Die Diskussion unter Parlamentariern am Rande der Herbstsession verläuft unerwartet. Die Zürcher SP-Nationalrätin Jacqueline Badran zeigt sich nicht besorgt über den Verlust an Arbeitsplätzen, wie man das von einer Sozialdemokratin erwarten würde. Sie sagt vielmehr: «Eine Fusion scheint mir sinnvoll.»
Im Banking sei Grösse alles, so Badran. UBS und CS seien abgehängt worden von den amerikanischen Grossbanken. Wolle man diesen etwas entgegensetzen, sei ein Zusammengehen unerlässlich. Zweimal Backoffice, zwei Informatiksysteme, das sei schlicht zu teuer. Und weiter:
Bedenken werden hingegen auf der bürgerlichen Seite vorgetragen. SVP-Nationalrat Thomas Matter (ZH) findet, dass die Wettbewerbskommission eine Fusion von Credit Suisse und UBS nicht genehmigen sollte. Für die Vielfalt des Schweizer Bankenplatzes wäre ein Zusammengehen problematisch.
Fraglich sei ausserdem, ob der Schritt ökonomisch Sinn ergebe. Die Fusion von SBG und Bankverein zur UBS habe dem Bankenplatz nichts gebracht:
Matter sieht ein Problem der Schweizer Banken darin, dass ihnen die Rechtssicherheit zunehmend fehle. Die Schweiz habe das Bankkundengeheimnis in kurzer Zeit preisgegeben und übernehme nun ständig fast unbesehen neue OECD-Richtlinien.
Leo Müller (CVP/LU) warnt, dass eine Fusion zu einer «Risikoballung» führe. «Wenn es nur noch eine einzige Grossbank gibt und die in Schwierigkeiten gerät, wären die Gefahren gross für die Schweiz.»
Auch BDP-Nationalrat Martin Landolt (GL) ist skeptisch. Aus globaler Perspektive wäre eine fusionierte Bank schlagkräftiger. Aber sie wäre dann wohl so international ausgerichtet, dass sie sich nicht mehr um die Schweizer KMU kümmern würde.
FDP-Nationalrat Beat Walti (ZH) betont, dass es auch nach einer Fusion von CS und UBS auf dem Schweizer Bankenplatz eine Vielzahl von Finanzinstituten gäbe. Nur noch eine Bank mit internationaler Reichweite zu haben, das wäre für die Zukunft des Finanzplatzes aber sicher kein Vorteil. Es gingen vermutlich viele Arbeitsplätze verloren - wobei bei den Banken ohnehin eine Konsolidierung im Gange sei. «Die Digitalisierung führt dazu, dass im traditionellen Bankgeschäft viele Stellen aufgehoben werden.»