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New-ish Jew-ish Tel Aviv Fusion Food – 5 superfeine Rezepte

Tel Aviv Fusion Food: Fünf superfeine Rezepte zum Nachkochen

Bild: shutterstock
06.06.2019, 12:0408.06.2019, 10:20
Oliver Baroni
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Vielleicht ist es der Zeitgeist, vielleicht auch nur ein Trend. Aber vielleicht sind es schlicht die schmackhaften Zutaten und die Common-Sense-mässige Zubereitung, die bei diesem Soul Food einfach munden. Jedenfalls feiert israelisch inspirierte Küche in Europa und USA Erfolge.

«Inspiriert» ist hier das Schlüsselwort, denn was Starköche wie Yotam Ottolenghi, Haya Molcho oder Janna Gur kreieren, ist zwar in der traditionellen Küche des Nahen Ostens verwurzelt, geht aber viel, viel weiter. Dies ist Fusion Food im besten Sinne des Wortes, denn hier werden syrische, palästinensische und aschkenasische Kochtraditionen vereint und mit den asiatischen Einflüssen Londons oder New Yorks kombiniert.

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Vier, bei denen es sich lohnt, vorbeizuschauen (v. l.): Yotam Ottolenghi, Haya Molcho, Janna Gur, Jigal Krant.Bild: wikicommons

Hier kommen also fünf superfeine Rezepte zum Nachkochen: Besorgt euch Tahini, Za'atar und Sumach beim Asiaten an der Ecke (oder immer öfters im örtlichen Supermarkt) und schon kann's losgehen!

Sabich – israelisches Frühstücks-Sandwich

Nach Haya Molcho (4–6 Personen)

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Bild: neni.ch

Zutaten:

Für den Tomatensalat:

  • 4 Tomaten
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Handvoll Korianderblätter
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 TL Zitronensaft
  • etwas Meersalz

Für die Auberginen:

  • Rapsöl zum Frittieren
  • 2 Auberginen
  • etwas Mehl
  • Meersalz
  • 5 Eier
  • 4–6 kleine runde Focacciabrote
  • 250 g Tahini
  • 80 g «Amba» (300 g Mangopickles aus dem Asiamarkt, 100 ml Wasser, 100 ml Rapsöl mit Pürierstab oder Standmixer zu cremiger Sauce mixen)
  • 50 g Zhug (jemenitische Gewürzsauce: 3 Knoblauchzehen fein gehackt, 15 g Koriander fein gehackt, 25 g Petersilie fein gehackt, 2 grüne Paprika, gehackt, 4 EL Olivenöl, Meersalz. Masse mit Olivenöl mischen und mit Salz abschmecken)
  • 1 Handvoll Korianderblätter

Zubereitung:

  • Tomaten in Würfel schneiden. Knoblauch schälen und fein hacken. Korianderblätter ebenfalls fein hacken. Knoblauch und Koriander mit Olivenöl und Zitronensaft in einer Schüssel vermischen, mit Salz würzen. Tomatenwürfel unterheben und bis zum Servieren ziehen lassen.
  • Ausreichend Rapsöl in einem hohen Topf erhitzen. Auberginen schälen und der Länge nach in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Mit Mehl bestäuben und im heissen Öl frittieren, bis sie eine goldbraune Farbe annehmen. Mit einem Schaumlöffel herausheben, auf Kuchenpapier abtropfen lassen, dann salzen.
  • Eier 6 Minuten kochen, anschliessend schälen, halbieren oder in Scheiben schneiden und salzen.
  • Focaccia mit Tahina und Amba beträufeln. Auberginen, Eier und Tomatensalat darauf verteilen, mit Zhug würzen und mit Korianderblättern garnieren.

Ijeh B'Lahmeh – syrische Latkes mit Fleisch und Gewürzen

Nach Janna Gur; (15 bis 20 Plätzchen)

Zutaten:

  • 4 Eier
  • 1 grosse Zwiebel, grob gehackt
  • 2 EL Matze-Krümel oder Semmelbrösel
  • 1 Bund frische Petersilie
  • 1 Bund frischer Koriander
  • 1/2 Bund frische Minze
  • 3 bis 4 Frühlingszwiebeln
  • 300 g Rinderhackfleisch oder eine Lamm- und Rindfleischmischung
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 2 bis 3 EL Pinienkerne (bei Bedarf)
  • Rapsöl zum Frittieren
  • Zum Servieren bei Bedarf: Pitabrötchen oder Ciabatte, rote Zwiebelscheiben, frische Kräuter, Tomatenscheiben, Tahini und dergleichen.

