Roman Josi harrt derzeit in Nashville aus.Bild: AP
28.04.2020, 10:2028.04.2020, 15:02
In der NHL ist die Meisterschaft seit anderthalb Monaten unterbrochen. Roman Josi, der Captain der Nashville Predators, ist anders als viele seiner Schweizer Kollegen in Nordamerika geblieben.
Im Gespräch mit dem Schweizer Fernsehen SRF gibt er Auskunft über sein Leben in der Quarantäne in Nashville. Das sagt der Berner ...
... zur momentanen Situation:
«Es geht gut, wir sind alle gesund. Aber es ist natürlich schon eine sehr spezielle Phase. Seit sechs Wochen bin ich mehrheitlich zuhause. Es ist unklar, was noch passieren wird, ob wir noch spielen werden und wann.»
... zu seiner Entscheidung, in Nashville zu bleiben:
«Für mich war es praktischer, hier zu bleiben. Ich lebe hier mit meiner Frau, wir haben zwei Hunde. Ich habe Trainingsmöglichkeiten. Es ist praktischer als in der Schweiz.»
... über Training in Zeiten von Corona:
«Ich trainiere zuhause. Ich habe mir in der Garage ein kleines Fitnesscenter gebaut. Dort probiere ich, jeden Morgen ein wenig zu trainieren. Gleichzeitig jogge ich draussen oder mache ab und zu eine kleine Tour mit dem Bike. Das ist alles, was ich machen kann.»
... über das Leben in den USA:
«Es gibt schon sehr viele Fälle in den USA. Hier in Nashville gehen wir nur raus, wenn wir einkaufen müssen oder mit den Hunden laufen gehen. Im Laden tragen alle Leute Masken, das ist ein komisches Gefühl.»
... zur Fortführung der NHL-Saison:
«Es ist schwierig, da etwas zu sagen. Die NHL und die Spielergewerkschaft suchen gemeinsam nach Lösungen, aber im Moment ist noch vieles unklar. Wir hoffen natürlich alle, dass wir irgendwann wieder spielen können, aber das Wichtigste ist die Gesundheit der Leute. Da hat der Sport keine Priorität.»
... über den Rost nach einer langen Pause:
«Es braucht sicher Zeit. Es wäre wichtig für alle Spieler, dass wir noch ein Trainingslager hätten, sobald es weitergeht – auch um Verletzungen zu minimieren. Es bräuchte wohl etwa drei Wochen. Viele Spieler halten sich zwar fit, aber kaum jemand steht wirklich auf dem Eis. Es braucht dann schon Zeit, sich wieder daran zu gewöhnen.»
... über das Mitspracherecht der Spieler:
«Wir können auf jeden Fall mitreden. Wir Spieler werden vertreten durch die Spielergewerkschaft NHLPA. Wir haben dort sehr grossen Einfluss. Es gibt auch viele Meetings, bei denen du reinhören kannst, bei denen wir informiert werden.»
... zum möglichen Lohnverzicht:
«Wie bei jedem Business hat es auch in der NHL einen Einfluss, wenn nicht gespielt werden kann. Im Moment erhalten wir unseren Lohn noch. Aber je nachdem, wie es weitergeht, wird der Lohn irgendwann auch bei uns zum Thema.»
(abu)
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