Eine Villa bauen, sich Yachten zulegen, mit teuren Weinen handeln, in Dies und Das investieren und Kunstwerke ersteigern – die Big Five des Millionären-Daseins. Das ist ja schön (für die, die sich's leisten können) und gut (für die, die an den Geschäften beteiligt sind). Doch es ist nur die Spitze eines Eisbergs, der unter der Wasserobfläche immer abstrakter wird.
Die obigen fünf Pfeiler des Reichseins mal ausgeklammert, haben wir geschaut, für was Milliardäre und Millionäre bereits alles Wahnsinnsbeträge hingeblättert haben. Eine nicht abschliessende Auswahl der teuersten Absurditäten.
2013 machte eine Rüstung auf eBay die Runde. 156 Gebote von 47 Bietern später wurde sie schliesslich für 24'300 US-Dollar verkauft.
Nicht schlecht in Anbetracht der Tatsache, dass der Käufer fortan von Hellebarden oder Bajonetten geschützt sein dürfte. Das Problem dabei ist jedoch, dass der Käufer die Rüstung wohl kaum tragen können wird, denn ...
Der exorbitante Erlös sollte gemäss Inserat an «Metropolitan Guinea Pig Rescue», eine Non-Profit-Organisation zur Rettung verstossener Meerschweinchen, gehen. Somit also immerhin eine Wohltätigkeits-Auktion im weiteren Sinne.
Hinzu kommt: Der Käufer zog sein Angebot nach Ende der Auktion wieder zurück, woraufhin die Rüstung erneut inseriert wurde. Der dabei erzielte Erlös ist nicht überliefert.
2010 war es so weit und Scheich Hamad Bin Hamdan Al Nahyan erfüllte sich jenen Traum, den niemand von uns je hatte.
Rund einen Kilometer hoch und über drei Kilometer lang prangte sein Name auf der Insel al-Futaisi, zirka acht Kilometer südwestlich von Abu Dhabi. Doch wer heutzutage nach der eher selbstgefälligen Unterschrift im Sand sucht, wird nicht fündig.
Wieso die Signatur wieder rückgängig gemacht wurde, ist bis heute nicht geklärt. Vertraute und Geschäftspartner des Scheichs hüllen sich in Schweigen, der Scheich selbst gibt ebenfalls keine Auskunft. Über die Kosten des «Projekts» ist ebenfalls nichts bekannt, wobei die Grössenordnung eigentlich bereits Bände spricht.
Die wenigsten Menschen in unseren Breitengraden kennen Pankaj Parakh. Ebenfalls die wenigsten wissen, dass der indische Textil-Mogul aus der Nähe Mumbais 2014 seinen 45. Geburtstag feierte. Und dies in ziemlich pompösen Stil.
Parakh liess sich ein Hemd aus puren 18-22-karätigem Gold anfertigen, was geschätzte 3'200 Arbeitsstunden verteilt auf 20 Arbeiter bedeutete. Der Wert beläuft sich auf 161,354 US-Dollar, was ihm einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde für das teuerste Gold-Shirt bescherte.
Einer der Nachteile einer solch exklusiven Textilie dürfte das Gewicht sein. Parakh schleppt immerhin 4,1 Kilogramm rum, während er dabei möglichst leger prahlen muss.
Besonders interessant sind teure Investitionen vor allem dann, wenn sie im eigentlichen Sinne Alltagsgegenstände sind. Für was würde zum Beispiel niemand (bei gesundem Menschenverstand) je mehr als nur das Allernötigste ausgeben?
Die hier abgebildete Ausführung heisst «G-Cubed», stammt von der Marke «Gläce Luxury Ice Co.» und ist aus folgenden Gründen de facto unverzichtbar:
Wieso auch nicht? Ein wenig mehr für gefrorenes Wasser bezahlen, das eine angegebene Verwässerungsrate von «15-40 Minuten» hat, das schadet doch nicht. Es sei denn, ein 50er-Pack dieses Würfelwassers kostet 325 US-Dollar. Oder einfach 6.50$/Würfel Wasser.
Ein teurer Eiswürfel will natürlich auch nur das wertvollste Gut kühlen. Und wer Lust auf einen mehr als wertvollen Tropfen hat, der ist bei dem Mann richtig, der so stolz auf seinen Drink ist, dass er diesen gar auf seinem Social-Media-Profil präsentiert.
Papagna war der Manager des Restaurants «Gigi's» in London, als dieses 2014 eröffnet wurde. Schauspielerin Grace Jones und deren guter Freund Boy George wurden zur Eröffnung erwartet, was Papagna dazu veranlasste, diesen Drink zu kreieren. Inhaltsstoffe:
Kostenpunkt: 8'888 £. Nach heutigem Wechselkurs also etwa 11'341 CHF. Anscheinend wurde der Drink (der übrigens im Voraus bezahlt werden musste) nicht oft genug bestellt, denn das «Gigi's» schloss seine Tore knapp zwei Jahre nach der Eröffnung bereits wieder. Immerhin das Profilbild bleibt Papagna aber.
Mh, was wäre das Dekadenteste, das uns in den Sinn kommt, wenn es um den Umgang mit Geld geht?