Zubereitung:

  • Eier, Zwiebeln, Matze oder Brotkrümel, Petersilie, Koriander, Minze und Frühlingszwiebeln in einen Mixer geben und grob zerkleinern. In eine Schüssel geben.
  • Hackfleisch, Salz, Pfeffer und Pinienkerne hinzufügen und gut vermischen.
  • Etwas Öl in einer grossen Antihaftpfanne erhitzen. Mit einer Suppenkelle Portionen hineingeben, dass sie etwa 10 cm grosse Plätzchen ergeben; bei mittlerer Hitze 3 bis 4 Minuten auf jeder Seite braten. Zum Abtropfen auf Papiertücher legen.
  • Mit Pita und Garnitur servieren.

Für eine vegetarische Variante: Fleisch weglassen, Matze-Mehl-Anteil auf zirka 5 EL erhöhen.

Bulgur mit Tomaten, Auberginen und Joghurt

Nach Yotam Ottolenghi (2–4 Personen)

Zutaten:

Bulgur:

  • 250 g Bulgur
  • 400 g Kirschtomaten
  • 3 Zwiebeln, in dünne Ringe geschnitten
  • 3 Knoblauchzehen, zerdrückt
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 TL gemahlener Piment (Allspice)
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer​

Auberginen:

  • 2 grosse Auberginen, in zirka 3 cm grosse Stücke geschnitten
  • 4 EL Olivenöl
  • etwa 1/2 TL Salz und Pfeffer

Joghurt:

  • 200 g griechischer Joghurt
  • 10 Minzblätter, fein gehackt
  • Zeste einer halben Zitrone, abgerieben plus etwas Zitronensaft
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

  • Ofen auf 200 Grad vorheizen.
  • Auberginen mit etwas Olivenöl, Salz und einer guten Prise Pfeffer in eine Schüssel geben und alle Zutaten gut miteinander vermengen. Auberginen auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verteilen und im vorgeheizten Ofen zirka 40 Minuten rösten, bis sie eine schöne goldbraune Farbe angenommen haben. Nach der Hälfte der Zeit einmal wenden.
  • Derweil eine grosse Pfanne (mit passendem Deckel) auf mittlere Hitze erhitzen. Darin Zwiebel zirka 10 Minuten im Olivenöl unter Rühren anbraten, bis sie gebräunt und weich sind. Knoblauch und Piment zufügen und für 1 weitere Minute braten, dann die Kirschtomaten zufügen und mit einem Kartoffelstampfer oder Gabel etwas zerdrücken.
  • Tomatenmark unterrühren und nach 1 Minute 400 ml heisses Wasser. 1 TL Salz und den Bulgur zufügen und unterrühren. Alles aufkochen lassen und dann bei schwacher Hitze und mit geschlossenem Deckel gute 10 Minuten garen, die Pfanne vom Herd nehmen und weitere ca. 15 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.
  • Joghurt in einer Schüssel mit der Zitronenzeste und Minze verrühren. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Zitronensaft abschmecken.
  • Auberginen aus dem Ofen nehmen. Zum Servieren auf den Bulgur geben; etwas Joghurt darüberträufeln.

Grüne Shakshuka

Nach Haya Molcho (4–6 Personen)

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Bild: neni.ch

Zutaten:

  • 100 g Lauch, gewaschen und in 1 cm breite Stückchen geschnitten
  • 30 g Butter
  • 250 g Blattspinat, dicke Stiele entfernt
  • 25 g Petersilie
  • 25 ml Rahm
  • etwas Meersalz
  • 1 kleine Fenchelknolle
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 1 EL Olivenöl
  • 50 g Kaschkawal-Käse (oder Fontina o. Ä.)
  • 20 g Parmesan
  • 6 Eier
  • Sauerteigbrot zum Servieren

Zubereitung:

