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ZSC trotz eines schlimmen Unfalls von Derek Smith in Fribourg ohne Probleme, Bern schlägt Ambri, Lugano verliert zuhause gegen Genf

NLA, 28. Runde
Bern – Ambri 4:1
Fribourg – ZSC Lions 2:5
Lugano – Genf 1:3
ZSC-Spieler Derek Smith muss mit der Bahre abtransportiert werden.
ZSC-Spieler Derek Smith muss mit der Bahre abtransportiert werden.Bild: Christian Pfander/freshfocus
NLA, 28. Runde

ZSC trotz eines schlimmen Unfalls von Derek Smith in Fribourg ohne Probleme, Bern schlägt Ambri, Lugano verliert zuhause gegen Genf

Der SC Bern überholt mit dem Sieg gegen Ambri Lugano, welches in der Resega Genf unterliegt. Die ZSC Lions haben bei Fribourg keine Mühe, die langanhaltende Negativserie zu beenden.
05.12.2014, 22:3306.12.2014, 15:26
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Fribourg – ZSC Lions 2:5: Lange Zürcher Negativserie ist passé

– Mit dem 5:2 der ZSC Lions gegen Fribourg-Gottéron endet eine über fünf Jahre dauernde Negativserie. 13 Niederlagen in Freiburg in Folge standen seit dem 7:1 am 16. Oktober 2009 in der Statistik. Dieses Mal steht schnell fest, dass sich die ZSC Lions gegen das ersatzgeschwächte Gottéron durchsetzen würden. Ryan Keller nach 236 Sekunden und Mike Künzle (9.) profitieren, jeweils gegen die Linie um den arrivierten Julien Sprunger, vom unzulänglichen Freiburger Abwehrverhalten. Beim dritten ZSC-Tor durch Ryan Shannon schafft es Topskorer Marc-Antoine Pouliot in zwei Versuchen nicht, den Zürcher Stürmer an der Direktabnahme aus der Luft zu hindern.

– Die Freiburger Hoffnung auf einen Exploit gegen den Titelverteidiger währt nur kurz. Auf Pouliots 1:3 im Powerplay (30.) folgte nur 78 Sekunden später Künzles Antwort, womit der 21-jährige Flügel zu seiner ersten NLA-Doublette kommt. Künzle nützt die ihm gewährten Freiheiten resolut aus. Und es war nicht so, dass dabei jeweils die Ergänzungsspieler aus der NLB (dieses Mal Melvin Merola, Jewgeni Schirjajew, Diego Schwarzenbach) Schuld getragen hätten. Der einstige Freiburger Junior Merola darf sich später immerhin den Treffer zum 2:5 notieren lassen.

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Der Unfall von Smith.Gif: srf

– Für langes Schweigen in der Freiburger Halle hat im ersten Drittel Derek Smith gesorgt. Der kanadische Verteidiger will in der 14. Minute, rückwärts fahrend, Pouliot in die Bande checken. Das Unterfangen missrät, weil Pouliot schneller ist, die Folge davon war ein heftiger Crash von Smith. Der Nordamerikaner bleibt minutenlang liegen, sicherheitshalber kommt eine Halskrause zur Anwendung. Auf dem Weg ins Spital klagt Smith über starke Schmerzen im Beckenbereich. Gemäss Informationen von «sport aktuell» zeigt Smith zum Glück keine Lähmungserscheinungen.

Bern – Ambri 4:1: Pflichtsieg nach Rückstand

– Der SC Bern kommt gegen den HC Ambri-Piotta zum erwarteten Pflichtsieg. Bis zur 34. Minute liegen die Berner indessen in Rückstand. Den Umschwung leitet Ambris Verteidiger Marc Grieder ein, der in der neutralen Zone auf offenem Eis bei einem Bodycheck-Versuch den Gegner verfehlt und mit dieser völlig misslungenen Aktion Bern dem SCB jene Torchance in Überzahl ermöglicht, die Michael Loichat zum 1:1 ausnützt. Bis zu Loichats Goal hat Ambris Goalie Michael Tobler sämtliche 26 Berner Schüsse pariert. Nach dem Ausgleich bauen Ambri-Piotta und Tobler jedoch ab. Tobler lässt bis zum 1:4 vier der nächsten acht Schüsse passieren.

