Elvira und Heribert sind nicht zufrieden. Sie widmen ihr Leben der gepflegten Nörgelei. Insbesondere ab dem Moment, wenn sie mit ihren Koffern aus dem Haus sind. Hinter vorgehaltener Hand natürlich, aber so, dass es alle hören können.
Sie sagen um Eins-nach-Boarding Dinge, wie:
Im Bus vom Flughafen zum All-Inclusive-Tempel:
Und nach der Ankunft zurück in Zürich nach zwei Minuten am Gepäckband:
Elvira und Heribert machen sich lächerlich. Sei nicht wie Elvira und Heribert.
Koni arbeitet hart und viel. Denn ohne ihn läuft «in der Bude» nichts. Er gönnt sich dennoch Ferien, sollen die anderen schauen, «wie sie zurecht kommen». Symbolisch gönnt er sich vor und während der Reise ein «Gläsli Wiisse». Oder ein kühles Blondes. Oder beides. Doppelt und dreifach. Koni lässt sich gehen.
Er sagt in der Hälfte des Fluges Dinge wie:
Koni ist grüslig. Sei nicht wie Koni.
Renate erzählt allen im Büro drei Monate im Voraus wann, wo, wie, mit wem und wieso sie in die Ferien geht (Spoiler: weil sie «mal raus muss»). Weil es ihre Ferien sind, soll sich doch bitte die Welt danach richten.
Sie sagt im morgendlichen Check-In-Chaos Dinge, wie:
Und sagenhafte sechs Sekunden, nachdem das Flugzeug den Boden berührt hat:
Renate ist ein Witz. Sei nicht wie Renate.
Grethe und Kosmo-Sebastian sind ein Paar. Sie sehen die Reise als gemeinsames Abenteuer. Dieses Abenteuer wollen sie unbedingt festhalten und in die Welt tragen. Sie halten fasziniert alles fest, was nicht der Schweizer Norm entspricht. Verbal und bildlich.
Sie sagen bereits nach der Landung Dinge, wie:
Und in den lokalen öffentlichen Verkehrsmittel:
Grethe und Kosmo-Sebastian sind mühsam. Sei nicht wie Grethe und Kosmo-Sebastian.
René ist bereits während der Reise entspannt. Er ist tüchtig und bei seinen Kollegen beliebt. René fällt Mitreisenden gar nicht wirklich auf. Bis er seine Snacks hervor nimmt.
Er tut in der wartenden Masse Dinge, wie:
Und:
René stinkt. Sei nicht wie René (auch wenn er sonst ganz lieb ist).
Claudia ist in der Welt zuhause. Das Gefühl des Zuhause-Seins trägt sie als zweite Haut in jeder Ecke der Welt. Leider verzichtet sie zuhause offenbar jeweils auf Manieren.
Sie kommentiert während der ganzen Reise hörbar Dinge, wie:
Und macht sich bei Mitreisenden direkt beliebt mit Dingen, wie:
Claudia ist anstrengend. Sei nicht wie Claudia.
Jaden-Leon jammert und heult rum, begrapscht, wen er will, sieht sich als Nabel der Welt, findet kleinste Dinge übertrieben faszinierend, futtert was und wann er will und findet sein Fehlverhalten auch noch originell.
Jaden-Leon vereinigt also alle Mitreisende des Grauens. Bevor du also das nächste mal einen bösen Blick auf gen schreiendes Baby wirfst:
In uns allen steckt irgendwo ein bisschen Jaden-Leon. Unterdrück es einfach. Jaden-Leon nervt.