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Eishockey: Meister SC Bern siegt – und fällt trotzdem unter den Strich

National League, 17. Runde:

Ambri's player Dominic Zwerger, left, fights for the puck with Davos's player Otso Rantakari, right, during the preliminary round game of National League A (NLA) Swiss Championship 2019/20 b ...
Grüne gegen Grünliberale?! Bei Ambri – Davos wurde in Spezialtrikots gespielt.Bild: KEYSTONE/Ti-Press

Meister Bern siegt – und fällt trotzdem unter den Strich

Der SC Bern rutschte trotz eines 5:4-Sieges nach Verlängerung gegen Genève-Servette als Neunter unter den Strich. Derweil verbesserte sich der HC Davos dank eines 3:2 bei Ambri-Piotta um drei Plätze in den 7. Rang.
26.10.2019, 22:2527.10.2019, 14:53
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Ambri – Davos

Obwohl der HC Davos bis zu fünf Spiele weniger absolviert hat als die Konkurrenz, schafften die Bündner den Sprung über den Strich. Das Team von Trainer Christian Wohlwend gewann bei Ambri-Piotta 3:2 und ist nun Tabellen-7.

Die Basis zum dritten Sieg in Folge legte der HCD am Ende des zweiten Drittels mit zwei Toren innert 152 Sekunden. In der 37. Minute brachte Otso Rantakari die Bündner zum zweiten Mal in Führung, dann erhöhte Perttu Lindgren auf 3:1. Rantakari entpuppt sich für die Davoser immer mehr als Glücksfall. Der finnische Verteidiger wurde als Ersatz für den am Knie verletzten Magnus Nygren geholt. Nun traf er bereits zum sechsten Mal in der Meisterschaft und sammelte ein weiteres Argument für eine Verlängerung des vorerst bis zum Ende des Spengler Cup laufenden Vertrages.

From left, Ambri's player Fabio Hofer scores the 1-1 goal, Ambri's player Matt D'Agostini, center and Davos's goalkeeper Sandro Aeschlimann, during the preliminary round game of Na ...
Hofer trifft zum 1:1.Bild: KEYSTONE/Ti-Press

Auch das 1:0 der Gäste erzielte mit Mattias Tedenby ein Spieler der nordländischen Ausländer-Fraktion. Der Schwede traf in der sechsten Partie in Folge – einmal gar doppelt. Total hat er nun neun Saisontore auf dem Konto. Ambri, das die vorangegangenen drei Heimpartien gegen die Davoser gewonnen hatte, gelang in der 54. Minute durch Doppel-Torschütze Fabio Hofer nur noch das 2:3, und das trotz eines Schussverhältnisses von 15:7 im letzten Drittel. Damit liegen die Leventiner nur noch einen Punkt vor dem Tabellenletzten Fribourg-Gottéron.

Bern – Servette

Für Meister Bern gab es im Heimspiel gegen Servette ein Happy-End. Nach viermaligem Rückstand setzten sich die Berner glückhaft und in extremis mit 5:4 nach Verlängerung durch. Der Schlittschuhclub Bern gibt derzeit ein zwiespältiges Bild ab. Dazu passte gut, dass die Berner trotz des Sieges in der Tabelle unter den Strich auf Platz 9 fielen.

Nur mit viel Glück kam Bern um eine vierte Heimniederlage (aus den letzten sechs Spielen) herum. Nach den Niederlagen gegen Biel (1:2 n.P.), Lausanne (2:5) und Lugano (2:5) führte auch Servette in Bern bis 44 Sekunden vor Schluss mit 4:3. Ohne Goalie gelang Calle Andersson in der Schlussminute der Ausgleich. In der Overtime gelang Simon Moser nach 87 Sekunden in Überzahl das Siegtor.

Servettes Roger Karrer, rechts, im Kampf mit Berns Vincent Praplan, im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen dem SC Bern und Geneve-Servette HC, am Samstag, 26. Oktober 2019 in de ...
Praplan versucht, Karrer mit der Käfer-Technik zu stoppen.Bild: KEYSTONE

Bern verdiente sich nach der zweiten Pause den Sieg. Sie dominierten ab dem Schlussabschnitt mit 17:3 Torschüssen. Dennoch gibt es auch für Berns Coach Jalonen weiter viel zu analysieren. 40 Minuten lang dominierte Servette in Bern. Und wieder kassierte der einst so defensiv starke SC Bern vier Gegentore. Nur Langnau kassierte in dieser Saison in der Meisterschaft im Schnitt mehr als drei Gegentore pro Spiel. Und in der Offensive hängt (zu) viel an Mark Arcobello. Nach den zwei Torerfolgen am Freitag in Biel sammelte Arcobello auch gegen Servette wieder vier Skorerpunkte (2 Tore/2 Assists). Erst zum vierten Mal gelangte bei Bern Goalie Pascal Caminada (23 Paraden) zum Einsatz. Nach Niederlagen bei den ersten drei Einsätzen kam er zum ersten Sieg.