Tobler hält lange dicht.
Tobler hält lange dicht.Bild: KEYSTONE

– Von den drei Debütanten gelingt Michael Tobler, den Ambri kurzfristig vom NLB-Verein Olten ausgeliehen hat, dennoch die auffälligste Leistung. Inti Pestoni spielte erstmals wieder mit, nachdem er sich im Herbst im Cupspiel gegen Bellinzona verletzt hatte. Ambris Integrationsfigur vermochte jedoch noch wenig Akzente zu setzen, ebenso wie auf Berner Seite der Kanadier Keven Cloutier (vorher Ajoie), der sein Try-out in Bern auch wettkampfmässig in Angriff nahm.

– Insbesondere der dritte Abschnitt zieht sich in die Länge, weil nach 46 Minuten und einer strittigen Torszene die Partie rund zehn Minuten lang ruht (Holloway hatte den Innenpfosten getroffen) und später an der Bande auch noch Handwerker zum Einsatz kommen. Vom langen Unterbruch beim Stand von 1:2 scheinen die Gäste profitieren zu können. Ambri erspielt sich in der Folge eine grandiose Ausgleichschance durch Alexandre Giroux. Wenig später stellte Ryan Gardner mit dem 3:1 Berns Sieg aber sicher.

Lugano – Genf 1:3: Genfer Provokationen und zwei Fehlentscheide

–  Der Aufwärtstrend von Genève-Servette hält an. Das 3:1 in Lugano ist der sechste Sieg aus den letzten sieben Spielen und der erste der Saison gegen die Tessiner. Entscheidend sind ein paar Provokationen und zwei Fehlentscheide.

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– Luganos Ärger nach fünf Spielen mit Punkten in Serie ist nachvollziehbar. Der schwedische Schiedsrichter Marcus Vinnerborg liegt bei zwei Entscheiden eindeutig daneben. Er aberkennt Lugano wegen eines vermeintlichen Torraum-Offsides (6.) das frühe 1:0. Und er gibt das letztlich entscheidende 2:1 kurz vor der zweiten Pause durch Alexandre Picard, obwohl der Puck vor dem achten Saisontreffer des Kanadiers eindeutig aus dem Offside kommt. 

– Die Tessiner geben letztlich zu, sich zu stark auf verbale Attacken der Genfer eingelassen zu haben. Auf dem Weg in die Kabine kann nach dem Wurf einer Trinkflasche von Luganos Topskorer Fredrik Pettersson Richtung Picard eine Keilerei nur mit Mühe verhindert werden.

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Pettersson sorgt für Trouble.Gif: srf

– Diese Szenen sind typisch für das Geschehen auf und neben dem Eis. Genève-Servette lässt den Gegner seine (Über-)Härte von Beginn weg spüren, bereits nach 114 Sekunden kassiert Tim Traber für einen Check gegen den Kopf von Marco Maurer eine Spieldauer-Disziplinarstrafe. Luganos Powerplay, das beste der Liga, greift für einmal nicht – auch darum, weil Ilari Filppula 33 Sekunden später eine (fragwürdige) Strafe kassiert. Rein sportlich betrachtet ging Servettes dritter Sieg in Folge völlig in Ordnung. Die Genfer sind das aktivere Team, sie kommen allein durch ihren Topskorer Kevin Romy bei schnellen Gegenstössen zu einem halben Dutzend guter Chancen. Vor allem aber drängen sie Lugano im Schlussdrittel (14:5 Schüsse), als die Partie resultatmässig auf der Kippe steht, praktisch permanent in dessen Drittel.

Seinen Anteil am Sieg hat Servettes Ersatzkeeper Janick Schwendener. Nach zwei Shutouts in Serie in Zug und gegen Lausanne wurde die Davoser Leihgabe beim 0:1 durch Calle Andersson nach genau 143 Minu ...
Seinen Anteil am Sieg hat Servettes Ersatzkeeper Janick Schwendener. Nach zwei Shutouts in Serie in Zug und gegen Lausanne wurde die Davoser Leihgabe beim 0:1 durch Calle Andersson nach genau 143 Minuten wieder einmal bezwungen. Die restlichen 24 Schüsse wehrt Schwendener allesamt ab.Bild: Daniela Frutiger/feshfocus
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