Was watson-Eismeister Klaus Zaugg schon gestern wusste, bestätigt heute auch der Schweizer Eishockey-Verband (SIHF). Patrick Fischer verlängert seinen Vertrag als Schweizer Nationaltrainer – bis 2024.
«Mit der Vertragsverlängerung mit Patrick Fischer sorgen wir für Kontinuität», erklärt Lars Weibel, der neue Sportdirektor des Verbandes. Auch an der Botschaft «Swissness» will der Verband festhalten. «Fischer vertritt diese Swissness glaubwürdig und authentisch. Mit der langen Vertragsdauer zeigen wir, dass wir volles Vertrauen in Fischer haben.»
Die Erleichterung sei gross, dass es nun gleich so früh mit der Verlängerung geklappt habe, sagt Weibel. «Wir wussten, dass sein Marktwert weiter steigen wird und dass es nicht einfach sein würde, eine einvernehmliche Lösung zu finden», so der Nationalmannschaftsdirektor. Umso erleichterter sei er, dass es nun doch geklappt habe.
«Wir setzen auf Kontinuität, Nachhaltigkeit und Swissness – dafür steht Patrick Fischer»: Lars Weibel, Director National Teams, zur Vertragsverlängerung mit dem Schweizer Headcoach. pic.twitter.com/wRyhb5GgNN
— Swiss Ice Hockey (@SwissIceHockey) October 24, 2019
Angst, dass Fischer bei einem möglichen Angebot aus Übersee abwandern könnte, hat Weibel nicht: «Fischer hat für vier Jahre bei uns unterschrieben. Auch wenn die NHL anklopfen sollte, hat er sich bis jetzt zu 100 Prozent zu uns bekannt.»
Als nächstes steht nun die Verlängerung mit Assistenztrainer Tommy Albelin an. Da werden bereits Gespräche geführt. «Ich bin überzeugt, dass sich Albelin auch langfristig zur Schweizer Nationalmannschaft bekennen wird», sagt Weibel. «Tommy gehört zu uns, zu Patrick Fischer, und wir halten sehr viel von ihm.»
So richtig interessant wurde die Medienkonferenz zur Vertragsverlängerung aber wegen zwei anderen Punkten.
Über das weiterlaufende Engagement von Assistenztrainer Wohlwend und Goaliecoach Mettler zeigt sich Patrick Fischer hocherfreut: «Für mich ist es wichtig, dass die beiden trotz ihres Engagements beim HC Davos weiterhin dabei sind. Ich danke den Klubs, dass sie dies erlauben. Denn das war in der Vergangenheit nicht normal.»
Zu den vorerst nicht mehr erwünschten Spielern haben sowohl Trainer wie auch Nationalmannschaftsdirektor eine klare Meinung. «Wir erwarten von allen Spielern ein hundertprozentiges Bekenntnis zur Nationalmannschaft», sagt Weibel. Sie hätten vollstes Verständnis, wenn sich ein Spieler auf den Klub konzentrieren wolle. Er sei dann für die Nati einfach kein Thema mehr.
«Es wäre nicht fair gegenüber den Spielern, die immer zur Nati kommen, wenn wir ihnen Spieler vorziehen, die nicht das gleiche ‹Commitment› zeigen», sagt Weibel.
Aber kann es sich eine Eishockeynation wie die Schweiz überhaupt erlauben, ihren aktuell erfolgreichsten NHL-Stürmer Malgin (7 Spiele, 3 Tore, 3 Assists) zuhause zu lassen? «Absolut», meint Fischer. Es gehe um die Mannschaft, nicht um Einzelspieler. Das Land habe es verdient, dass in der Garderobe 25 Leute seien, die sich immer zur Nati bekennen.
Und Weibel ergänzt: «Auf WM-Niveau hast du gegen die besten Teams nur eine Chance, wenn du Spieler hast, die bedingungslos für die Mannschaft einstehen wollen. Es stellt sich nicht nur die Frage des Potenzials, sondern auch des Einsatzes.»
Nach der Heim-WM könnten sich die fünf erwähnten Spieler allenfalls rehabilitieren. Dann will Fischer mit ihnen das Gespräch suchen und sich mit den Captains seiner Mannschaft beraten. Doch bis dahin hat es für sie keinen Platz im Nationalteam.
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