Fribourg – Lausanne

Der HC Fribourg-Gottéron kam im dritten Anlauf zum ersten Sieg seit dem Dazustossen von «Berater» Sean Simpson. Die Freiburger gewannen das erste Derby gegen Lausanne mit 3:2. Gottéron siegte, weil es seine Abschlussschwäche zumindest teilweise beheben konnte. In den ersten beiden Spielen mit Simpson war Fribourg bloss ein Goal gelungen (0:1 gegen Langnau und 1:3 gegen Davos). Bei allen neun Meisterschaftsniederlagen gelangen Fribourg weniger als drei Tore.

Diesmal traf Fribourg wieder einmal dreimal. Viktor Stalberg brachte Gottéron schon in der 4. Minute in Führung. Killian Mottet und David Desharnais zeichneten im Schlussabschnitt für das 2:1 und das 3:2 verantwortlich. Desharnais' Siegtor fiel erst 146 Sekunden vor Schluss.

Gotterons Matthias Rossi, links, und Lausannes Ronalds Kenins, rechts, kaempfen um den Puck, beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League A zwischen den HC Fribourg Gotteron und dem Lausanne ...
Lausannes Kenins biegt seinen Stock.Bild: KEYSTONE

Freiburgs Trainer-Trojka um Headcoach Christian Dubé stellt sich nach dem Erfolg über Lausanne die Goalie-Frage. Zum dritten Mal hütete diese Saison Ludovic Waeber an Stelle von Reto Berra das Freiburger Tor. Nach den Auswärtssiegen in Genf (3:2) und Lugano (4:1) kam Waeber bereits zum dritten Sieg.

Lugano – Zug

Während der HC Lugano den dritten Sieg in Folge feiert, erleidet Zug die dritte Niederlage in Serie. Die Bianconeri gewinnen zu Hause 2:1 nach Verlängerung. Den Siegtreffer für Lugano erzielte nach 2:11 Minuten der Overtime ausgerechnet Dominic Lammer, der von 2011 bis 2019 für den EVZ gespielt hatte. Linus Klasen profitierte von einem Missverständnis zwischen dem Zuger Verteidiger Dominik Schlumpf sowie Goalie Leonardo Genoni und bediente den vor dem Tor postierten Lammer, der keine Mühe bekundete, das 2:1 zu schiessen.

From left, Lugano?s player Alessio Bertaggia, celebrates the 1-1 gol, during the preliminary round game of National League A (NLA) Swiss Championship 2019/20 between HC Lugano and EV Zug at the ice st ...
Schnauzträger Bertaggia feiert seinen Treffer zum 1:1.Bild: KEYSTONE/Ti-Press

In der regulären Spielzeit waren die Zuger in einer flüssigen Partie leicht spielbestimmend gewesen. Mehr als das 1:0 durch Sven Leuenberger (26.) brachten sie aber nicht zu Stande. Der 20-Jährige schoss sein erstes Saisontor in Unterzahl nach einem Scheibenverlust von Luganos Verteidiger Romain Loeffel an Yannick-Lennart Albrecht.

Besser machten es die Tessiner in ihrem zweiten Powerplay, in dem Alessio Bertaggia (38.) zum 1:1 erfolgreich war. Die Luganesi beendeten eine fünf Partien dauernde Niederlagen-Serie gegen den EVZ – in den diesjährigen Playoff-Viertelfinals waren sie mit 0:4 Siegen untergegangen. (ram/sda)

Die Tabelle

Bild
tabelle: srf

Die Telegramme

Lugano - Zug 2:1 (0:0, 1:1, 0:0, 1:0) n.V.
6027 Zuschauer. - SR Tscherrig/Rohatsch, Obwegeser/Cattaneo.
Tore: 26. Leuenberger (Albrecht/Ausschluss Klingberg) 0:1. 38. Bertaggia (Sannitz, Bürgler/Ausschluss McIntyre) 1:1. 63. (62:11) Lammer (Klasen) 2:1.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Lugano, 2mal 2 plus 10 Minuten (Klingberg) gegen Zug.
Lugano: Zurkirchen; Ohtamaa, Chorney; Loeffel, Vauclair; Chiesa, Riva; Jecker, Wellinger; Klasen, Lajunen, Zangger; Fazzini, Romanenghi, Suri; Bürgler, Sannitz, Bertaggia; Jörg, Haussener, Lammer.
Zug: Genoni; Diaz, Stadler; Schlumpf, Alatalo; Morant, Zgraggen; Thiry; Klingberg, Kovar, Hofmann; Martschini, Lindberg, Bachofner; Simion, McIntyre, Leuenberger; Langenegger, Albrecht, Zehnder.
Bemerkungen: Lugano ohne Morini und Walker. Zug ohne Schnyder, Thorell und Senteler (alle verletzt). Timeout Lugano (45.).

