Der HC Davos verliert trotz deutlicher Leistungssteigerung das vierte Heimspiel in Folge. Raphael Prassl erzielt das 3:2 für die ZSC Lions 1:58 Minuten vor Schluss.
Nach drei desolaten Heimauftritten (5:19 Tore!) und einem 0:5-Debakel am Freitag in Ambri zeigten die Davoser, dass es auch anders geht. Am Ende standen sie dennoch einmal mehr mit leeren Händen da. Unglückliche Figur war dabei Goalie Gilles Senn, der von Coach Arno Del Curto erstmals in dieser Saison das Vertrauen erhielt. Der zuvor starke Stammkeeper der letzten Saison liess einen Schuss von Jérôme Bachofner abprallen, Prassl stocherte den Puck zum Siegtor über die Linie.
👊🏼Jetzt dätschts! Marti und Prince geben sich aufs Dach!#MySportsCH #HomeofSports #MyHockey #NationalLeague pic.twitter.com/hp9XxylS72
— MySportsCH (@MySports_CH) 13. Oktober 2018
Bei @HCDavos_off vs @zsclions geht es mit einem Linienrichter weiter. Roman Kaderli fällt verletzt aus, nachdem ihm bei der Schlichtung des Fights Prince vs Marti die herumbalgenden Suter und vor allem Paschoud aufs Knie fielen. #RefereesLife
— Kristian Kapp (@K_Krisztian_) 13. Oktober 2018
Dabei war lange Zeit viel für die Davoser gelaufen. Mit Andres Ambühl war es ein Routinier, der früh für etwas Ruhe in den Reihen des HCD sorgte. Nach nur 90 Sekunden traf der Captain, der auf der ungewohnten Position des Verteidigers agieren musste, zur Führung. In der 24. Minute erhöhte Dario Meyer nach einem Traumpass von Félicien Du Bois auf 2:0.
Diesmal fielen die Bündner auch nach dem Anschlusstreffer des Kanadiers Kevin Klein, der erstmals in dieser Saison erfolgreich war, nicht auseinander. Nach dem Ausgleich des starken Bachofner (ein Tor, zwei Assists) zwölf Minuten vor Schluss hätte die Partie auf beide Seiten kippen können. Es passt zur aktuellen Situation, dass der Lucky Punch dem Meister gelang, der nach einem durchzogenen Start nun viermal in Folge gewonnen hat.
Im sechsten Auswärtsspiel verlor Leader Biel erstmals auswärts. Zug setzte sich trotz langer Verletztenliste nach starker Leistung 4:2 durch. Noch wachsen die Bäume auch für den EHC Biel nicht in den Himmel. Zwar gingen die Seeländer zweimal in Führung, im Schlussdrittel sorgten die Zuger aber dank Toren von Sven Senteler und Lino Martschini für die entscheidende Differenz.
Die Zentralschweizer zeigten damit eine starke Reaktion auf die schwache Leistung am Freitag beim 0:3 in Bern – und das, obwohl sie wegen der Verletzungen von Garrett Roe, Viktor Stalberg und David McIntyre nur mit zwei Ausländern antreten konnten und auch auf Abwehrchef und Captain Raphael Diaz verzichten mussten.
Biel gönnte Stammgoalie Jonas Hiller eine Pause, doch sein Ersatz Elien Paupe machte seine Sache lange Zeit gut. Erst beim 4:2 von Martschini in der 49. Minute liess er sich in der nahen Ecke erwischen. Mathieu Tschantré kurz vor der ersten Pause im Powerplay und Jason Fuchs nach starker Vorarbeit Tschantrés in der 31. Minute hatten Biel zweimal in Führung gebracht, doch das 2:1 hatte nur gerade 76 Sekunden Bestand. Dann gelang Verteidiger Dominik Schlumpf in seinem 200. NLA-Spiel für Zug der Ausgleich.
Die SCL Tigers überraschen weiter. Dank eines verdienten 3:1-Heimsieges im Derby gegen den SC Bern schliessen die Langnauer bis auf zwei Punkte zum zweitplatzierten Kantonsrivalen auf.
