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10 Kinderspiele, die absolut empfehlenswert sind und man kennen sollte

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10 richtig gute Spiele für Kinder – oder das Kind in dir

Am 24. Juni wird in Hamburg das diesjährige «Kinderspiel des Jahres» gekürt. Hier sind die drei nominierten und sieben empfohlenen Spiele der Jury.
23.06.2019, 14:1424.06.2019, 06:33
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Die diesjährige Liste an empfehlenswerten Spielen von «Spiel des Jahres» habe ich ja schon vorgestellt. Nun sind die Kinderspiele an der Reihe. Die Jury legt das Alter der Zielgruppe für diese Kategorie zwischen drei und sieben Jahren fest. Denn achtjährige und ältere Kinder können ja schon bei den Familienspielen mittun. Wie Kinderspiel-Koordinatorin Sabine Koppelberg von der Jury in ihrem offiziellen Kommentar schreibt, war die Auswahl an gut gemachten Spielen mit pfiffigen Spielideen für Kinder in diesem Jahrgang besonders gross, was ich bestätigen kann. Es macht wirklich Spass, mit Kindern diese Liste durchzuspielen. Und im Gegensatz zur diesjährigen Liste für Familien und Erwachsene ist die Varianz an verschiedenen Mechanismen und Genres wirklich reichhaltig.

Für den Hauptpreis «Kinderspiel des Jahres» sind die drei Titel «Fabulantica», «Go Gecko Go!» und «Tal der Wikinger» nominiert. Die Spannung, welches davon gewinnt, muss nur noch bis Montag hinhalten.

Fabulantica

Fabulantica Spielsituation
Bild: Pegasus

Thema:

Ein missglückter Zauber hat die Bewohner von Fabulantica weggebeamt und im ganzen Land zerstreut. Die Spieler müssen sie nun finden und retten.

Was macht man?

Mit dem Ausspielen von Reisekarten, die verschiedene Transportmittel wie ein Pferd, einen Esel, ein Kamel, ein Schiff oder einen fliegenden Teppich zeigen, kann man unterschiedliche Wege auf dem Spielplan benützen, um zu Orten zu gelangen, an denen Türme stehen. Unter den Türmen verbergen sich verschiedene Märchenfiguren; die Bewohner. Findet man dieselben, die auf eigenen Auftragskarten abgebildet sind, gibt es Gold zur Belohnung. Die Türme mit den versteckten Bewohnern wechseln aber immer wieder ihre Plätze.

Persönlicher Eindruck:

Das Spiel wirkt wie eine Mischung aus den beiden ehemaligen «Spiel-des-Jahres»-Titeln «Sagaland» und «Elfenland»; als hätte sich der Autor gefragt: «Was hat mal einen Preis gewonnen? Verwursten wir das doch einfach mal zusammen.» Das ist zwar nicht wirklich innovativ, aber spielerisch durchaus sehr unterhaltend. Und neue Kindergenerationen kennen ja die alten Spiele auch gar nicht. Interessant daran ist zudem, dass das als Kinderspiel konzipierte «Fabulantica» klar komplexer ist als «Sagaland», das ja 1982 noch den Preis als «Familienspiel» gewonnen hatte.

Von Marco Teubner für 2 bis 5 Spieler ab 6 Jahren; 20 bis 30 min; Verlag: Pegasus; ca 30 Franken.

Go Gecko Go!

Go Gecko Go, Spielaufbau
Bild: Zoch

Thema:

Viererteams von Tieren, die jeweils aus einem Krokodil, einer Schildkröte, einem Frosch und einem Gecko bestehen, tragen ein Fluss-Wettrennen gegeneinander aus, das auch unter engen Brücken hindurch führt.

Was macht man?

Unterschiedlich grosse rechteckige Holzblöcke mit den verschiedenen Tieren werden auf Plättchen gestellt, die über den Fluss geschoben werden. Falls ein Tier direkt vor einer Brücke steht, darf man ein neues Flussplättchen von hinten hineinschieben, was alle Tiere auf dem Fluss vorwärts bewegt. Andernfalls wird gewürfelt und je nach Ergebnis darf ein Tier gezogen werden. Tiere können dabei von anderen Tieren mitgetragen werden und die obersten Tiere von Tierstapeln können an Brücken hängen bleiben.

