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- Die Lage bleibt für die Flyers auch unter neuer Führung ernst. In Biel bezog Kloten gegen einen direkten Playoff-Konkurrenten eine bittere 2:4-Niederlage und sackt auf Position 9 ab. Bei der Premiere von Sean Simpson als Coach der Flyers ging schnell einmal ziemlich alles schief. Santala lenkte einen Schuss Peters ins eigene Tor ab. Das 2:0 Biels (26.) verschuldete Vandermeer mit einem unnötigen Check gegen den Kopf Tschantrés und wegen der folgenden Fünfminuten-Strafe erheblich mit.
- Die von Simpson geführten Einzelgespräche bewirkten lange wenig. Die Erschütterung der Freistellung von Klotens langjähriger Integrationsfigur Felix Hollenstein hatte sich wegdiskutieren lassen. Es gelang den angeschlagenen Zürchern zwar vorübergehend, auf die Tiefschläge des ersten Drittels zu reagieren. Peter Mueller verschaffte seiner Equipe mit dem 1:2 (32.) etwas Stabilität, ehe Lukas Frick von einem Blackout Untersanders profitierte.
- Wie wenig derzeit aber genügt, bei den Flyers eine kollektive Panik auszulösen, demonstrierte der EHCB im letzten Abschnitt. Ein Steilzuspiel, ein Dribbling, ein Schuss - 3:2. Niklas Olausson markierte das entscheidende Tor, das Biel zum Sprung über den Trennstrich verhilft und die Flyers zum «Absturz» in die Playout-Zone zwingt.
- Davos leistete sich nach einer 2:0-Führung gegen Lugano (3:4 n.P) die erst zweite Heimniederlage der Saison. Für die Tessiner hingegen endete eine mehrwöchige Negativserie. Félicien Du Bois' 3:3 verlieh dem HC Davos bei vorgezogener Spengler-Cup-Ambiance - 6800 Anhänger füllten das Stadion - zwar spät nochmals Schubkraft, aufzuhalten war Lugano dennoch nicht mehr. Im Shootout hatte der Leader der Hockey-Kunst der Nordländer-Fraktion des HCL nichts mehr zu entgegnen, derweil Patrick Fischers Squadra den Absturz nach fünf sieglosen Runden stoppte.
- Nicht Damien Brunner, der hoch eingeschätzte, aber im ersten Einsatz für Lugano diskrete Rückkehrer aus der National Hockey League, prägte das Spektakel, sondern Pettersson und Co. Der Liga-Topskorer düpierte Keeper Genoni mit einer wunderbaren Finte. Vor und nach ihm hatten Klasen und Filppula getroffen.
- Keine Equipe in der NLA ist abhängiger vom Output der ausländischen Arbeitnehmer als die Südschweizer. Dass sie den temporären Umschwung vom 0:2 zur 3:2-Führung orchestrierten, war selbstredend kein Zufall. Klasen, seine Flaute und Verletzung wogen während der Niederlagenserie schwer, Pettersson mit seinem 28. Tor im 31. Spiel und Brett McLean stellten die Bündner mit ihrer Triplette innerhalb von neun Minuten vor unlösbare Probleme.
- Die ZSC Lions verspielten gegen Genève-Servette zwar spät ein 2:1-Vorteil, ihre vorzügliche Heimbilanz schmälerte sie trotzdem nicht. Dank dem 3:2 n.P. siegte der Titelhalter im vor eigener Kulisse bereits zum 15. Mal.
- Im vergangenen Frühling hatte Robert Nilsson vor dem letzten und entscheidenden Meister-Penalty verschmitzt gelächelt - und seine Equipe Sekunden später zum Titel geschossen. Gegen Genf gab der Schwede eine weitere Kostprobe seiner Magie ab. Den sechsten und und entscheidenden Versuch der Lions verwertete er im Stil des grossen Künstlers - nach einem wunderbaren Trick schob der Stürmer die Scheibe einhändig an der ausmanövrierten HCD-Leihgabe Janick Schwendener vorbei.
- Die nervenaufreibende Zusatzschicht hätten sich die Lions vor über 10'000 Zuschauern ersparen können. Während der regulären Spielzeit dominierten sie die Westschweizer phasenweise deutlich, obschon ihnen abermals diverse Titulare nicht zur Verfügung standen. Die Absenzen der Prominenz war die Chance der nächsten Talente - Jan Neuenschwander, einer der jungen Hoffnungsträger der Lions-Pyramide, markierte das 2:1. Den Ausgleich leitete ein Routinier ein: Severin Blindenbacher touchierte im Stil eines Torhüters einen Schuss Merciers und fälschte den Puck unhaltbar ab.