Zum Mann des Spiels in der erstmals in dieser Saison ausverkauften Ilfishalle avancierte Harri Pesonen. Der Finne, auf diese Saison hin aus Lausanne ins Emmental gekommen, war an allen drei Toren des Heimteams beteiligt. Das 1:0 durch Raphael Kuonen (17.) bereitete Pesonen in doppelter Überzahl mustergültig vor, die Tore zum 2:0 und 3:1 (31./52.) erzielte er selber.
🎙️@Pesottos war beim #SCLTigers -Sieg an allen Toren beteiligt! Hier ist er im Interview!#MySportsCH #HomeofSports #MyHockey #NationalLeague pic.twitter.com/5cpl9q4l3U
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Bern schöpfte nach dem Anschlusstreffer durch Viertlinien-Center André Heim (36.) noch einmal Hoffnung. Doch die Tigers konnten sich erneut auf einen starken Damiano Ciaccio verlassen. Der Langnauer Keeper hatte tags zuvor beim 2:0 in Rapperswil-Jona seinen zweiten Saison-Shutout gefeiert. Gegen den SCB hatte Ciaccio seine beste Aktion unmittelbar vor dem 3:1, als er in Unterzahl einen Schuss von Liga-Topskorer Andrew Ebbett in extremis parierte.
Da stimmt noch nicht alles in #Langnau Der Eismeister muss nochmals ran.... pic.twitter.com/E3S8uNjyhX
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Für die bislang auswärtsstarken Langnauer war es nach dem 5:2 zum Saisonauftakt gegen Rapperswil-Jona erst der zweite Heimsieg. Zum ersten Mal in dieser Saison gewannen sie zwei Partien hintereinander und erstmals seit Januar 2017 ein Heimspiel gegen den SCB. Bei den Stadtbernern ging eine Serie von drei Siegen in Folge zu Ende
Nach zuletzt drei Niederlagen in Folge schoss sich Lugano im Heimspiel gegen den Aufsteiger den Frust vom Leib. Die Tessiner kanterten die einfallslosen Rapperswil-Jona Lakers gleich mit 6:0 nieder.
Am Freitag hatte Lugano beim 1:2 in Freiburg auch sein viertes Auswärtsspiel der Saison verloren. Da kamen die Lakers als Aufbaugegner genau zum richtigen Zeitpunkt. Gegen den offensiv harmlosen Tabellenletzten, dessen Aufstiegseuphorie nach dem ersten Meisterschaftsfünftel (Torverhältnis 9:32) verpufft ist, kam Lugano zum höchsten Saisonsieg und Elvis Merzlikins (25 Paraden) zum ersten Shutout der Saison.
Dem Team von Greg Ireland gelang ausserdem erstmals seit sieben Spielen wieder ein Tor in Überzahl. Raffaele Sannitz vollendete in der 27. Minute nach schöner Vorarbeit von Topskorer Maxim Lapierre zum 2:0. Nur 58 Sekunden später erhöhte Captain Alessandro Chiesa mittels Buebetrickli auf 3:0. Die Partie war entschieden.
Rapperswil-Jona, das seit dem 21. Dezember 2010 und nunmehr elf Spielen auf einen Sieg in der Resega wartet, blieb (trotz fünf Überzahlsituationen) zum vierten Mal in dieser Saison ohne Torerfolg. In den letzten vier Partien resultierte für die Lakers lediglich ein Treffer – definitiv zu wenig.
Sechstes Heimspiel, sechster Sieg – Genève-Servettes Heimfestung hielt auch gegen Fribourg-Gottéron. Das 2:1 erzielte Henrik Tömmernes 20 Sekunden vor Schluss im Powerplay.
Auswärts noch ohne Sieg präsentiert sich das Team von Chris McSorley in den heimischen Gefilden der Les-Vernets-Halle ganz anders. In nun sechs Heimspielen kassierten sie gerade mal fünf Gegentore.
Fast 40 Minuten lang rannte das formstarke Fribourg in einer umkämpften und ausgeglichenen Partie dem Rückstand hinterher, den man sich in der 19. Minute ebenfalls in Unterzahl eingehandelt hatte. Sandro Forrer wurde gleich bei seinem ersten Einsatz für Gottéron auf die Strafbank geschickt, Kevin Romy nutzte die Chance kurz vor der ersten Pause.
