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Kein Job-Abbau bei der UBS: Die Mitarbeiter freut's, die Anleger reut's – Aktie im freien Fall

Kein Job-Abbau bei der UBS: Die Mitarbeiter freut's, die Anleger reut's – Aktie im freien Fall

03.05.2016, 13:1003.05.2016, 13:32
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Die Aktie der Grossbank UBS hat im Verlaufe des Tages weiter an Wert verloren. Nach dem Mittag stand der Kurs sogar fast 8 Prozent tiefer als am Vorabend. Der SMI stand derweil 1,8 Prozent im Minus. Anleger verkaufen die Aktien, weil sie mit den Quartalsergebnissen nicht zufrieden sind. Der ausbleibende Stellenabbau stimmt sie misstrauisch.

Als negativ bewerteten Analysten neben der operativen Leistung auch die Kapitalentwicklung. Zudem vermissten sie zusätzliche Kostensparmassnahmen.

Zwar ist die UBS seit längerem daran, ihre Kosten zu senken. Die Gerüchte über einen weiteren grossen Stellenabbau haben sich am Dienstag aber nicht bestätigt. Was Mitarbeiter freuen dürfte, ist in den Augen von Anlegern ein Zeichen mangelnden Fortschritts.

Kostensenkung

Ertragssteigerungen seien im aktuellen Umfeld schwieriger, schreiben die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Darum stehen die Fortschritte bei der Kostensenkung im Vordergrund.

Die UBS komme dem per Mitte 2016 angestrebten Kostensparziel von 1,4 Mrd. Franken nahe und sei zuversichtlich, dieses zu erreichen. Entgegen vorherigen Spekulationen in den Medien sei allerdings kein zusätzliches Kostensparprogramm angekündigt worden, was eine Enttäuschung für den Markt sei. Auch seien die Kapitalquoten stärker rückläufig ausgefallen als erwartet, was wenig Gutes für die Dividendenerwartungen verheisse.

Auch die Bank Vontobel findet, die Bank müsse angesichts des Umfelds noch mehr an der Kostenbasis arbeiten, solange sich das Ertragsumfeld nicht verbessert. Laut UBS-Management ist zwar eine neue Struktur im Wealth Management vorgesehen, um die Agilität zu verbessern. Auch sollen die Synergien zwischen Wealth Management und Wealth Management Americas gesteigert werden. Die Einsparungen sollen aber im Rahmen der bisherigen Kosteninitiative stehen.

Der Jahresauftakt sei in Anbetracht der Umstände so gut als möglich ausgefallen, meint man bei Baader Helvea. Der zuständige Analyst hebt ebenfalls den überraschend starken Nettoneugeldzufluss hervor. Seines Erachtens gibt dieser Grund zur Zuversicht.

Die UBS hat die Erwartungen der meisten Analysten nicht erfüllt. Der Gewinn ist im ersten Quartal 2016 im Vergleich zum Vorjahr deutlich geschrumpft. (whr/sda)

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quelle: keystone / martin ruetschi
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