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Skandal nimmt kein Ende: Bund will Vorgänge bei Postauto vor 2007 unter die Lupe nehmen

ARCHIV - ZUR MK POST ZUR POSTAUTO-AFFAERE, AM MONTAG, 11. JUNI 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDE ARCHIVBILDER ZUR VERFUEGUNG ---- Postautos auf dem Postautodeck im Bahnhof in Chur, am Freitag, 24. Janu ...
Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller hatte Mitte Juni erklärt, die Schummeleien bei Postauto hätten wahrscheinlich Ende der 1990er Jahre bereits begonnen.Bild: KEYSTONE

Skandal nimmt kein Ende: Bund will Vorgänge bei Postauto vor 2007 unter die Lupe nehmen

06.07.2018, 06:5006.07.2018, 06:58
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Die Post muss auch für die Zeit vor 2007 Auskunft geben über den Umgang mit öffentlichen Subventionen bei der Postauto-Tochter. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat beim Unternehmen entsprechende Dokumente angefordert, wie eine Amtssprecherin gegenüber Radio SRF sagte.

Man habe dem Verwaltungsratspräsidenten der Post diese Woche einen Brief zukommen lassen, in dem verlangt werde, dem Bund Unterlagen über die Praxis vor 2007 zuzustellen, sagte BAV-Sprecherin Olivia Ebinger in der Sendung «Heute Morgen» vom Freitag. Es gebe verschiedene Hinweise darauf, dass es sich lohne, auch die Zeit vor 2007 anzuschauen.

Post-Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller hatte Mitte Juni erklärt, die Schummeleien bei Postauto hätten wahrscheinlich Ende der 1990er Jahre bereits begonnen. Auch im Untersuchungsbericht, den die Post in Auftrag gegeben hat, ist die Rede von möglichen Buchhaltungstricks ab 1998.

Dem Radiobericht zufolge soll die Post die Dokumente bis Anfang Herbst herausgeben. Die Post habe volle Transparenz versprochen, hiess es.

Im Februar hatte das Bundesamt bekannt gegeben, dass die Postauto AG ab 2007 durch gesetzwidrige Umbuchungen systematisch Gewinne im Regionalen Personenverkehr erschwindelt hatte. Bis mindestens 2015 erschlich das Unternehmen dadurch Subventionen in Höhe von rund 100 Millionen Franken. Der Skandal führte zu mehreren Untersuchungen und einem Köpferollen bei der Post. Betroffen sind unter anderem Post-Chefin Susanne Ruoff, Post-Vizepräsident Adriano Vassalli und mehrere Manager bei Postauto. (sda)

«Entlassung von Post-Chefin Ruoff ist hart, aber richtig»

Video: srf
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10 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Scaros_2
06.07.2018 07:56registriert Juni 2015
Als ob es nur bei der Post so wäre. Militär ist sicher auch ned besser oder andere stellen
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N. Y. P. D.
06.07.2018 07:24registriert Oktober 2015
Leute, macht es nicht unnötig kompliziert.

In dieser fraglichen Zeit, die jetzt untersucht wird, kam sicher eine neue Revisions- und Beratergesellschaft, wie zum Beispiel die KPMG, zur Post.

Et voilà, schon haben wir das ungefähre Startdatum der kreativen Buchhaltung.

Dann noch kurz nachschauen wer CEO und CFO war in der fraglichen Zeit und diese zum Verhör vorladen.

Jetzt aber hopp dä Bäse..
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