- Eine beachtliche Wende gelang dem EV Zug in Lausanne. Die Innerschweizer lagen bis zur 36. Minute mit 0:3 in Rückstand, siegten aber noch mit 4:3 nach Penaltyschiessen.
- Ein grober Abwehrschnitzer von Lausannes Back Jannik Fischer ermöglichte dem EV Zug in der 36. Minute das Anschlusstor zum 1:3. Im Schlussabschnitt gelang Lino Martschini schon nach zwei Minuten in Überzahl das 2:3. Und 72 Sekunden vor der Schlusssirene realisierte Björn Christen mit sechs gegen vier Feldspieler den 3:3-Ausgleich. Christen erzielte erst sein zweites Saisontor; das erste war ihm in der allerersten Runde gelungen.
- Selbst nach dieser Aufholjagd stand Lausanne, das vor der Arosa-Challenge dreimal hintereinander gewonnen hatte und die Partie mit 40:20 Schüssen dominierte, dem Sieg noch deutlich näher. Lausanne spielte in der Schlussminute und später in der Verlängerung während viereinhalb Minuten in Überzahl; davon 103 Sekunden lang in doppelter Überzahl. Ein viertes Tor gelang indessen nicht mehr. Im Penaltyschiessen reüssierte nur der junge Sandro Zangger für Zug.
- Einen bitteren Abend erlebten 6700 Zuschauer in der nochmals ausverkauften St-Léonard-Halle und der HC Fribourg-Gottéron. Nach der zweiten Nationalmannschaftspause präsentierte sich Fribourg im Heimspiel gegen Bern (0:4) weiter völlig uninspiriert.
- Nach 17 Minuten herrschten in Freiburg klare Verhältnisse. Der SC Bern spielte nicht grossartig, aber stilsicher und effizient. Thomas Ruefenacht brachte die Gäste nach 77 Sekunden mit dem ersten Torschuss in Führung. Später erhöhten Martin Plüss und Simon Moser innerhalb von 52 Sekunden von 1:0 auf 3:0. Vor dem dritten Gegentor, welches schon mehr als eine Vorentscheidung bedeutete, leistete sich Julien Sprunger in der eigenen Zone einen Querpass, der von Simon Moser abgefangen wurde.
- Was folgte, war nur noch von geringer Bedeutung. Fribourg, das von den letzten zehn Partien bloss noch zwei gewann, erwies sich zu keiner Reaktion fähig. Kampfgeist war nicht einmal im Ansatz festzustellen. Im zweiten Abschnitt kam Fribourg lediglich zu zwei Torschüssen. Der Elan reichte nicht einmal zu Frust-Fouls.
- Nach der 3:5-Heimniederlage gegen den HC Ambri-Piotta können die Rapperswil-Jona Lakers wiederum schon vor Weihnachten die Planung für Abstiegsrunde und Abstiegs-Playoffs in Angriff nehmen.
- Dabei hatte es für die Lakers, das Schlusslicht der NLA, optimal begonnen. Nicklas Danielsson brachte Rapperswil-Jona nach 64 Sekunden in Führung; wenig später spielten die Lakers während 94 Sekunden zu fünft gegen nur drei Tessiner. Das 2:0 fiel jedoch nicht, und so gelang es Ambri-Piotta, dem Tabellenelften, die Initiative an sich zu reissen. Ambri dominierte die Partie mit am Ende mit 34:21 Torschüssen und besiegte die Lakers nach vorher zwei Niederlagen (1:3 und 2:4) zum ersten Mal. Und Rapperswil-Jona wartet weiter auf den erst zweiten Dreipunktesieg in einem Heimspiel in dieser Saison.
- Die Wende im Spiel realisierte Ambri-Piotta in der zweiten Spielhälfte. Daniel Steiner und Alexandre Giroux erzielten innerhalb von fünfeinhalb Minuten die Treffer vom 1:2 zum 3:2. Derrick Walser realisierte für das Heimteam zwar nochmals den Ausgleich; im Schlussabschnitt stellten aber wieder Giroux (4:3) und Steiner (5:3), diesmal binnen 223 Sekunden, Ambris Sieg sicher.
(si/cma)