Lausanne präsentierte sich am Samstag von der 0:5-Klatsche im Hallenstadion noch überhaupt nicht erholt. Spielmacher Denis Malgin, am Donnerstag verletzt ausgeschieden, fehlte erneut an allen Ecken und Enden.
Lausanne fehlte es an der nötigen Disziplin. Die Waadtländer wollten nicht wieder (wie in Zürich) immer wieder in Unterzahl spielen müssen. Aber sie agierten unsauber, versuchten insbesondere Christian Marti (der Malgin aus dem Spiel genommen hatte) einzuschüchtern und sassen schon nach 14 Minuten zu zweit auf der Strafbank. Ryan Lasch gelang in doppelter Überzahl das wegweisende 1:0.
Diesem Rückstand rannte Lausanne erfolglos hinterher. Immer wieder scheiterten sie an der eigenen Verspieltheit oder trafen den Pfosten oder scheiterten an Zürichs Goalie Ludovic Waeber (39 Paraden). Waeber, der auf diese Saison hin als vermeintliche Nummer 2 von Gottéron zu den ZSC Lions wechselte, kam nach dem 5:0 vom Donnerstag zum zweiten Shutout hintereinander.
Roman Wick stellte mit dem 2:0 in der 50. Minute Zürichs Auswärtssieg sicher. Sieben Sekunden vor Schluss traf Raphael Prassl noch ins leere Tor.
Lausanne - ZSC Lions 0:3 (0:1, 0:0, 0:2)
1 Zuschauer. - SR Salonen/Urban, Altmann/Wolf.
Tore: 15. Lasch (Noreau, Roe/bei 5 gegen 3) 0:1. 50. Wick (Berni, Waeber) 0:2. 60. (59:53) Prassl 0:3 (ins leere Tor).
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Hudon; Andrighetto.
Lausanne: Stephan; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Aurélien Marti; Krueger, Arnold; Jooris, Gibbons, Hudon; Bertschy, Emmerton, Kenins; Krakauskas, Almond, Antonietti; Jäger, Froidevaux, Douay.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Christian Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Riedi, Noah Meier; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Pedretti, Schäppi, Wick.
Bemerkungen: Lausanne ohne Bozon, Hudacek, Maillard, Malgin (alle verletzt) und Roth (überzähliger Ausländer), ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher, Morant und Pettersson (alle verletzt). Lausanne von 58:05 bis 59:53 ohne Torhüter.
Nach der 2:6-Niederlage am Donnerstag stellte sich die Frage, ob die Zuger zu «weich» sind. Davon war im dritten Viertelfinalspiel in dieser Serie nichts zu sehen. Die Zentralschweizer liessen sich diesmal den Schneid nicht abkaufen, zogen in der Defensive die richtigen Schlüsse und feierten verdient den siebenten Sieg im neunten Saisonduell.
Das 1:0 für den EVZ fiel in der 22. Minute unmittelbar nach einem Powerplay der Gäste. Der Berner Verteidiger Calle Andersson schien nicht zu realisieren, dass die Zuger wieder komplett waren, worauf der von der Strafbank zurückgekehrte Jan Kovar den Puck übernahm und Justin Abdelkader den Konter gekonnt vollendete. Nach 42 Sekunden im letzten Drittel lenkte Lino Martschini einen Schuss von Claudio Cadonau unhaltbar ab, für das 3:0 (50.) zeichnete Dario Simion erneut auf Assist von Cadonau verantwortlich. Simion erzielte bereits sein viertes Tor in diesem Viertelfinal.
Von den Bernern kam insgesamt zu wenig, um den soliden Zuger Goalie Leonardo Genoni (25 Paraden) zu bezwingen. Sie verloren nicht nur die Partie, sondern auch den Schweden Jesper Olofsson, der in der 18. Minute nach einem Check von Cadonau zunächst lange auf dem Eis liegenblieb und nicht mehr zurückkehrte. Es besteht Verdacht auf eine Gehirnerschütterung.
Zug - Bern 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
0 Zuschauer. - SR Lemelin/Mollard, Schlegel/Burgy.
Tore: 22. Abdelkader (Kovar) 1:0. 41. (40:42) Martschini (Cadonau, Hofmann) 2:0. 50. Simion (Hofmann) 3:0.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Bern.
PostFinance-Topskorer: Alatalo; Heim.
Zug: Genoni; Schlumpf, Geisser; Gross, Stadler; Cadonau, Alatalo; Zgraggen; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Zehnder; Martschini, Shore, Abdelkader; Langenegger, Leuenberger, Bachofner; Allenspach.
Bern: Karhunen; Untersander, Mika Henauer; Andersson, Zryd; Thiry, Beat Gerber; Colin Gerber; Conacher, Jeffrey, Moser; Pestoni, Praplan, Scherwey; Bader, Heim, Olofsson; Berger, Neuenschwander, Sopa; Sterchi.
Bemerkungen: Zug ohne Thürkauf, Dario Wüthrich (beide verletzt) und Thorell (überzähliger Ausländer), Bern ohne Blum, Ruefenacht und Sciaroni (alle verletzt).
Lugano dominierte auch das dritte Spiel der Serie wieder. Aber die Tessiner treten überhaupt nicht effizient auf. Sie verloren in der Overtime immer mehr dann auch den Faden. Sandro Forrer schoss die Lakers nach 77: 29 Minuten nach einem gewonnenen Bully in der Offensivzone zum 3:2-Sieg. Vorher boten sich schon Andrew Rowe, Dominik Egli und Michael Loosli grosse Chancen, die Lakers zum Sieg zu schiessen.
