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Mobiliar beteiligt sich mit 25 Prozent an Ringier

Mobiliar beteiligt sich mit 25 Prozent an Ringier. Die Chefs der beiden Konzerne bekräftigen den Deal mit einem Handschlag: Ringier-CEO Marc Walder (rechts) und Markus Hongler von der Mobiliar.
Mobiliar beteiligt sich mit 25 Prozent an Ringier. Die Chefs der beiden Konzerne bekräftigen den Deal mit einem Handschlag: Ringier-CEO Marc Walder (rechts) und Markus Hongler von der Mobiliar.bild: keystone

Mobiliar beteiligt sich mit 25 Prozent an Ringier

03.02.2020, 12:3003.02.2020, 14:58
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Die Mobiliar beteiligt sich mit 25 Prozent an Ringier. Das Verlagshaus braucht viel Kapital für Investitionen und bietet dem Versicherer dafür sieben Jahre Vorsprung mit Know-how in der Digitalisierung. Auf die Berichterstattung der Ringier-Medien soll die Kooperation keinen Einfluss haben.

Über die Beteiligung informierten Ringier und die Mobiliar am Montag an einem gemeinsamen Mediengespräch in Zürich. Die beiden Unternehmen spannen bereits seit vier Jahren im Joint-Venture Scout24 zusammen. Nun wollen sie noch enger zusammenarbeiten und eine langfristige Kooperation eingehen.

Was das konkret bedeutet, erläuterten die beiden Konzernchefs - Marc Walder von Ringier und Markus Hongler von der Mobiliar - vor Medienvertretern. Ringier hat sich in den vergangenen zwölf Jahren von einem klassischen Verlagshaus weg entwickelt: Der Konzern kaufte digitale Marktplätze wie Scout24 und JobCloud und investierte in neue Technologien. Diese Transformation erfordert jedoch hohe Investitionen, wie Walder sagte: «Ringier braucht sehr viel Kapital.»

«Ringier hat sieben Jahre Vorsprung»

Hier kommt die Mobiliar als Investorin ins Spiel, die ebenfalls auf Digitalisierung setzt, in der Entwicklung aber weniger weit fortgeschritten ist. «Mit Ringier haben wir einen Partner gefunden, der sieben Jahre Vorsprung hat», sagte Hongler. Die Mobiliar hat in den vergangenen Jahren in den Aufbau ihrer Ökosysteme zu Themen wie Wohnen und KMU sowie in digitale Marktplätze investiert.

Die Versicherung erhält nun einen Anteil von 25 Prozent der Ringier-Aktien. Ferner werden künftig Verwaltungsratspräsident Urs Berger und CEO Markus Hongler im Verwaltungsrat von Ringier Einsitz nehmen. (sda)

Zwei ungleiche Partner

Mit einem Medienhaus und einer Versicherung haben sich zwei ungleiche Partner gefunden. Doch in der Plattform-Ökonomie - in der Welt der digitalen Marktplätze und Plattformen - spiele es keine Rolle, woher ein Unternehmen komme, sagte Walder. Hier sei die Situation für jede Industrie ähnlich.

Beide Unternehmen seien fundamental anders, doch der Austausch sei «sehr befruchtend», sagte Hongler: «Wir können viel voneinander lernen.» Ringier sei ein idealer Partner, um die digitale Transformation zu beschleunigen. Das Medienhaus sei versiert in Plattform-Ökonomie und zielgruppengerechtem digitalen Marketing: «Dieses Know-how interessiert uns, hier kann uns Ringier helfen.»

Walder sprach von der Mobiliar als «fantastischem Partner» und bestem Player. Für ihn gelte das Motto «Team up with the best» - da passe die Mobiliar bestens. Vertrauen, Langfristigkeit und Integrität im Umgang mit den Kunden seien Ringier als Familienunternehmen wichtig. Diese Werte vertrete auch die Mobiliar.

Für Ringier bedeute die Öffnung nach aussen einen «historischen Schritt». Ein Börsengang habe indes nie zur Diskussion gestanden. Die beiden Unternehmen hätten sich einen Probezeithorizont von zehn Jahren gegeben. Diese Dauer war laut Walder ein wichtiges Kriterium für die Kooperation.

Keine Beisshemmung für Journalisten

Laut Walder werden sich nun zwei gemischte Arbeitsgruppen zusammensetzen und «im Business-Development-Modus» eruieren, an welchen neuen Lösungen und Produkten gearbeitet werden soll. «Es gibt kein Rollenmodell für diese Zusammenarbeit», sagte Walder, «man muss fantasievoll sein». Hongler erhofft sich letztlich für die Kunden bessere und schnellere Lösungen, mehr Komfort und mehr Transparenz.

Auf die Berichterstattung der Ringier-Medien über den Versicherer soll die Kooperation keinen Einfluss haben. «Medien müssen komplett unabhängig sein von Einflüssen von Mitbesitzern und von Inserenten», sagte Walder. «Die Unabhängigkeit unserer Medien ist absolut unantastbar.» (sda)

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