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So begründen die Vancouver Canucks die Abschiebung von Sven Bärtschi

Vancouver Canucks' Sven Baertschi (47) celebrates his goal against the Ottawa Senators with teammates during the second period of an NHL hockey game Wednesday, Jan. 2, 2019, in Ottawa, Ontario. ( ...
Bärtschi (47) feiert mit den Teamkollegen einen seiner neun Treffer in der vergangenen Saison.Bild: AP/The Canadian Press

So begründen die Vancouver Canucks die Abschiebung von Sven Bärtschi

Der Entscheid kam plötzlich und kurz vor dem Start zur neuen NHL-Saison. Sven Bärtschi ist nicht mehr Teil der Vancouver Canucks, die Kanadier haben ihn auf die Waiver-Liste gesetzt. Entweder holt ihn nun ein anderes Team oder Bärtschi muss in die AHL.
01.10.2019, 07:3801.10.2019, 12:18
Ralf Meile
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Wo geht die Karriere des Schweizer Eishockeyspielers Sven Bärtschi weiter? Die Vancouver Canucks haben ihn am Montag auf die Waiver-Liste gesetzt. Wenn der 26-Jährige nicht innerhalb von 24 Stunden von einem anderen NHL-Team übernommen wird, können ihn die Canucks ins Farmteam schicken. Die Uhr tickt.

Immerhin: Bärtschi würde dank seines Vertrags auch bei den Utica Comets in der AHL 3,7 Millionen Dollar im Jahr verdienen. Dort, im Bundesstaat New York, scheint seine mittelfristige Zukunft zu liegen, denn ein Transfer innerhalb der NHL gilt als eher unwahrscheinlich. Der General Manager der Vancouver Canucks, Jim Benning, verriet, dass er seit Wochen daran gearbeitet habe, Bärtschi bei einem anderen Team unterzubringen. Er habe mit mehreren Teams gesprochen, dabei aber keine alle Parteien zufriedenstellende Lösung gefunden.

Vancouver strebt Neuanfang an

Canucks-GM Benning hofft darauf, dass Bärtschi im Farmteam zu Spielpraxis gelangt. Vergangene Saison konnte er nach einer Hirnerschütterung nur in 26 Partien auflaufen, sammelte dabei 14 Skorerpunkte (9 Tore). «Er wäre nicht in den ersten zwei Powerplay-Linien gestanden und ist keiner für das Unterzahlspiel», sagte Benning. Das habe bei der Entscheidung von Headcoach Travis Green bestimmt eine Rolle gespielt.

«Ich kannte Sven schon, als er noch ein Teenager war», sagte Green, der Bärtschi einst im Juniorenteam von Portland trainiert hatte. Der Entscheid sei ihm deshalb alles andere als leicht gefallen. «Es ist kein Geheimnis, dass wir in den vergangenen Saisons keine grossen Stricke zerrissen haben. Wir wollen uns verbessern und das geht beispielsweise, indem du junge Spieler engagierst oder andere Spielertypen.» In den vergangenen vier Saisons schafften es die Canucks nie, sich für die Playoffs zu qualifizieren.

Der Vorwurf: Bärtschi ist zu weich

«Sven ist ein technisch starker Spieler, aber wir denken, dass auch andere Spieler dieses spielerische Element in unser Kader bringen», so General Manager Benning. «Der Coach musste sich entscheiden: Sven behalten oder auf schnellere, härtere Spieler setzen.» Bärtschi sei etwas zu zurückhaltend auf dem Eis. «Wir erwarten von ihm nicht, dass er ein Spieler wird, bei dem die Physis im Mittelpunkt steht. Aber auch er muss einstecken können und ich denke, diese Schwäche kam in der Vorbereitung zum Vorschein.»

Bärtschi wurde in der Nachwuchsabteilung des SC Langenthal gross. Als 18-Jähriger wechselte er nach Nordamerika, wo er so erfolgreich war, dass er von den Calgary Flames in der 1. Runde an 13. Stelle gedraftet wurde. Dort erzielte er in seinen ersten fünf Spielen drei Treffer, verbrachte die meiste Zeit allerdings im Farmteam. Im März 2015 wurde Bärtschi zu den Vancouver Canucks getradet. In mittlerweile 287 NHL-Spielen sammelte der Stürmer 136 Skorerpunkte. (ram)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dario98
01.10.2019 08:16registriert Oktober 2014
«...Aber auch er muss einstecken können und ich denke, diese Schwäche kam in der Vorbereitung zum Vorschein.»
Was dachte sich da der GM, dass Bärtschi sich in der Vorbereitung gleich jeden Gegenspieler vorknüpft? Nach der ganzen Vorgeschichte mit den Gehirnerschütterungen braucht er sicher noch ein wenig Zeit und Vertrauen, welches ihm hoffentlich ein anderes NHL-Team schenkt. Das Talent und der Wille wäre sicher vorhanden...
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DogiDog
01.10.2019 08:28registriert April 2019
Aber Eriksson kann bleiben, weil dieser qualitativ viiiiel besser ist... Schade...
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Steven86
01.10.2019 08:41registriert März 2016
Ich bin etwas überrascht das Bärtschi aussortier wurde. Vor allem da er in der Vorbereitung ein guter Eindruck hinter lies. Vielleicht liegt es auch daran das die Verantwortlichen Angst haben das er wieder die Halbe Saison verletzt ausfällt.
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