Die Kunden bleiben weg, die Umsätze schrumpfen: McDonald's muss sich neu erfinden. Jetzt hat der neue Konzernchef Steve Easterbrook sein mit Spannung erwartetes Sanierungskonzept vorgelegt. Ziel ist demnach, die weltgrösste Restaurantkette in ein «modernes, fortschrittliches Burger-Unternehmen» umzuformen.
Easterbrook setzt dazu an verschiedenen Stellen an: Er will die Kosten senken, die Lebensmittelqualität verbessern, Restaurants an Franchisefirmen verkaufen und Managementebenen streichen. Insgesamt soll der Konzern sich in vier neue operative Bereiche aufgliedern. «Ich werde nicht davor zurückschrecken, die dringend nötige Neuaufstellung anzugehen», sagte Easterbrook, der seit Anfang März im Amt ist.
Demnach sollen bis Ende 2018 nur noch 10 statt bisher 19 Prozent der Filialen in Eigenregie betrieben werden. Bis 2017 wolle das Unternehmen jährlich 300 Millionen Dollar einsparen. Wie die Fast-Food-Kette mitteilte, sollen bis Ende 2018 weitere 3500 der insgesamt 36'000 Läden weltweit an Franchisenehmer übergeben werden. Damit folgt McDonald's seinem Konkurrenten Burger King, der in den USA und in Kanada gerade einmal ein Prozent seiner 7300 Filialen selbst betreibt.
Auch die Aufteilung der Geschäftsfelder nach Weltregionen will McDonald's ändern. Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland und Grossbritannien sollen demnach künftig als «internationale Führungsmärkte» zusammen weiterentwickelt werden. China, Russland, Polen, Spanien, die Schweiz, Südkorea, Italien und die Niederlande gelten künftig als «Märkte mit starkem Wachstum». Die restlichen Länder werden in einem Segment zusammengefasst, als Einzelmarkt bestehen bleiben die USA.
McDonald's will mit dem neuen Konzept wieder wachsen. In den USA macht der Fast-Food-Kette vor allem die harte Konkurrenz zu schaffen, die regelmässig mit Sonderangeboten um Kunden wirbt. In China und Japan haben Lebensmittel- und Hygieneskandale im vergangenen Jahr den Ruf von McDonald's schwer beschädigt. Das Unternehmen hat eines seiner bislang schwächsten Geschäftsjahre hinter sich.
nck/Reuters/AFP