Schweiz
Wirtschaft

Ruag erreicht wichtige finanzielle Ziele des Bundesrates nicht

Ruag erreicht wichtige finanzielle Ziele des Bundesrates nicht

Der Schweizer Rüstungskonzern Ruag verzeichnet einen Reinverlust von rund 25 Millionen Franken. Gründe für das schlechte Ergebnis waren Sondereffekte.
27.05.2020, 15:49
Mehr «Schweiz»

Der Rüstungskonzern Ruag hat die strategischen Ziele des Bundesrates im vergangenen Jahr zwar mehrheitlich erreicht. Wichtige finanzielle Ziele betreffend Rentabilität und Dividendenausschüttung wurden jedoch nicht erreicht. Der Bundesrat nahm am Mittwoch die jährliche Berichterstattung des Ruag-Verwaltungsrates zur Kenntnis.

Zwar lag der Nettoumsatz der Ruag mit etwas über zwei Milliarden Franken nochmals über den Vorjahreszahlen (Vorjahr: 1.998 Mrd. Franken), jedoch resultierte ein Reinverlust von 25 Millionen Franken. Die Profitabilität lag mit einer Ebit-Marge von -0.3 Prozent deutlich unter dem vom Bundesrat definierten Zielband von 6 bis 8 Prozent.

Ruag baut wegen Einstellung des Airbus-A380 in Emmen Stellen ab. (Archivbild)
Ruag hat wichtige finanzielle Ziele des Bundesrates nicht erreicht.Bild: KEYSTONE

Ausschlaggebend für das schlechte finanzielle Ergebnis waren Sondereffekte, insbesondere Wertberichtigungen bei der Produktion des Flugzeugs Dornier 228, eine Neubewertung von Pensionskassenrückstellungen sowie die Kosten für die Entflechtung des Konzerns.

Angesichts des schlechten Rechnungsergebnisses und der potenziell erheblich negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie entsprach der Bundesrat dem Antrag, auf die Ausschüttung einer Dividende zu verzichten, wie er in einer Mitteilung schreibt. Die übrigen Ziele hat Ruag erreicht, insbesondere konnte der Rüstungskonzern alle Unterhaltsleistungen zu Gunsten der Schweizer Armee wie vertraglich vereinbart erbringen.

Der Bundesrat legt jeweils für vier Jahre strategische Ziele für die Bundesunternehmen fest. Einmal jährlich beurteilt der Bundesrat aufgrund eines Berichtes des Verwaltungsrats, ob diese Ziele erreicht wurden.

Entflechtung als höchste Priorität

Höchste Priorität kam 2019 der Entflechtung und Weiterentwicklung der Ruag zu, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Der Bundesrat hat entschieden, dass unter einer neuen Beteiligungsgesellschaft (BGRB Holding AG) zwei eigenständige Unternehmen entwickelt werden.

Ruag International soll zu einem Aerospace-Konzern weiterentwickelt und mittelfristig privatisiert werden. Die Bereiche, die im Unterhalt für die Schweizer Armee tätig sind, wurden in die Ruag MRO Schweiz (für Maintenance, Repair and Overhaul) zusammengeführt.

Der Bundesrat begrüsst, dass der Verwaltungsrat der Ruag Holding AG 2019 die notwendigen Schritte zur Entflechtung unternommen hat und so die organisatorische Trennung der beiden Teilkonzerne am 1. Januar 2020 vollziehen konnte. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Die geheime Einkaufsliste des Militärs
1 / 7
Die geheime Einkaufsliste des Militärs
Ein vertrauliches VBS-Dokument zeigt die Beschaffungspläne des Militärs für 2015–2020. Unter anderem soll in diesem Zeitraum ein 12-cm-Mörser-System der Ruag (Illustration) für 350 Millionen Franken angeschafft werden.
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Renato zum lustigen Thema: Waffenexporte! Jeeee!
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Leichenfunde in Merenschwand und Frankfurt: Möglicher Zusammenhang
Eine Frau aus Muri ist seit knapp zwei Wochen vermisst worden. In der Zwischenzeit ist ihre Leiche in Deutschland gefunden worden. Am Donnerstag teilt die Staatsanwaltschaft mit, dass auch ihr Ehemann tot sei. Ein Zusammenhang der Ereignisse wird geprüft.

In Muri hat eine 44-jährige Frau seit dem 12. April als vermisst gegolten. Die Angehörigen sorgten sich seither sehr um die Frau und meldeten sich auch bei der «Aargauer Zeitung». Tags darauf wurde bekannt, dass ihr Auto beim Grenzübertritt nach Deutschland gesehen worden sei. Offenbar wollte die Frau zwei Söhne, die in der Nähe von Mannheim lebten, besuchen.

Zur Story