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Bayern-Streit: Lage mit Salihamidzic und Flick «nicht mehr tragbar»

Fussball Bundesliga Saison 2020-2021 Spiel FC Schalke 04 - FC Bayern Muenchen 0 : 4 am 24. Januar 2021 in Gelsenkirchen FLICK Hansi Trainer Team FC Bayern Muenchen mit Sportvorstand SALIHAMIDZIC Hassa ...
Bayern-Trainer Flick und Sportchef Salihamidzic liegen sich seit Wochen in den Haaren.bild: imago-images.de

«Nicht mehr tragbar» – Zoff zwischen Flick und Salihamidzic wird zur Bayern-Zerreissprobe

02.04.2021, 16:5902.04.2021, 17:35
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Eigentlich sollte bei Bayern München der Fokus aktuell ja auf dem Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig von morgen Samstag und auf dem Champions-League-Viertelfinal vom kommenden Mittwoch gegen Paris St-Germain liegen. Zumal die Aufgaben ohne Top-Stürmer Robert Lewandowski, der mit einer Knieverletzung rund vier Wochen ausfällt, nicht einfacher werden.

Doch trotz einer Aussprache vor wenigen Wochen bereitet das Verhältnis zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic laut der Sport Bild den Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Kahn nach wie vor grosse Sorgen.

«Wir sind beide aufeinander zugegangen und haben das ganz im Sinne des Vereins aus der Welt geschafft. Das war ein kurzes Gespräch und wir sind sehr optimistisch für den Rest der Saison und die Zukunft», hatte Flick noch vor zwei Wochen am Rande des Champions-League-Achtelfinals gegen Lazio Rom erklärt.

Zuvor habe es mehrfach lautstarke Auseinandersetzungen zwischen Trainer und Sportchef gegeben. Die Streitereien gipfelten darin, dass Flick kurz nach der Klub-WM Anfang Februar Salihamidzic im Mannschaftsbus mit den Worten «Jetzt halt endlich mal dein Maul» angegangen haben soll. Auf einer Pressekonferenz vor zwei Wochen entschuldigte er sich dafür öffentlich.

Flick über seinen Streit mit Salihamidzic.Video: streamable

Dennoch sei das Verhältnis der beiden weiterhin nicht optimal. Das interne Meeting «Fussball», an dem Vorstandschef Rummenigge, dessen Nachfolger Oliver Kahn, Salihamidzic und Flick alle zwei Wochen zusammenkommen, sei laut «Sport-Bild» durch den Streit gestört worden. Kahn und Rummenigge hätten die Stimmung sogar «als nicht mehr tragbar» wahrgenommen. Zwischenzeitlich sei die Kommunikation zum Erliegen gekommen, da sich beide in Transferfragen nicht einig wurden.

Kahn und Rummenigge wollen die Bayern-Streithähne wieder auf eine Linie bringen.
Kahn und Rummenigge wollen die Bayern-Streithähne wieder auf eine Linie bringen.bild: imago-images.de

Selbst Ehrenpräsident Uli Hoeness, der als grosser Förderer von Salihamidzic gilt, ist mittlerweile involviert und habe bereits mit dem 44-jährigen Bosnier gesprochen. Der Ex-Präsident unterstützt Salihamidzic und sieht es ebenfalls kritisch, dass Flick ein grosses Mitspracherecht bei Transfers einfordert.

Flick wünscht sich beispielsweise eine Verlängerung mit Jérôme Boateng, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, doch vonseiten des Vereins sei noch kein einziges Gespräch geführt worden. Zuvor gab es offenbar immer wieder heftige Diskussionen über verpasste Spielertransfers und Leistungsbewertungen.

Nübel bei Flick auf dem Abstellgleis

Zudem spielt der Umgang mit Ersatztorhüter Alexander Nübel eine grosse Rolle. Salihamidzic verpflichtete den Schlussmann, als Flick noch nicht für das Team verantwortlich war. In den Vertragsverhandlungen sicherte er Nübel, der im Sommer an Borussia Dortmund ausgeliehen werden könnte, wohl eine zweistellige Anzahl an Spielen zu. Bislang kam der Ex-Schalker unter Flick aber nur zu drei Einsätzen.

epa09080600 Bayern's goalkeeper Alexander Nuebel warms up prior to the UEFA Champions League round of 16, second leg soccer match between Bayern Munich and SS Lazio in Munich, Germany, 17 March 2 ...
Flüchtet Bayern-Ersatzkeeper Nübel nach Dortmund?Bild: keystone

Uli Hoeness bezeichnete den Transfer damals sogar als «Glanztat». Doch Flick sieht das ein bisschen anders. «Es ist so, dass ich dafür da bin, um Entscheidungen zu treffen, wer spielt, wer nicht spielt. Das ist meine Aufgabe und da lasse ich mir auch nicht hereinreden.»

Bayern-Präsident Herbert Hainer will die Streitereien nicht zu hoch bewerten. «Bei zwei so meinungsstarken Menschen kann es auch mal zu intensiveren Diskussionen kommen», erklärte er. Zudem verfolgten beide «dasselbe Ziel, und das ist der sportliche Erfolg». (lgr/pre)

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28 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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R10
02.04.2021 18:34registriert Juli 2016
Eigentlich wäre klar wer hier den Hut nehmen muss und damit meine ich ganz sicher nicht Flick. Nicht nur fachlich sondern auch charakterlich ist er als einer der wenigen Sympathieträger (und das sage ich als Bayern-Fan) aus der Führungsriege für die Münchner Gold wert. Schlussendlich wird aber wohl Uli‘s Laufbursche den Machtkampf gewinnen und Hansi zum DFB wechseln. Verübeln kann man es ihm nicht.
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Lars mit Mars
02.04.2021 19:08registriert März 2020
Flick ist nicht zu beneiden - bleibt er bei Bayern muss er Labertasche Brazzo ertragen. Geht er zum DFB, den windigen Bierhoff. Viel Spass beim Münzenwerfen.
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Heini Hemmi
02.04.2021 17:10registriert November 2017
Da gibts nur eins: Einer von beiden muss gehen. Brazzo kann seinen Spind räumen.
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