Persönlicher Eindruck:

Ein turbulentes, spannendes Wettrennen, bei dem unterwegs viel passiert. Dagegen ist das Spielende dann leider ein bisschen enttäuschend. Egal, wie man sich nämlich unterwegs geschlagen hat, zum Schluss entscheidet nur das Würfelglück über den Zieleinlauf und es kann sein, dass ein Kind gemäss unserer Regelauslegung eine gefühlte Ewigkeit vor dem Ziel blockiert ist, weil es einfach nie das richtige Symbol würfelt. Die Regel enthält aber leider ein paar Lücken in den Details.

Von Jürgen Adams für 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren; ca. 20 min; Verlag: Zoch; ca. 40 Franken.

Tal der Wikinger

Spielaufbau Tal der Wikinger
Bild: Haba

Thema:

Wikinger messen sich im alljährlichen Fässerkegeln.

Was macht man?

Eine Mischung aus Geschicklichkeits- und Taktik-Spiel: Mit einer Kugel versuchen die Spieler, die richtigen Fässer in der Mitte zu Fall zu bringen. Dies bewirkt, dass sich die gleichfarbigen Wikinger-Plättchen der entsprechenden Spieler auf einem Steg fortbewegen. Sobald ein Wikinger zuvorderst auf dem Steg ins Wasser plumpst, erhalten die anderen Spieler die Belohnungen jener Position auf dem Steg, an der sie gerade stehen. Es gibt auch dreidimensionale Wikinger-Schiffe und klimpernde Goldmünzen.

Persönlicher Eindruck:

Dieses Spiel habe ich von allen zehn Spielen am liebsten gespielt. Es ist durchaus auch für Erwachsene sehr attraktiv. Mehr noch: Die Entscheidungen, welche Fässer man umballern und welche Plättchen man auf dem Steg in welcher Reihenfolge ziehen will, sind eigentlich hoch taktisch, so dass Kinder gegen 100 Prozent spielende Erwachsene keine Chance haben. Zudem kann man auch recht gemein spielen, wenn man will. Erwachsene müssen sich zurück nehmen und «lieb» spielen. Das finde ich suboptimal. Als Zwei-Personen-Spiel kann ich es nicht empfehlen. Spielen zwei intelligente Spieler gegeneinander, dauert es ewig.

Von Wilfried und Maria Fort für 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren; 15 bis 20 min; Verlag: Haba; ca. 30 Franken.

Bauernhof-Bande

Bauernhof Bande, Spielaufbau
Bild: Haba

Thema:

Die Bewohner von Fridolins Bauernhof büxen gerne mal aus. Die Kinder müssen dem Bauern und dem Hütehund Lilli helfen, die Tiere wieder zurück in den Stall zu bringen.

Was macht man?

Das Spiel ist kooperativ. Wer an der Reihe ist, würfelt und muss eine verdeckte Karte vom Stapel ziehen. Gewürfelte Tiere werden von der Scheune weg bewegt. Bauer Fridolin treibt ein Tier, das von allen Kindern in der gemeinsamen Diskussion bestimmt wird, wieder ein Feld zurück. Hund Lilli darf ein Tier sogar wieder an den Startpunkt bei der Scheune stellen. Auch die Karten beeinflussen die Bewegung der Tiere. Ist der Kartenstapel aufgebraucht und alle Tiere sind noch da, gewinnen die Kinder. Ist vorher ein Tier ausgebüxt, verlieren sie.

Persönlicher Eindruck:

Sehr glückslastiges Spiel, das für kleinere Kinder aber überaus spannend ist. Das Material animiert sie zudem dazu, auch ganz andere Geschichten ohne Regeln damit zu spielen.

Von Justin Lee für 2 bis 4 Spieler ab 4 Jahren; 5 bis 15 min; Verlag: Haba; ca. 14 Franken.

Concept Kids: Tiere

Concept Kids Tiere, Inhalt
Bild: Asmodee

Thema:

Tiere müssen anhand ihrer Eigenschaften erraten werden.

Was macht man?

