Sport
Eishockey

NHL: Kucherov schnellster bei 100 Punkten seit Lemieux

Tampa Bay Lightning's Nikita Kucherov, of Russia, is congratulated for a goal against the Dallas Stars during the first period of an NHL hockey game Thursday, Feb. 14, 2019, in Tampa, Fla. (AP Ph ...
30 Tore und 70 Assists – 100 Punkte hat Kucherov in 62 Spielen gesammelt. Bild: AP/FR155492 AP

Kucherov schnellster bei 100 Punkten seit Lemieux – und seine Rekordjagd geht noch weiter

22.02.2019, 14:00
Philipp Reich
Folge mir
Mehr «Sport»

Beim 2:1-Sieg nach Verlängerung gegen die Buffalo Sabres war es soweit: Tampa-Bay-Superstar Nikita Kucherov skorte mit dem 30. Saisontreffer seinen 100. Punkt in dieser Saison. Nur 62 Partien brauchte der 25-jährige Russe, um die magische Marke zu erreichen. Momentan liegt er bei einem Punkteschnitt von 1,61 pro Partie.

Der 30. Treffer und gleichzeitig der 100. Skorerpunkt von Kucherov.Video: streamja

Mit seinem Jubiläum hat Kucherov Geschichte geschrieben. So schnell wie er war seit Mario Lemieux in der Saison 1996/97 keiner mehr bei 100 Punkten. Insgesamt brauchten seit 1993/94 nur vier verschiedene Spieler weniger Partien, um dreistellig zu skoren. Der schnellste war Lemieux, 1995/96 hatte er bereits nach 38 Spielen 100 Punkte auf dem Konto.

Bild
bild: nhl

«Das ist ein sehr spezieller Moment für mich», freute sich Kucherov nach der Partie. Auf dem Eis fiel seine Reaktion noch verhaltener aus: Ein kurzer Jubel, mehr nicht. Teamkollege Tyler Johnson erklärte später, dass dem Lightning-Superstar der Jubiläumstreffer aber durchaus nahe gegangen sei. «In der Garerobe nach dem Spiel konnte man sehen, wie begeistert er war.»

Auch wenn Kucherov bei den Toren (30) etwas hinter den Topcracks wie Alex Owetschkin (43) und Patrick Kane (38) hinterherhinkt, seine 70 Assists sind einsame Klasse. Winnipegs Blake Wheeler und San Joses Brent Burns folgen mit 57 bzw. 56 schon weit hinter dem Russen. «Er ist unfassbar», sagt Johnson. «Und ich glaube, er wird sogar noch besser werden, so hart wie er an sich arbeitet.»

So skort Kucherov:

Grafik 1: Linienparter, Grafik 2: Eiszeit, Grafik 3: Skorerpunkte pro Spiel.
Grafik 1: Linienparter, Grafik 2: Eiszeit, Grafik 3: Skorerpunkte pro Spiel.bild: screenshot hockeyviz.com

Dass Kucherov, der nun bereits zum zweiten Mal in Serie die 100-Punkte-Marke geknackt hat, einmal zu den besten NHL-Skorern gehören wird, das konnte noch niemand voraussehen, als er 2011 als 18-Jähriger gedraftet wurde. Erst in der 2. Runde und an 58. Stelle wurde der rechte Flügel von den Tampa Bay Lightning gezogen. Sein Talent war schon damals sichtbar: An der Junioren-WM 2011 skorte er in sieben Partien 21 Punkte (11 Tore/10 Assists), doch der junge Russe wurde von vielen als zu leichtgewichtig für die beste Liga der Welt betrachtet.

Seine erste NHL-Saison verlief 2013/14 dann auch alles andere als überragend, obwohl er in seinem ersten NHL-Spiel gleich mit der ersten Puckberührung sein erstes Tor schoss. Neun Tore und neun Assists gelangen ihm in 52 Spielen. Seither hat er sich aber kontinuierlich gesteigert. In der letzten Regular Season wurde er mit exakt 100 Punkten (39 Tore/61 Assists) hinter Connor McDavid und Claude Giroux drittbester Skorer. Kein Wunder bezahlen die Lightning ihrem dreifachen NHL-All-Star seit der Vertragsverlängerung über acht Jahre im letzten Sommer 9,5 Millionen Dollar pro Saison.

November 2013: Das erste NHL-Tor von Kucherov.Video: streamable

Über die Jahre ist aus Kucherov ein kompletter Spieler geworden. Seine Stocktechnik ist überragend und sein harter Handgelenkschuss hat ihm den Spitznamen «The Russian Rifle» eingebracht. Ausserdem hat er ein gutes Auge für seine Mitspieler, gilt aber auch selbst als äusserst kaltblütig und schlitzohrig. Seine Spezialität? Das Powerplay und das Eins-gegen-eins, wie das nachfolgende Video zeigt.

Den «No-Touch-Move» hat Kucherov perfektioniert.Video: streamable

Kucherovs Rekordjagd in dieser Saison ist mit dem 100. Punkt natürlich noch längst nicht beendet. Wenn er so weiter skort, wird er am Ende der Regular Season 132 Punkte auf dem Konto haben. Damit würde der Russe in der Salary-Cap-Ära (seit 2005/06) einen neuen Rekord aufstellen. Die bisherige Bestmarke hat Joe Thornton 2006 aufgestellt, als er für die Boston Bruins und die San José Sharks 125 Punkte (29 Tore/96 Assists) buchte. Seither hat hat keiner mehr die 120-Marke übertroffen.

Die besten NHL-Skorer seit 2005/06:

  • 2005/06: Joe Thornton (Boston/San Jose), 125 Punkte.
  • 2005/06: Jaromir Jagr (NY Rangers), 123 Punkte.
  • 2006/07: Sidney Crosby (Pittsburgh), 120 Punkte.
  • 2006/07: Joe Thornton (San Jose), 114 Punkte.
  • 2008/09: Jewgeni Malkin (Pittsburgh), 113 Punkte.
  • 2009/10: Henrik Sedin (Vancouver), 112 Punkte.
  • 2007/08: Alexander Owetschkin (Washington), 112 Punkte.

Die Nummer-1-Drafts seit 1984 und was sie daraus machten

Unvergessene Eishockey-Geschichten

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Züzi31
22.02.2019 17:47registriert August 2015
Ich habs hier schon mal gesagt, ich liebe es Kucherov momentan zuzusehen, aber sorry, #66 Lemieux in 38 Spielen auf 100 Scorepunkte? Unerreichbar... Schade hat ihm sein Körper immer wieder seine Karriere verlangsamt, ansonsten wäre seine Nummer mittlerweile auch in der ganzen Liga gesperrt.
270
Melden
Zum Kommentar
2
Warum das neue Trikot der Schweizer Fussball-Nati blaue Elemente hat
Der Schweizer Fussballverband hat die neuen Heim- und Auswärtstrikots der Nationalmannschaft für die EM in Deutschland präsentiert. Während das Heimtrikot klassisch daher kommt, überraschen im Auswärtstrikot blaue Akzente. Was dahinter steckt.

Rot und weiss – das Heimtrikot der Fussball-Nati ist ein Klassiker. Es hat einen Rundhalsauschnitt erhalten und sei «eine Hommage an die Schweizer Kultur», heisst es in der Medienmitteilung. «Die von traditioneller Schweizer Tracht inspirierte Edelweissblüten-Grafik vereint das kulturelle Erbe des Landes mit seiner alpinen Eleganz.»

Zur Story