Erinnert ihr euch an #dressgate? Dieses Kleid, das blau/braun oder weiss/gold war?
Gut. Seht euch dieses Foto an:
Ist es ein Farbbild?
Oder doch nicht?
Auf den ersten Blick (und sicher, wenn man die Augen etwas zukneift) sieht es aus wie ein Farbbild. Doch in Wirklichkeit sehen wir hier ein Schwarzweissfoto, auf dem dünne Farbgitterlinien überlagert sind, die dazu da sind, unser Gehirn dazu zu verleiten, die fehlende Farbe auszufüllen.
Das virale Bild wurde von dem Künstler und Entwickler Øyvind Kolås erstellt, einem Entwickler des Open-Source-Bildbearbeitungsprojekts GIMP. Kolås nahm ein Creative-Commons-Foto, wandelte es in Schwarzweiss um und überlagerte es sorgfältig mit roten, orangefarbenen, gelben, blauen und grünen Rasterlinien. «Ein übersättigtes Farbgitter, das über ein Graustufenbild gelegt wird, bewirkt, dass die Graustufenzellen als farbig wahrgenommen werden», so Kolås.
Hier, nochmals:
«Chroma-Subsampling» nenne man das, so Kolås, was heissen soll, dass die Luminanz, ergo Helligkeit, für unsere visuelle Wahrnehmung viel wichtiger ist als die Farbabstufung. Ergo: Wenig, aber leuchtendes Gelb etwa ist wahrnehmbarer als viele dezente Gelb-Farbstufen.
Wer selbst damit etwas herumspielen möchte, kann beim nächsten GIMP-Update (2.10) die Operation «color-assimilation-grid» hinzufügen.
(obi via petapixel)