Die UBS ist zwar nicht in einen Spionage-Skandal verwickelt, trotzdem befindet sich die grösste Bank der Schweiz anscheinend gerade auf der Suche nach einem Nachfolger für CEO Sergio Ermotti.
Wie «Bloomberg» berichtet, hat der 59-jährige Tessiner die Führungsriege der UBS kürzlich darüber unterrichtet, dass er vorhabe, seinen Posten noch dieses Jahr zu räumen. Ermotti befindet sich in seinem neunten Jahr als CEO und ist damit einer der am längsten aktiven Geschäftsführer in der Grossbanken-Szene.
Die Suche nach seinem Nachfolger hat laut Bloomberg bereits begonnen. Für Spekulationen über mögliche Kandidaten sei es jedoch noch zu früh. Was sich jedoch mit ziemlicher Sicherheit sagen lässt, ist, dass es nicht Iqbal Khan wird. Der Star-Banker wechselte letztes Jahr von der Credit Suisse zur UBS, nachdem sich er in einem hollywoodreifen Spionagedrama mit Ex-CEO Tidjane Thiam verstritten hat.
Die UBS wollte die Meldung nicht kommentieren.
Der Abgang Ermottis kommt zu einer Zeit, in der die UBS zwar nicht die mediale Aufmerksamkeit einer CS aufweisen kann, trotzdem aber mit Problemen zu kämpfen hat. So wurde die Grossbank letztes Jahr von einem französischen Gericht zu einer Rekordstrafe von 4,5 Milliarden Euro verurteilt. Dies, weil sie vermögenden französischen Kunden half, ihr Geld am Fiskus vorbeizuschleusen.
Ermotti übernahm 2011 die kriselnde UBS und schaffte die Kehrtwende mit der Grossbank. Das risikoreiche Investmentbanking wurde unter seiner Ägide zurückgefahren und Private Banking wurde zum Kernstück der UBS-Strategie. Er hat es jedoch wie Oswald Grübel, sein Vorgänger, auch nicht geschafft, den Aktienkurs der UBS wieder auf das Niveau vor der Finanzkrise zu hieven. (dfr)