Eigentlich sollte bei Bayern München der Fokus aktuell ja auf dem Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig von morgen Samstag und auf dem Champions-League-Viertelfinal vom kommenden Mittwoch gegen Paris St-Germain liegen. Zumal die Aufgaben ohne Top-Stürmer Robert Lewandowski, der mit einer Knieverletzung rund vier Wochen ausfällt, nicht einfacher werden.
Robert Lewandowski hat sich eine Bänderdehnung im rechten Knie zugezogen. Der Stürmer des FC Bayern wird rund vier Wochen ausfallen.
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Doch trotz einer Aussprache vor wenigen Wochen bereitet das Verhältnis zwischen Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic laut der Sport Bild den Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge und Oliver Kahn nach wie vor grosse Sorgen.
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«Wir sind beide aufeinander zugegangen und haben das ganz im Sinne des Vereins aus der Welt geschafft. Das war ein kurzes Gespräch und wir sind sehr optimistisch für den Rest der Saison und die Zukunft», hatte Flick noch vor zwei Wochen am Rande des Champions-League-Achtelfinals gegen Lazio Rom erklärt.
Zuvor habe es mehrfach lautstarke Auseinandersetzungen zwischen Trainer und Sportchef gegeben. Die Streitereien gipfelten darin, dass Flick kurz nach der Klub-WM Anfang Februar Salihamidzic im Mannschaftsbus mit den Worten «Jetzt halt endlich mal dein Maul» angegangen haben soll. Auf einer Pressekonferenz vor zwei Wochen entschuldigte er sich dafür öffentlich.
Dennoch sei das Verhältnis der beiden weiterhin nicht optimal. Das interne Meeting «Fussball», an dem Vorstandschef Rummenigge, dessen Nachfolger Oliver Kahn, Salihamidzic und Flick alle zwei Wochen zusammenkommen, sei laut «Sport-Bild» durch den Streit gestört worden. Kahn und Rummenigge hätten die Stimmung sogar «als nicht mehr tragbar» wahrgenommen. Zwischenzeitlich sei die Kommunikation zum Erliegen gekommen, da sich beide in Transferfragen nicht einig wurden.
Selbst Ehrenpräsident Uli Hoeness, der als grosser Förderer von Salihamidzic gilt, ist mittlerweile involviert und habe bereits mit dem 44-jährigen Bosnier gesprochen. Der Ex-Präsident unterstützt Salihamidzic und sieht es ebenfalls kritisch, dass Flick ein grosses Mitspracherecht bei Transfers einfordert.
Flick wünscht sich beispielsweise eine Verlängerung mit Jérôme Boateng, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, doch vonseiten des Vereins sei noch kein einziges Gespräch geführt worden. Zuvor gab es offenbar immer wieder heftige Diskussionen über verpasste Spielertransfers und Leistungsbewertungen.
Zudem spielt der Umgang mit Ersatztorhüter Alexander Nübel eine grosse Rolle. Salihamidzic verpflichtete den Schlussmann, als Flick noch nicht für das Team verantwortlich war. In den Vertragsverhandlungen sicherte er Nübel, der im Sommer an Borussia Dortmund ausgeliehen werden könnte, wohl eine zweistellige Anzahl an Spielen zu. Bislang kam der Ex-Schalker unter Flick aber nur zu drei Einsätzen.
Uli Hoeness bezeichnete den Transfer damals sogar als «Glanztat». Doch Flick sieht das ein bisschen anders. «Es ist so, dass ich dafür da bin, um Entscheidungen zu treffen, wer spielt, wer nicht spielt. Das ist meine Aufgabe und da lasse ich mir auch nicht hereinreden.»
Bayern-Präsident Herbert Hainer will die Streitereien nicht zu hoch bewerten. «Bei zwei so meinungsstarken Menschen kann es auch mal zu intensiveren Diskussionen kommen», erklärte er. Zudem verfolgten beide «dasselbe Ziel, und das ist der sportliche Erfolg». (lgr/pre)