Nach Jim Slaters Ausgleich gut drei Minuten vor Schluss deutete alles auf eine Verlängerung hin, ehe sich Flavio Schmutz in der neutralen Zone ein Foul leistete. Tömmernes sicherte Servette mit einem satten Schuss die drei Punkte. Einen starken Auftritt hatten die beiden nominellen Ersatzgoalies Gauthier Descloux (22 Paraden) für Servette und Ludovic Waeber (23) für Fribourg.
Davos – ZSC Lions 2:3 (1:0, 1:1, 0:2)
4564 Zuschauer. - SR Stricker/Mollard, Gnemmi/Kaderli.
Tore: 2. Ambühl (Marc Wieser, Hischier) 1:0. 24. Meyer (Du Bois) 2:0. 29. Klein (Bachofner) 2:1. 49. Bachofner (Prassl, Chris Baltisberger) 2:2. 59. Prassl (Bachofner) 2:3.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, keine gegen die ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Pestoni; Noreau.
Davos: Senn; Du Bois, Ambühl; Nygren, Paschoud; Stoop, Heldner; Jung; Pestoni, Corvi, Dino Wieser; Rödin, Lindgren, Prince; Marc Wieser, Bader, Hischier; Frehner, Aeschlimann, Egli; Meyer.
ZSC Lions: Flüeler; Noreau, Marti; Klein, Phil Baltisberger; Sutter, Blindenbacher; Karrer, Berni; Pettersson, Cervenka, Bodenmann; Hinterkircher, Schäppi, Miranda; Hollenstein, Suter, Bachofner; Chris Baltisberger, Prassl, Wick.
Bemerkungen: Davos ohne Lindbäck (überzähliger Ausländer), Sandell, Barandun, Portmann, Buchli und Weder, ZSC Lions ohne Geering, Nilsson, Herzog (alle verletzt) und Shore (überzähliger Ausländer). Linienrichter Kaderli verletzt ausgeschieden (49.). Timeout Davos (59./Coaches Challenge). Pfostenschuss Berni (54.). Davos von 58:24 bis 59:12 und ab 59:28 ohne Torhüter.
Zug – Biel 4:2 (0:1, 2:1, 2:0)
6849 Zuschauer. - SR Hebeisen/Piechaczek (GER), Duarte/Borga.
Tore: 20. (19:38) Tschantré (Pedretti, Rajala/Ausschluss Stephan) 0:1. 27. Widerström 1:1. 31. (30:30) Fuchs (Tschantré) 1:2. 32. (31:46) Schlumpf (Albrecht) 2:2. 46. Senteler (Lammer) 3:2. 49. Martschini 4:2.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 3mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Suri; Rajala.
Zug: Stephan; Morant, Alatalo; Schlumpf, Stadler; Zryd, Zgraggen; Thiry; Klingberg, Albrecht, Widerström; Martschini, Zehnder, Suri; Lammer, Senteler, Schnyder; Haberstich, Leuenberger, Volejnicek.
Biel: Paupe; Kreis, Salmela; Fey, Dufner; Moser, Maurer; Sataric; Pedretti, Pouliot, Rajala; Brunner, Earl, Tschantré; Riat, Fuchs, Künzle; Schmutz, Neuenschwander, Lüthi; Hügli.
Bemerkungen: Zug ohne Stalberg, Roe, McIntyre, Diaz, Simion und Fohrler, Biel ohne Diem und Forster (alle verletzt). Timeout Zug (60.). Biel ab 57:37 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Bern 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)
6000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Massy/Müller, Castelli/Altmann.
Tore: 17. Kuonen (Pesonen/Ausschlüsse Moser, Rüfenacht) 1:0. 31. Pesonen (Huguenin) 2:0. 36. Heim (Alain Berger) 2:1. 52. Pesonen (DiDomenico) 3:1.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen die SCL Tigers, 3mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Pesonen; Ebbett.
