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Klimajugend schmiedet neue Besetzungs-Pläne

Klima-Aktivistin vor dem Bundesplatz.
Nach der Besetzung des Bundesplatzes im September plant die Klimajugend neue Aktionen.Bild: sda

Nach dem Bundesplatz: Die Klimajugend schmiedet neue Besetzungs-Pläne

Die Klimajugend plant für den 19. März eine schweizweite Kundgebung. Bei der einen Aktion soll es allerdings nicht bleiben.
04.03.2021, 10:1604.03.2021, 12:59
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Mit dem Frühlingsbeginn will die Klimajugend wieder stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung kommen. Zum internationalen Klimastreiktag am 19. März rufen sie schweizweit zu einer Kundgebung auf. «Wir gehen wieder auf die Strasse – auf etwas andere und corona-konforme Art, aber nicht weniger entschlossen», heisst es auf der Website.

Bei diesem Streik soll es nicht bleiben: Mit der «Strike for Future»-Demonstration am 21. Mai will die Klimajugend mit den Arbeiterinnen und Arbeitern auf die Strasse. Dafür hat sie sich mit Gewerkschaften, etwa mit der Unia, verbündet.

«Wir waren nicht mehr sichtbar»

Und: Aktionen zum zivilen Ungehorsam werden bei der Klimajugend künftig zum Kerngeschäft gehören, berichtet der «Blick». Der Zeitung gegenüber sagt ein Aktivist des Klimastreiks: «Wir waren einfach nicht mehr sichtbar.» Nun wolle man wieder für Aufsehen sorgen.

Die illegale Besetzung des Bundesplatzes im September war ein Vorgeschmack. Seither ist wenig passiert. Neben den bereits bekannten Aktionen planen die Aktivistinnen und Aktivisten etwas, das «grösser als der Bundesplatz» werden soll, wie der «Blick» schreibt.

Auf dem Radar des Geheimdienstes

Auch der Staat ist auf die Planerei aufmerksam geworden. Im Extremfall könnten die Aktivistinnen und Aktivisten ausserdem auf dem Radar des Schweizer Geheimdienstes NDB landen. «Falls an Streiks oder durch Aktivisten Gewalt befürwortet, gefördert oder ausgeübt werden sollte, würden wir dies im Rahmen des Themengebiets Gewalttätiger Extremismus behandeln», sagt NDB-Kommunikationschefin Isabelle Graber gegenüber «Blick».

Nebst den persönlichen Konsequenzen könnten illegale Aktionen auch die Mission der Klimajugend gefährden. «Aufmerksamkeitsträchtige Aktionen ändern unser Bewusstsein für ein Thema, aber wenn sie zu radikal oder gar gewalttätig sind, wird das Ziel nicht erreicht», wird die Umweltpsychologin Oriane Sarrasin von der Universität Lausanne zitiert.

Gleichzeitig waren Gruppen wie Greenpeace genau wegen radikaler Aktionen erfolgreich. Ob die Aktivistinnen und Aktivisten ihre Mission politikwirksam weiter vorantreiben können, wird sich zeigen. (van)

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71 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Locutus70
04.03.2021 13:24registriert September 2018
In Asien oder den USA wollen viele Jugendliche Wissenschaftler oder Forscher werden, um Technologien und Innovationen zur Lösung des Klimawandels zu entwickeln - in Europa schwänzen sie Schule, ziehen sich das evangelikale Büßerhemd an und machen Krawall.
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Lai Nair
04.03.2021 10:40registriert Dezember 2016
es kommt, wie es schon so oft bei Demos gekommen ist und die Klimaaktivisten davon auch nicht ausgenommen werden können, nämlich zu viel Abfall und zu nahe Abstände. Wichtig ist diesen Leuten nicht das Thema, sondern, dass man wieder mal gegen irgend etwas auf die Strasse gehen, egal was es ist, und sich wichtig in Szene setzen kann. Na ja, Leute, welche einen einigermassen akzeptablen IQ vorweisen können, finden sich an derartigen Veranstaltungen eh nicht.
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Stambuoch
04.03.2021 11:14registriert März 2015
Mit linken Methoden und Klassenkampf-Romantik (Arbeiter*_¦innen-Streik-Aufruf) erreicht man nur....Linke.
Um eine breite Massenbewegung zu werden, welche alle Leute aller Schichten und politischen Ausrichtungen erreicht, sollte man ein bisschen anders auftreten. So wird man als linke Kampfbewegung wahr- und von Nicht-Linken nicht ernst genommen.
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