Die Kinder beschreiben gemeinsam ein Tier, dürfen dazu aber nur Symbole auf dem Spielbrett nutzen. Zunächst wird eine Karte gezogen, die ein Tier zeigt. Dann legen die Kinder nacheinander Ringe auf Symbole des Spielbretts, die Eigenschaften von Tieren wie Farbe, Form, Lebensweise oder einen Lebensraum darstellen. Dadurch grenzen sie das Tier immer genauer ein und hoffen, dass es erraten wird. Kleine Kinder blühen beim Raten richtig auf. Es gibt Karten mit Tieren in zwei Schwierigkeitsstufen.

Persönlicher Eindruck:

Das ist die Kinderversion des 2014 zum «Spiel des Jahres» nominierten erfolgreichen Partyspiels «Concept». Das System wurde so angepasst, dass bereits Kinder ab vier Jahren damit spielerisch Informationen über Tiere sammeln können. Es gibt 110 verschiedene Tierarten, gewiefte Kinder kennen sie allerdings ziemlich rasch alle auswendig.

Von Alain Rivollet und Gaëtan Beaujannot für 2 bis 12 Spieler ab 4 Jahren; ca. 20 min; Verlag: Repos; ca. 35 Franken.

Magic Maze Kids

Magic Maze kids
Bild: Sit down

Thema:

Als der König Experimente durchführt, um Gold zu gewinnen, wird er dummerweise in einen Frosch verwandelt. Die Kinder versuchen einen Trank zu brauen, um ihn wieder zurück zu verwandeln, müssen aber zuerst die Zutaten dazu beschaffen.

Was macht man?

Die Kinder sind ein Team. Alle spielen gleichzeitig. Jedes von ihnen darf alle Spielfiguren ziehen, aber nur in eine der vier Richtungen. Nur im Zusammenspiel können die Figuren deshalb so gezogen werden, dass die Zutaten eingesammelt werden können. Die Kinder müssen sich absprechen und ihre Aktionen schlau miteinander kombinieren, um die Aufgaben zu meistern.

Persönlicher Eindruck:

Auch dies ist eine sehr gut umgesetzte Kinderversion eines Spiels, das zum «Spiel des Jahres» nominiert war; nämlich 2017 «Magic Maze». Die Levels fangen ganz einfach an und werden immer kniffliger. So kann die Schwierigkeitsstufe ganz den Fähigkeiten und Wünschen der Kinder angepasst werden.

Von Kasper Lapp für 2 bis 4 Spieler ab 5 Jahren; ca. 10 bis 20 min; Verlag: Pegasus/Sit down!; ca. 45 Franken.

Monster-Match

Monster Match Spielmaterial
Bild: Kosmos

Thema:

Die Welthauptstadt der Donuts wird von hungrigen Monstern überfallen, die alle Donuts klauen und futtern wollen. Die Kinder müssen die Donuts-Diebe einfangen.

Was macht man?

Monster-Kärtchen liegen offen aus. Ein Kind würfelt. Auf dem einen Würfel sind Zahlen, auf dem anderen Augen, Arme oder Beine abgebildet. Nun müssen alle Kinder so schnell wie möglich auf ein ausliegendes Monster tippen, das zu den Würfeln passt. Die gewonnenen Karten werden gesammelt. Die abgebildeten Donuts darauf geben Punkte. Wer Fehler macht, muss wieder eine Karte abgeben. Wer zum Schluss am meisten Karten hat, gewinnt.

Persönlicher Eindruck:

Das Spiel steckt nicht in einer Schachtel, sondern in einer lustigen Stoff-Monster-Verpackung. Es ist ein klassisches Hektik-Spiel, bei dem die Kinder möglichst gut gucken und schnell reagieren müssen. Nebenbei lernen sie auch noch zählen. Das Spiel kann die Kinder aber ziemlich einteilen: Die einen können das besser, die anderen weniger gut.

Von Ken Gruhl und Quentin Weir für 2 bis 6 Spieler ab 6 Jahren; ca. 10 min; Verlag: Kosmos; ca. 20 Franken.

Monster-Bande

Monster Bande Spielmaterial
Bild: Drei Hasen in der Abendsonne

Thema:

Monster müssen richtig umschrieben und möglichst schnell gefunden werden.