Klar ist: Lugano muss bis am Montag und bis zu Spiel 4 über die Bücher. Wieder hätte Lugano die Partie in der regulären Spielzeit entscheiden müssen. Wieder schossen die Tessiner viel öfter aufs Tor: 40:26 (Spiel 1), 39:17 (Spiel 2) und 52:28 (Spiel 3) lauteten die Schussverhältnisse. Die Resultate widerspiegeln Luganos Dominanz aber überhaupt nicht: Auf das 6:2 für Lugano in Spiel 1 folgten zwei Siege der Lakers (4:1 und 3:2 n.V.).
In der regulären Spielzeit lagen sogar die Rapperswil-Jona Lakers zweimal in Führung. Michael Loosli und Jeremy Wick brachten die effizienten Gäste in Führung - sie profitierten von Fehlern von Goalie Lukas Schlegel (0:1) und Jani Lajunen (1:2). Giovanni Morini (im Powerplay) und Dominic Lammer schafften für Lugano jeweils den Ausgleich.
Lugano - Rapperswil-Jona Lakers 2:3 (1:1, 1:1, 0:0, 0:1) n.V.
0 Zuschauer. - SR Piechaczek/Fluri, Obwegeser/Fuchs.
Tore: 15. Loosli (Vukovic) 0:1. 17. Morini (Fazzini/Powerplaytor) 1:1. 31. Wick 1:2. 40. (39:26) Lammer (Fazzini) 2:2. 78. (77:29) Forrer (Rehak, Ness) 2:3.
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lugano, 6mal 2 plus 10 Minuten (Jelovac) gegen Rapperswil-Jona Lakers.
PostFinance-Topskorer: Arcobello; Clark.
Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Zangger, Riva; Bürgler, Arcobello, Bödker; Walker, Lajunen, Suri; Fazzini, Herburger, Lammer; Morini, Sannitz, Bertaggia.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Jelovac; Egli, Profico; Sataric, Maier; Randegger, Dufner; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Clark, Wick, Schweri; Moses, Wetter, Loosli; Rehak, Ness, Forrer.
Bemerkungen: Lugano ohne Traber (verletzt), Brennan und Josephs (beide überzählige Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Cervenka, Dünner, Lhotak und Payr (alle verletzt).
Das Resultat darf am Ende nicht überbewertet werden. Gottéron stellte im Schlussabschnitt die Gegenwehr ein und liess sich «abschlachten». Nach 51 Minuten führte Servette sogar 8:1; Tyler Moy kam zu einem Hattrick.
Für Freiburg lief zu Beginn des zweiten Abschnitts alles schief. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Gottéron das dritte Spiel sogar dominiert. Dann gelang Eliot Berthon das 2:1 für die Genfer - nach einem Abpraller. Berthon kam erst zum zweiten Saisontreffer. Auch beim 4:1 (durch Noah Rod) führte Servettes grandiose Präsenz vor dem gegnerischen Goal zum Erfolg.
Freiburgs Verteidigung wurde von den Genfer Stürmern regelrecht überfordert. Torhüter Reto Berra parierte zwar meist den ersten Abschlussversuch, die Freiburger Verteidiger waren indes nicht fähig, zweite Chancen zu verhindern oder den Puck wegzuschlagen. Ausserdem leistete sich Gottéron Blackouts: Vor dem 1:3 verlor Chris DiDomenico fahrlässig in der eigenen Zone den Puck. All diese negativen Freiburger Erlebnisse führten im Schlussabschnitt dazu, dass Servette zum Schaulaufen ansetzen konnte.
Fribourg-Gottéron - Genève-Servette 3:8 (1:1, 0:3, 2:4)
1 Zuschauer. - SR Stricker/Stolc, Kehrli/Duarte.
Tore: 9. Jörg (Abplanalp, Walser) 1:0. 13. Fehr (Arnaud Montandon, Tömmernes/Powerplaytor) 1:1. 22. Berthon (Le Coultre) 1:2. 27. Moy (Kast) 1:3. 39. Rod (Fehr, Tömmernes) 1:4. 46. Moy (Omark) 1:5. 51. (50:41) Fehr (Arnaud Montandon, Tömmernes/bei 5 gegen 3) 1:6. 52. (51:05) Vermin (Le Coultre/Powerplaytor) 1:7. 52. (51:33) Moy (Kast, Miranda) 1:8. 53. (52:48) Jecker (Herren) 2:8. 58. Mottet (Desharnais, Gunderson/Powerplaytor) 3:8.
Strafen: 5mal 2 plus 10 Minuten (DiDomenico) gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. -
PostFinance-Topskorer: Herren; Vermin.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Furrer; Gunderson, Chavaillaz; Kamerzin, Jecker; Abplanalp; Herren, Marchon, DiDomenico; Stalberg, Desharnais, Mottet; Bougro, Schmid, Jörg; Sprunger, Walser, Bykow; Jobin.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Guebey, Völlmin; Smons; Vouillamoz, Winnik, Omark; Rod, Fehr, Vermin; Moy, Kast, Miranda; Arnaud Montandon, Berthon, Patry; Smirnovs.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Brodin und Rossi (beide verletzt), Genève-Servette ohne Maurer, Mercier, Richard (alle verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer). (abu/sda)
Aber Rappi überrascht mich. Well done, Seebuebe!
Rappi spielt taktisch schon sehr clever, hat noch die Ineffizienz von Lugano auf deiner Seite und mit Nyffy halt eine Wand!
Der Coup könnte gelingen...