Charisma, schnelle Hände und Füsse, explosiver Antritt, Wasserverdrängung und eine Nase fürs Toreschiessen: Das alles bringt Chuck Kobasew mit. Der Kanadier war 2001 Calgarys Erstrundendraft und machte eine respektable NHL-Karriere (645 Spiele/218 Punkte).
Verletzungspech reduzierte zuletzt vorübergehend sein Spielvolumen und seine Statistik. Inzwischen ist er wieder fit und in der Organisation der Pittsburgh Penguins netzte er bei Wilkes-Barre (AHL) zuletzt fast ein Tor pro Spiel ein. Sein Vertrag, dotiert mit 1,25 Millionen Dollar, läuft Ende Saison aus.
Alles in allem ist Chuck Kobasew durchaus typähnlich wie SCB-Kultausländer Alan Haworth, der Leitwolf der meisterlichen «Big Bad Bears» Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre. Aber nicht als Center, sondern Flügel.
Gewährsleute aus Nordamerika melden, der Deal mit dem kräftigen Aussenstürmer (183 cm/90 kg) über zwei Jahre plus Option mit dem SCB sei gemacht, werde aber wegen der Gepflogenheiten in Nordamerika vorerst nicht bestätigt. Auch wenn die Verpflichtung eines neuen Ausländers letztlich immer ein bisschen Glückssache ist: Im Normalfall müsste Chuck Kobasew ein Volltreffer sein.
SCB-Sportchef Sven Leuenberger ist in diesen Tagen ausserordentlich fleissig. Er sieht sich auch nach einem ausländischen Verteidiger um. Sein Favorit: Nathan Oystrick (31), zurzeit charismatischer Leitwolf beim KHL-Finalisten Prag.
Der kräftige Kanadier (181 cm/97 kg) kombiniert nordamerikanische und europäische Tugenden: Er kann hart und kompromisslos abräumen, das Spiel vorwärts entfalten und ein Powerplay orchestrieren. Er ist noch eine Nummer grösser als Travis Roche. Die Quellen aus der KHL melden jedoch, dass dieser Deal noch lange nicht in trockenen Tüchern ist. Aber es bestehe eine Chance, dass Nathan Ostrick tatsächlich nach Bern wechseln könnte.
Hanging out watching @BlueJays baseball from Yaroslavl, Russia. #khldowntime pic.twitter.com/gusiAGZZGl
— Nathan Oystrick (@Oystie74) 5. April 2014
Damit zeichnet sich mehr und mehr ab, dass der SCB gewillt ist, in die sportliche Aufrüstung zu investieren. Und dass Trainer Guy Boucher bei der Zusammenstellung des Teams eine aktive Rolle spielt, ja auf dem Transfermarkt rockt. Keine Vorwärtsstrategie ohne Risiko: Wie viel Guy Boucher für den SC Bern gut ist, werden wir ohnehin erst in einem Jahr wissen. Aber im Sport gilt mehr noch als im richtigen Leben: «No Risk, No Fun.»