  • Butter in einem Topf schmelzen, den Lauch dazugeben und bei niedriger Temperatur zirka 15 Minuten garen, bis er weich ist. Vom Herd nehmen und auskühlen lassen.
  • Zirka 50 g Spinat zur Seite legen; Übrigen Spinat mit Petersilie samt Stielen zum Lauch in den Topf geben und anschwitzen, bis der Spinat in sich zusammenfällt. Rahm und 75 ml Wasser dazugeben und mit dem Pürierstab oder im Standmixer cremig pürieren. Mit Salz abschmecken.
  • Fenchel halbieren, den Strunk entfernen und die Knolle in feine Scheiben schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und quer halbieren. Olivenöl in einer grossen Pfanne bei mittlerer Hitze erwärmen, Frühlingszwiebeln und Fenchel darin 3 Minuten ganz leicht braten. Salzen und auf einem Teller zur Seite legen.
  • In derselben Pfanne den zur Seite gelegten Spinat mit 1–2 EL Wasser zusammenfallen lassen. Salzen und zunächst die Spinatmasse, dann Fenchel und Frühlingszwiebeln gleichmässig darauf verteilen. Kaschkawal-Käse und Parmesan grob reiben und über das Gemüse streuen. Mit einem Löffel 6 Mulden formen, in jede Mulde 1 Ei schlagen. Salzen, vor allem das Eigelb, und abgedeckt 4–5 Minuten garen, bis das Eiweiss fest wird, das Eigelb jedoch noch flüssig ist (wie bei einem pochierten Ei).
  • Weiteren Parmesan über die Eier reiben. Mit Olivenöl beträufeln und mit frischem Brot servieren.

Hummus mit Lamm

Nach Yotam Ottolenghi (2–4 Personen)

lamm hackfleisch mit hummus essen food pinienkerne ottolenghi https://twitter.com/mmaskary/status/1001506970275405824
Bild: twitter

Zutaten:

Lammhack:

  • 250 g Lammhack
  • 1/2 Zwiebel, fein gehackt
  • 1 EL Olivenöl
  • 1/2 TL Kreuzkümmelpulver
  • 1/2 TL Korianderpulver
  • 1/2 TL Chilipulver
  • ein wenig Zimtpulver
  • 1/4 TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 TL Salz

Hummus:

  • 400 g Dose Kichererbsen, abgetropft
  • 4 EL Wasser
  • 1 Knoblauchzehe
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 2 EL Tahini
  • 2 EL Olivenöl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • etwas Pinienkerne, Petersilie, Olivenöl zum Garnieren

Zubereitung:

  • Eine grosse, flache Pfanne auf mittlere Hitze erhitzen und darin die Pinienkerne etwas rösten, bis sie goldbraun sind. Pinienkerne aus der Pfanne nehmen und beiseitestellen.
  • Olivenöl und Zwiebel in die Pfanne geben und glasig dünsten. Hitze auf hoch stellen und Hackfleisch, Gewürze und Salz hinzufügen. 3 Minuten unter Rühren braten. Beiseite stellen und abdecken, damit es nicht austrocknet.
  • Alle Zutaten für den Hummus ausser Salz in eine Küchenmaschine oder einen Mixer geben und fein pürieren, streichen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken (aufpassen: Verschiedene Kichererbsenarten haben unterschiedliche Salzgehalte). Bei Bedarf kann etwas Zitronensaft beigefügt werden.
  • So viel Wasser unterrühren, bis eine Ketchup-artige Konsistenz erreicht ist (dies gilt im Nahen Osten als «richtiger» Hummus, nicht die dicke Konsistenz, die typisch für den hierzulande im Supermarkt gekauften Hummus ist).
  • Hummus auf einem Teller verteilen. Lammhack darüber geben, mit Pinienkernen und feingehackter Petersilie bestreuen. Etwas Olivenöl darübertröpfeln. Mit Pita-Brot servieren.

«Baroni isst» – jap, so heisst die Slideshow, offenbar 🤷

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Baroni isst
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Video: watson
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18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
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Amadeus
06.06.2019 12:25registriert September 2015
..."und mit den asiatischen Einflüssen Londons oder New Yorks kombiniert."

Entweder ich stehe auf dem Schlauch oder ich Begreiffe wirklich nicht, was and London und New York asiatisch ist.
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Pümpernüssler
06.06.2019 15:57registriert Juli 2018
Der Unterschied von der arabischen Küche zu der israelischen liegt wo genau? Die Namen der Gerichte? Für mich ist das einfach arabische Küche 🤷‍♀️
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Shikoba
06.06.2019 17:50registriert Juni 2018
Ich bin überrascht, zwei Rezepte ohne Koriander 😜
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