SCL Tigers: Ciaccio; Glauser, Blaser; Erni, Lardi; Cadonau, Huguenin; Kindschi, Leeger; Elo, Gagnon, Dostoinov; DiDomenico, Gustafsson, Pesonen; Kuonen, Pascal Berger, Rüegsegger; Gerber, Diem, Neukom.
Bern: Genoni; Burren, Almquist; Krueger, Blum; Andersson, Beat Gerber; Marti, Colin Gerber; Rüfenacht, Arcobello, Moser; Mursak, Ebbett, Kämpf; Jeremi Gerber, Haas, Scherwey; Alain Berger, Heim, Grassi.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Peter, Nüssli, Nils Berger und Punnenovs (alle verletzt) sowie Johansson (überzähliger Ausländer), Bern ohne Bieber, Kamerzin und Untersander (alle verletzt) sowie Sciaroni (gesperrt). Dostoinov mit Verdacht auf Hirnerschütterung ausgeschieden (45.) Pfostenschuss DiDomenico (47.) Timout Bern (57:54) und von 57:48 bis 60:00 ohne Torhüter.
Lugano – Rapperswil-Jona Lakers 6:0 (1:0, 4:0, 1:0)
6068 Zuschauer. - SR Wiegand/Urban, Rebetez/Fuchs.
Tore: 8. Lajunen 1:0. 27. (26:58) Sannitz (Lapierre, Chorney/Ausschluss Mosimann) 2:0. 28. (27:56) Chiesa (Fazzini) 3:0. 33. Hofmann (Cunti/Ausschlüsse Vauclair, Schmuckli) 4:0. 34. Chorney (Morini, Bürgler) 5:0. 41. (40:56) Morini (Ausschluss Cunti!) 6:0.
Strafen: 6mal 2 plus 10 Minuten (Romanenghi) gegen Lugano, 7mal 2 plus 10 Minuten (Schmuckli) gegen die Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Lapierre; Ness.
Lugano: Merzlikins; Loeffel, Wellinger; Chorney, Vauclair; Chiesa, Riva; Jecker; Walker, Sannitz, Jörg; Lapierre, Lajunen, Haapala; Bürgler, Cunti, Hofmann; Reuille, Morini, Romanenghi; Fazzini.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler (28. Bader); Hächler, Maier; Profico, Berger; Iglesias, Schmuckli; Gähler; Casutt, Schlagenhauf, Rizzello; Schweri, Knelsen, Smolenak; Mosimann, Mason, Hollenstein; Aulin, Ness, Hüsler; Fuhrer.
Bemerkungen: Lugano ohne Bertaggia, Haussener, Sartori und Klasen, Rapperswil-Jona ohne Helbling, Wellman, Gilroy und Spiller (alle verletzt). National-League-Debüt von Lugano-Stürmer Haapala. Pfostenschuss Riva (55.).
Genève-Servette – Fribourg-Gottéron 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)
6703 Zuschauer.- SR Lemelin/Salonen, Kovacs/Obwegeser.
Tore: 19. Romy (Richard, Tömmernes/Ausschluss Sandro Forrer) 1:0. 57. Slater (Mottet) 1:1. 60. (59:40) Tömmernes (Skille/Ausschluss Schmutz) 2:1.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Servette, 6mal 2 Minuten gegen Fribourg.
PostFinance-Topskorer: Almond; Sprunger.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Vukovic, Fransson; Mercier, Bezina; Völlmin; Wick, Almond, Rod; Skille, Richard, Winnik; Bozon, Romy, Kast; Douay, Berthon, Kyparissis; Heinimann.
Fribourg-Gottéron: Waeber; Holös, Chavaillaz; Abplanalp, Furrer; Schneeberger, Stalder; Marco Forrer; Rossi, Bykow, Marchon; Mottet, Slater, Vauclair; Sprunger, Walser, Lhotak; Meunier, Schmutz, Holdener; Sandro Forrer.
Bemerkungen: Servette ohne Bouma, Wingels, Rubin, Simek und Lazarevs, Fribourg ohne Miller, Birner (alle verletzt) und Schilt (krank). Timeout Servette (60.). Fribourg ab 59:44 ohne Torhüter. (pre/sda)