Noch bevor die Saison beginnt, sagen wir, wie sie endet. Kurze Erklärungen zu dieser Grafik gibt es unterhalb. Einverstanden mit unserer Prognose?
1. ZSC Lions
Noch nie hatte ein NLA-Team im
21. Jahrhundert diese Qualität,
diese Ausgeglichenheit und
diese ideale Altersstruktur. Marc
Crawford wird als erster Trainer
seit Alpo Suhonen (Kloten 1996)
seinen Titel verteidigen.
2. HC Lugano
Trainer Patrick Fischer ist so
mächtig wie John Slettvoll in
den 1980er Jahren. Er lässt
Spektakelhockey zelebrieren. Das reicht für Schönwetterhockey
in der Qualifikation und
ruhmreichen Untergang in den
Playoffs.
3. EV Zug
Der Unterschied zwischen
dem wilden alten (Shedden)
und dem puritanischen neuen
Trainer (Kreis) ist grösser als
zwischen Mike Jagger und Jesus
– das beruhigt. Erstmals seit 2008
kein ausländischer Goalie. Auch
das beruhigt.
4. Fribourg-Gottéron
Emotionen, Talent und ein durch
Taktik gezähmtes Spektakel. Der
grantige Bandengeneral Hans
Kossmann vertreibt den welschen
Schlendrian. Aber die Lottergoalies
werden dafür sorgen, dass es
trotzdem nicht für ganz vorne
reicht.
5. SC Bern
Ein Selbstverständnis wie Bayern
München und endlich erstklassige
Ausländer. Aber der autoritäre
NHL-Bandengeneral Guy Boucher
muss das richtige defensive Mass
und den richtigen Umgangston mit
den Spielern erst noch finden.
6. Kloten Flyers
Vielleicht kann Trainer
Felix Hollenstein die hohe
Leistungskultur und die defensive
Stabilität ja bewahren. Aber die
Gefahr ist erheblich, dass das
teuerste Kloten aller Zeiten so
etwas wie ein Lugano des Nordens
wird.
7. HC Lausanne
Die richtige Mischung aus
Emotionen und Disziplin,
Kreativität und Systemtreue.
Aber nur wenn Cristobal Huet
und Juha-Pekka Hytönen gesund
bleiben, wird das «System Ehlers» erneut funktionieren und die
Playoffs bringen.
8. Servette-Genf
Ein erstklassiger Trainer garantiert
erstklassige Taktik. Aber die
zweitklassigen Ausländer und die
vielen drittklassigen Spieler könnten
am Ende die Playoffs kosten – weil den wenigen erstklassigen
Spielern der Sprit ausgeht.
9. HC Davos
Nominell mit Abstand die
schwächste Mannschaft seit dem
Titel von 2002 und Reto von Arx
ist wieder ein Jahr älter geworden.
Diesmal ist das Jammern
von Arno Del Curto echt und
erstmals drohen dem Kulttrainer
Abstiegsspiele.
10. Ambri-Piotta
Ach, so viel Leidenschaft und
so wenig Talent. Serge Pelletier
kann das Hockeywunder Playoffs
nicht wiederholen und wird Ambris
Antwort auf Antti Törmänen.
Macht nichts. Drama passt
sowieso besser zu Ambri als
Triumph.
11. EHC Biel
Die nominell schwächsten
Verteidiger der Liga werden
auch so spielen wie die nominell
schwächsten Verteidiger der Liga.
Auch die besten Ausländer seit
dem Wiederaufstieg können Biel
nicht vor einem Existenzkampf
bewahren.
12. Rapperswil-Jona Lakers
Kein anderes Team ist so
gründlich verändert worden.
Aber Zweitklassigkeit wurde
durch Mittelmass ersetzt und
das Verlieren ist zur Gewohnheit
geworden. So schnell werden
die Lakers diese schlechte
Gewohnheit nicht mehr los.