Was macht man?

«Monster-Bande» sieht nicht nur ähnlich aus wie «Monster-Match», sondern funktioniert auch ähnlich, nur müssen die Kinder diesmal die Monster sprachlich beschreiben. Die 54 ausliegenden Monster haben unterschiedliche Farben und Grössen, Schuppen oder Haare, Streifen oder Punkte, eine unterschiedliche Anzahl von Armen, Händen, Beinen, Füssen und Augen. Manche haben Hörner, manche tragen Hüte. Es gibt jeweils zwei völlig identische Monster. Dasjenige, das beschrieben werden muss, wird verdeckt gezogen. Das andere liegt im Pulk offen aus. Der Clou: Ein Würfel bestimmt, welche Monster-Merkmale man bei der Beschreibung nicht sagen darf und tabu sind. Das Beschreiben geschieht dann zusätzlich noch unter Zeitdruck. Zwei Teams spielen gegeneinander.

Persönlicher Eindruck:

Das ist ziemlich anspruchsvoll, durchaus auch für Erwachsene. Es ist unglaublich schnell passiert, dass man sich verplappert. Die Kinder müssen entweder kommunikativ sein, um in diesem Spiel erfolgreich zu sein, oder sie können sich auch bloss auf das Raten konzentrieren. Man sollte darauf achten, dass die beiden Teams etwa gleich stark sind.

Von Florian Biege für 2 bis 8 Spieler ab 7 Jahren; ca. 25 Minuten; Verlag: Drei Hasen in der Abendsonne; ca. 30 Franken.

Octopus

Octopus Spielmaterial
Bild: djeco

Thema:

Die Kinder müssen mit vereinten Kräften herzigen Fischchen helfen, vor der Tinte des Kraken in klares Lagunenwasser zu flüchten.

Was macht man?

Mit zwei Angeln sollen bunte, dreidimensionale Fische aus Holz, die mit Magneten bestückt sind, aus einer Schachtel gefischt werden. Dabei müssen immer zwei Kinder gemeinsam mit zwei Angeln koordiniert vorgehen, während eine Sanduhr läuft. Die Spielregeln sind völlig simpel.

Persönlicher Eindruck:

Dies ist ein Spiel für die allerkleinsten Spieleanfänger mit sehr schönem Material, das die Motorik der Kinder schult.

Von Alex Sanders und Grégory Kirszbaum für 2 bis 4 Spieler ab 3 Jahren; ca. 5 min; Verlag: Djeco; ca. 35 Franken.

Voll verwackelt

Voll verwackelt, Setup
Bild: Queen Games

Thema:

Die Tiere haben leckere Kokosnüsse gefunden. Diese wachsen aber auf einer Palme, die auf einem wackligen Felsen steht. Beim Einsammeln der Kokosnüsse müssen die Tiere deshalb geschickt die Balance des Wackelfelsens halten.

Was macht man?

Jeder spielt für sich. Ein Würfel bestimmt, welches Tier man auf der wackligen Plattform bewegen muss. Gelingt der Zug, darf man Kokosnüsse einsammeln. Kullern allerdings Tierfiguren vom Wackelfelsen, werden einige eigene Kokosnüsse vom Wasser weggespült. Wer zum Schluss die meisten Kokosnüsse hat, gewinnt.

Persönlicher Eindruck:

Auch ein Spiel, das Erwachsenen durchaus Spass macht. Es gilt, die physikalischen Kräfte, die auf die Plattform wirken, richtig einzuschätzen, und vorsichtig zu agieren. Manchmal hat man allerdings einfach Pech, deshalb können auch kleine Kinder durchaus gegen Erwachsene gewinnen. Sehr umfangreiches und hochwertiges Material.

Von Wolfgang Dirscherl und Manfred Reindl für 2 bis 4 Spieler ab 6 Jahren; ca. 25 min; Verlag: Queen Games; ca. 50 Franken.

Tom Felber …
... war Vorsitzender der internationalen Kritiker-Jury «Spiel des Jahres» und veröffentlicht seit 1985 Spiele-Rezensionen in verschiedenen Medien. Hier stellt er regelmässig neue Brett- und Kartenspiele vor.
Bild
bild: zvg
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