Die Olympischen Spiele waren aus Sicht der Schweizer Nationalmannschaft ein Reinfall. Nun gilt der Fokus schon wieder der nationalen Meisterschaft. Noch drei Runden sind in der Qualifikation zu absolvieren, ehe am Samstag, 10. März, der Auftakt zu den Playoffs erfolgt. Hier die drei aktuell drängendsten Fragen vor dem Quali-Endspurt.
Realistischerweise kämpfen nur noch Servette Genf und die SCL Tigers um den letzten verbliebenen Platz an der (Playoff-)Sonne. Dafür zeichnet sich hier ein echtes Strichdrama ab. Die beiden Teams trennen lediglich zwei Punkte.
Und heute kommt es in Langnau zum Direktduell zwischen den beiden Konkurrenten. Der Blick aufs Restprogramm zeigt ausserdem, dass die Emmentaler im Vorteil sind. Während Servette nach dem Strichduell noch zweimal gegen Leader und Titelverteidiger Bern antreten muss, dürfen sich die SCL Tigers noch zweimal mit Schlusslicht Kloten messen.
Auf dem Papier scheint es also eine klare Sache für Langnau, das im direkten Vergleich, der bei Punktegleichheit über die Klassierung entscheidet, gegen Servette mit 4:3 führt. Nur noch minime Chancen auf eine Playoff-Teilnahme hat Lausanne. Die Waadtländer müssten die drei verbleibenden Spiele gewinnen und gleichzeitig auf gemeinsame Fehltritte von Servette und Langnau hoffen.
13 Spieler aus den Reihen des SC Bern nahmen am olympischen Eishockey-Turnier in Südkorea teil. Mit einem einigermassen guten Gefühl sind aber höchstens drei Akteure aus Asien zurückgekehrt. Mason Raymond, Andrew Ebbett und Maxim Noreau gewannen mit dem Team Canada die Bronzemedaille. Was für die Kanadier, die sich den Titelgewinn als Ziel gesetzt hatten, nicht mehr als ein Trostpreis ist. Mark Arcobello schied mit der US-Auswahl bereits im Viertelfinal aus.
Ebenso Mika Pyörälä mit den Finnen. Noch schlimmer erging es aber den acht SCB-Spielern in der Schweizer Nationalmannschaft: Sie erlebten die grosse Enttäuschung in Südkorea quasi an vorderster Front mit und gehörten teilweise erst noch zu den Hauptverantwortlichen für das schwache Abschneiden. Diese geballte Portion Olympia-Enttäuschung könnte beim amtierenden Meister für einen ordentlichen Blues reichen. Zumal Headcoach Kari Jalonen über zwei Wochen lang nur mit einem Rumpfteam trainieren konnte.
Während bei den Bernern also einige Spieler mit mentalem (und körperlichem) Wundenlecken beschäftigt sind, konnte sich ein Grossteil der Konkurrenz quasi mit einem ausgedehnten Trainingslager auf die Playoffs vorbereiten. Die restlichen NLA-Klubs mussten auf maximal sechs Spieler (Zug/ZSC Lions) verzichten. Von den Spitzenteams blieb der EHC Biel punkto personellen Aderlasses am meisten verschont. Trainer Antti Törmänen musste lediglich ohne Stammgoalie Jonas Hiller auskommen.
Und ausgerechnet Hiller ist einer der wenigen Schweizer Spieler, die mit einem einigermassen guten Gefühl aus Südkorea heimgekehrt sind. Der HC Davos, der vor der Olympia-Pause in eine ernsthafte Krise geschlittert war und sich bei der 2:7-Niederlage im Cupfinal gegen den B-Ligisten Rapperswil-Jona Lakers blamiert hatte, durfte sich an einer Art «Mini-Spengler-Cup» mit internationaler Gegnerschaft der gehobeneren Klasse messen und vor allem neue Kräfte sammeln.