund dafür ist, dass Ischgl auf der österreichischen Seite und Samnaun auf der Schweizer Seite zusammengehören. Wer in die Schweiz hinüberfahre, müsse bei der Rückkehr auf die Piste nach Österreich laut Vorschrift in Quarantäne, heisst es.
«Aufgrund der verschärften österreichweiten Corona-Massnahmen und unterschiedlicher Regelungen auf Schweizer Seite kann der grenzüberschreitende Skibetrieb von Ischgl in das schweizerische Samnaun vorerst noch nicht stattfinden», sagt Andreas Steibl, Geschäftsführer des Tourismusverbands Paznaun-Ischgl. «Die Gesundheits- und Sicherheitsstandards haben absoluten Vorrang und wir wollen kein unnötiges Risiko eingehen.»
Auch die Masken- und Kapazitätsregeln in der Schweiz haben zu diesem Entscheid beigetragen. In Samnaun müssen keine FFP2-Masken getragen werden und die Gondeln dürfen mehr Personen transportieren. In Ischgl rechnet man deswegen jetzt mit einem Start der Skisaison in der zweiten Januarhälfte. Dieses Jahr aber definitiv ohne Après-Ski.
(Mit Material von Keystone-SDA)