Welcher sportliche Wert dem Schweizer Cup innerhalb der National League und dem Schweizer Eishockey zukommt, das werden die Duelle zwischen den NLA-Klubs zeigen. Diese These ist immer wieder aufgestellt worden, seit vor anderthalb Jahren bekannt wurde, dass der Cup seine Renaissance erlebt.
Das erste Cup-Duell zwischen zwei NLA-Titanen seit 43 Jahren erfüllte zumindest die Erwartungen. Beide Teams bewiesen, dass sie gewinnen wollten. Schlüsselspieler wurden keine geschont. Vor dem Tor standen beide Nummern 1. Der Zuschaueraufmarsch blieb mit 3021 Besuchern zwar markant unter dem Saisonschnitt des HC Lugano (5155), andererseits waren die Saisonkarten nicht gültig; die über 3000 Besucher haben alle an der Kasse ihren Eintritt bezahlt.
Der SC Bern siegte am Ende, weil die Gäste in der Resega den Tritt ins Spiel besser gefunden hatten und sich über die gesamte Partie die besseren Chancen herausspielten. Bern führte nach 22 Minuten und zwei Goals ihres kanadischen Backs Marc-André Gragnani verdientermassen mit 2:1.
Das erste Goal erzielten die Berner nach bloss 19-sekündiger Überzahl; beim 2:1 schloss Gragnani einen Konter schnörkellos ab. Dazwischen hatte Lugano nach 15 Minuten ausgeglichen, wobei dieser Treffer ein lupenreines Eigentor des Verteidigers Philippe Furrer war.
Erst danach fand auch Lugano besser ins Spiel. Tore fielen aber lange keine weitere mehr. Die beste Chance zum Ausgleich bot sich Ilari Filppula nach 32 Minuten mit einem Penalty; in den folgenden Minuten bis zur zweiten Pause besass Lugano seine besten Momente. Erst 81 Sekunden vor Schluss, in Überzahl und ohne Goalie spielend, kam Lugano durch Brett McLean doch noch zum kaum mehr erwarteten Ausgleich.
Bern reagierte indes und realisierte in der Verlängerung doch noch den siebenten Sieg hintereinander. Die Berner Tore wurden am Dienstag alle durch Verteidiger erzielt, zudem noch durch Leute, die vorher nur selten getroffen hatten (Gragnani 3x, Blum 1x). (si/syl)