Genau, ein hauseigener Geldautomat! Der ehemalige NBA-Profi DeShawn Stevenson liess es sich nicht nehmen, sich so einen in die Küche seiner Villa einzubauen. Dieser sei gefüllt mit 20'000 $ und werde vier bis sechs mal jährlich wieder aufgefüllt.
Das Beste wie immer zum Schluss: Die Transaktionsgebühr, die er seinen Gästen verrechnet, beläuft sich auf 4.50 $. Umsonst geht nur die Sonne auf, wie es scheint ...
Wir stellen nun einen ganz speziellen Herrn vor. Sein Name ist Larry Ellison, er ist Co-Gründer und CEO des Soft- und Hardwareherstellers Oracle und dementsprechend ordentlich reich.
Oracle ist – das wissen alle Schweizer – der direkte Konkurrent unserer geliebten Alinghi im «America's Cup». Wem das nichts sagt, ...
Die bescheidene Yacht im Hintergrund gehört natürlich Ellison, der neben dem Segelsport auch grosses Interesse an Basketball hat. Dies ist auch daran erkennbar, dass auf den meisten seiner Yachten Basketball-Courts zu finden sind.
Ganz einfach. Ellison hat einen Angestellten, der in einem Boot hinter der Yacht her fährt und die Bälle einsammelt. Bei der Job-Bezeichnung sind der Kreativität hoffentlich keine Grenzen gesetzt: Chief Executive Basketball Retriever? Managing Director of Basketball Rescue Operations? Head of Solution Engineering in Ball Game Endeavours? Eines davon wird es schon sein. Hoffentlich.
Ennet dem Teich gibt es einen Baseball-Verein, der sich Los Angeles Dodgers nennt. Zuoberst im hiesigen Organigramm befand sich anfangs 2000er das Ehepaar Jamie und Frank McCourt.
Wer sich einen Baseball-Club kaufen kann, der nagt mutmasslich ohnehin nicht am Hungertuch. Doch die beiden fanden einen ganz besonders spassigen Weg, ihr Geld loszuwerden. Denn sie engagierten einen russischen Wissenschaftler namens Vladimir Shpunt.
Die Aufgabe für den in Boston ansässigen Wunderheiler? Die Dodgers zum Sieg denken. Der ominöse Russe soll dazu in der Lage gewesen sein, durch Fernbehandlungen die Spiele zu Gunsten der Dodgers zu beeinflussen. Der Lohn bleibt bis heute unbekannt, jedoch liess der ehemalige Anwalt der McCourts verlauten, dass Shpunt per Fixlohn vergütet wurde und je nach Erfolg einen mindestens sechsstelligen Bonus einstrich.
Der Erfolg hielt sich in Grenzen und nach einer miserablen Saison 2005 (91 Saisonniederlagen) diagnostizierte der Heiler eine schlechte Teamchemie, woraufhin der Coach und diverse Spieler entlassen wurden.
Nach der Saison 2008 war aber Schluss, nachdem Jamie McCourt Shpunt um Hilfe in persönlichen Angelegenheiten gebeten habe, was Shpunt nicht wollte. Das Ehepaar McCourt liess sich später scheiden und Jamie McCourt ist mittlerweile US-Botschafterin für Trump in Frankreich.
Hier geht es zur ausführlichen Geschichte der «Los Angeles Times» rund um Shpunt, die gar ein Interview mit ihm führen konnten.
Bislang (völlig zu Unrecht) untervertreten in dieser Liste sind Menschen, denen blaues Blut durch die Adern fliesst. Zum Beispiel Hassanal Bolkiah, Sultan von Brunei.
Bei diesem Bild fällt vor allem eines sofort ins Auge ...
Genau, es ist offensichtlich die spektakulär perfekte Haarpracht des Sultans. Und die kommt auch nicht von ungefähr. Sie kommt nämlich von Ken Modestu, einem Londoner Barbier, der in seinem Laden einen Haarschnitt für 30 £ anbietet.
Der Sultan aber lässt ihn (wenn Not am Haar ist) jedoch einfliegen. Damit er sich auf dem Flug nicht mit Viren (damals war es die Schweinegrippe) infiziert, natürlich in einem Séparée in der First Class. Gesamtkosten für einmal Haare Schneiden? 15'000 £.
Zhang Biqing verdiente sein (vieles) Geld mit irgendeiner shady Form der traditionellen chinesischen Medizin, was ihm ermöglichte, das Penthouse in einem 26-stöckigen Block in Peking zu kaufen.
Jahrelang feilte der Besitzer an der Perfektionierung seines obersten Stocks, ...
Aber schauen wir mal ein wenig genauer hin, was Biqing mit seinem Penthouse so angestellt hat.
Nach jahrelangen (mehrheitlich nächtlichen) Renovationsarbeiten, unzähligen Beschwerden der Nachbarschaft, die sich unter anderem auch um die Stabilität des Gebäudes besorgt waren, und medialer Berichterstattung in China, griff 2013 das zuständige Amt ein und räumte Biqing 15 Tage Zeit ein, die illegale Struktur (die er selber als «lediglich kleinen Ziergarten» bezeichnet) wieder abzubauen.
Nach einem Jahr war die Dekonstruktion des Gebildes, das eigentlich eine Villa war und unter anderem ein Gym, eine Karaoke-Bar, einen Pool und Gästezimmer beinhaltete, dann vollendet. Die Kosten dafür sind nicht bekannt.