Fribourg-Gottéron - Lausanne 3:2 (1:0, 0:0, 2:2)
6403 Zuschauer. - SR Lemelin/Müller, Altmann/Kovacs.
Tore: 4. Rossi (Stalberg) 1:0. 42. Herren (Heldner) 1:1. 48. Mottet (Ausschluss Lindbohm) 2:1. 51. Herren (Junland, Jeffrey/Ausschluss Desharnais) 2:2. 58. Desharnais (Mottet, Furrer) 3:2.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 Minuten gegen Lausanne.
Fribourg-Gottéron: Waeber; Gunderson, Stalder; Marti, Abplanalp; Kamerzin, Furrer; Chavaillaz, Schneeberger; Brodin, Walser, Vauclair; Rossi, Schmutz, Stalberg; Schmid, Desharnais, Lhotak; Lauper, Marchon, Mottet.
Lausanne: Boltshauser; Heldner, Junland; Lindbohm, Frick; Grossmann, Genazzi; Nodari, Oejdemark; Bertschy, Jeffrey, Vermin; Leone, Emmerton, Kenins; Moy, Almond, Herren; Traber, Froidevaux, Antonietti.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Bykow, Forrer und Sprunger, Lausanne ohne Jooris (alle verletzt) und Wärn (überzähliger Ausländer). - Timeout Lausanne (48./Coach's Challenge).

Bern - Genève-Servette 5:4 (1:1, 1:2, 2:1, 1:0) n.V.
15'747 Zuschauer. - SR Stolc (AUT)/Wiegand, Kaderli/Seewald (AUT).
Tore: 8. Douay (Maillard, Tömmernes) 0:1. 16. Arcobello (Burren) 1:1. 26. (25:31) Wingels (Fehr/Ausschluss Kämpf) 1:2. 26. (26:00) Arcobello (Ruefenacht, Moser) 2:2. 38. Rod 2:3. 56. Scherwey (Untersander, Mursak/Ausschluss Jacquemet) 3:3. 59. (58:26) Fehr (Mercier, Winnik) 3:4. 60. (59:16) Andersson (Untersander, Arcobello) 4:4 (ohne Torhüter). 62. (61:27) Moser (Untersander, Arcobello/Ausschluss Mayer) 5:4.
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
Bern: Caminada; Untersander, Colin Gerber; Andersson, MacDonald; Burren, Blum; Henauer; Ruefenacht, Arcobello, Moser; Sciaroni, Mursak, Praplan; Berger, Ebbett, Scherwey; Grassi, Bieber, Kämpf.
Genève-Servette: Mayer; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Mercier, Völlmin; Le Coultre; Wick, Fehr, Winnik; Wingels, Smirnovs, Rod; Douay, Berthon, Maillard; Bozon, Kast, Miranda.
Bemerkungen: Bern ohne Pestoni, Beat Gerber, Krueger, Heim, Jeremi Gerber (alle verletzt) und Koivisto (überzähliger Ausländer), Genève-Servette ohne Richard, Fritsche, Tanner (alle verletzt) und Olsson (überzähliger Ausländer). - Lattenschuss Wick (2.). - Timeout Bern (59:11).

Ambri-Piotta - Davos 2:3 (0:1, 1:2, 1:0)
5592 Zuschauer. - SR Salonen/Fluri; Ambrosetti/Kehrli.
Tore: 5. Tedenby (Corvi) 0:1. 26. Hofer (Müller) 1:1. 37. Rantakari (Baumgartner) 1:2. 39. Lindgren (Palushaj) 1:3. 54. Hofer (Plastino) 2:3.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 6mal 2 Minuten gegen Davos.
Ambri-Piotta: Manzato; Ngoy, Fischer; Fora, Dotti; Plastino, Jelovac; Payr; Trisconi, Flynn, Kneubuehler; Bianchi, Goi, Incir; Hofer, Müller, D'Agostini; Neuenschwander, Dal Pian, Mazzolini; Zwerger.
Davos: Sandro Aeschlimann; Du Bois, Jung; Rantakari, Paschoud; Stoop, Guerra; Kienzle; Marc Wieser, Lindgren, Palushaj; Herzog, Corvi, Tedenby; Ambühl, Baumgartner, Eggenberger; Frehner, Marc Aeschlimann, Dino Wieser; Bader.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Conz, Rohrbach, Kostner, Sabolic und Novotny. Davos ohne Nygren, Buchli und Heinen (alle verletzt). - Timeouts: Ambri (58:03); Davos (59:48). - Ambri ab 58:08 ohne Goalie. (ram/sda)

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13 Kommentare
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Mike Mueller
27.10.2019 00:35registriert September 2015
Ich stelle keine Fragezeichen hinter Berra, sondern hinter seinem Goaliecoach Abebischer. Berra spielt immer ähnlicher wie Aebischer als er von Nordamerika zurück kam - hektisch, viele Rebounds und ohne Selbstvertrauen. We will see, die Saison ist noch jung
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Pat the Rat (das Original)
27.10.2019 10:57registriert Februar 2017
Und weil es mir keine Mühe macht, und obwohl es auch auf der Seite der SIHF einsehbar ist.
Die Tabelle nach Punkten pro Spiel:
Meister Bern siegt – und fällt trotzdem unter den Strich
Und weil es mir keine Mühe macht, und obwohl es auch auf der Seite der SIHF einsehbar ist.
Die Tabelle nach Punkten pro Spiel:
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