«Vrooom Vrooom! Lust auf eine Spritztour mit dem neuen Jaguar oder Range Rover?»: Mit diesen markigen Worten lancierte die Carsharing-Genossenschaft im Mai 2019 eine neue Premium-Kategorie – ausgerechnet in Zeiten des Klimastreiks. Bereits damals hagelte es in der Mobility- und Klima-Community Kritik gegen die Luxus-Schlitten.
Nach einem Jahr stoppt Mobility das Pilotprojekt per sofort. Denn die teuren Luxus-Schlitten floppten bei den Mobility-Usern. «Die Premium-Kategorie wurde knapp 70 Prozent weniger gebucht als ein normales Mobility-Fahrzeug», sagt Mobility-Sprecher Patrick Eigenmann zu watson.
Kundenbefragungen zeigten, dass vor allem die hohen Preise die Mobility-Nutzer abschreckten. Denn die Jaguar und Range Rover kosteten 9 Franken pro Stunde und 1.50 pro Kilometer. Zwar habe es durchaus Interesse an den Fahrzeugen gegeben. Die Nutzer hätten die Luxus-Wagen aber mehrheitlich nur einmal ausprobiert. «Die Premium-Autos wären ein Nischenprodukt geblieben. Unser Angebot soll aber massentauglich sein», so Eigenmann weiter.
Die Edel-Karossen gehen nun an die Emil Frey AG zurück, die am Projekt beteiligt war. Müssen nun die normalen Mobility-Kunden für den Luxuskarossen-Flop bluten? Eigenmann winkt ab. Mobility habe die Autos nur mit Bordcomputern ausgestattet, sonst seien keine grösseren Kosten entstanden.
Statt auf Luxusautos setzt Mobility nun verstärkt auf Elektro- und Hybridautos. Bis 2023 sollen 700 «alternative» Mobility-Fahrzeuge auf den Strassen herumkurven. Darunter vermehrt auch Teslas. Bislang sind schweizweit erst deren zwei unterwegs. «Tesla hat eine grosse Strahlkraft auf unsere Kundschaft. Wir planen, diese Flotte baldmöglichst auszubauen», so der Mobility-Sprecher. Denn bis spätestens 2035 soll die gesamte Mobility-Flotte aus Elektro-Autos bestehen und klimaneutral unterwegs sein. Derzeit zählt die Mobility-Flotte 123 Elektro- sowie 150 Hybridautos .
Allerdings gibt es eine grosse Hürde, bis Mobility E-Fahrzeuge im grossen Stil anbieten kann. «Die Installation von Ladestationen ist teuer und komplex. Öffentlich sind diese erst spärlich verfügbar», so Eigenmann weiter. Darum seien auch der Bund und die Städte gefordert, das E-Tankstellennetz voranzutreiben.
Es gibt durchaus Hoffnung, dass das E-Tankstellennetz bald dichter wird. Denn mit dem revidierten CO2-Gesetz erhält der Bund die Möglichkeit, aus dem Klimafonds E-Ladestationen in Mehrparteiengebäuden zu fördern. «Damit wird ein Anreiz geschaffen, rascher ein Netz von Ladestationen aufzubauen», sagt Michael Töngi, Nationalrat Grüne, zu watson. Fast wichtiger sei noch, dass Kantone und Gemeinden in ihren Bau- und Planungsgesetzen oder der Parkplatzverordnungen Vorschriften erlassen und Ladestationen vorschreiben. Dies gelte insbesondere in Parkhäusern.
Aber warum würde man sich einen SUV mieten wollen? Wenn man Laderaum braucht, nimmt man einen Minivan und wenn man Menschen transportieren will hat man im SUV auch nicht mehr Platz als 5 Leute. Die Autos sind auch nicht sportlich genug um in diese Richtung einen Anreiz zu haben und Offroad geht man mit so einem Auto sowieso nicht.
Das Vergrössern der Tesla Flotte ist die richtige Entscheidung und ist auch im Spirit von was Mobility bedeutet.
"Wir entlasten mit unserem Angebot die Verkehrssituation in der Schweiz und leisten einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion des Energieverbrauchs und der Umweltbelastung." (Vision - Mobility.ch)
Man sollte halt schon mal seine eigenen Worte lesen, bevor man neue Geschäftswege beschreiten möchte.