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Diese Kandidaten könnten Genoni beim SC Bern ersetzen

ARCHIVBILD ZUM WECHSEL VON LEONARDO GENONI VOM SC BERN ZUM EV ZUG, AM DIENSTAG, 7. AUGUST 2018 - Bern Goalie Leonardo Genoni ist fotografiert beim Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwi ...
Abgang beim SC Bern: Leonardo Genoni wechselt in einem Jahr zum EV Zug.Bild: KEYSTONE

Genoni ist nächste Saison weg – diese Kandidaten könnten ihn beim SCB ersetzen

Leonardo Genoni hat noch vor dem Start der neuen Saison bekanntgegeben, dass er in einem Jahr für den EV Zug auflaufen wird. Für den SC Bern ein grosser Verlust, aber immerhin haben sie genügend Zeit, die Nachfolge zu regeln. Das sind die wichtigsten Kandidaten.
07.08.2018, 15:35
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Leonardo Genonis Wechsel zum EV Zug schlug sogar in der internationalen Hockey-Welt wellen. Nicht der Transfer an sich, sondern der Zeitpunkt schaffte es bis nach Kanada. Noch bevor die nächste Saison überhaupt begonnen hat, unterschreibt der 30-jährige Torhüter einen Vertrag für die übernächste Spielzeit. 

Das bedeutet für den SC Bern, dass Sportchef Alex Châtelain auch genügend Zeit hat, einen würdigen Nachfolger zu finden. In der Schweiz gibt es einige Kandidaten, doch nicht alle sind realistisch. Wir verschaffen dir einen Überblick über die gehandelten Namen, und verraten, wie wahrscheinlich ein Transfer zu den «Mutzen» tatsächlich ist.

Elvis Merzlikins

Elvis Merzlikins vom HC Lugano mit dem Hockey Award fuer den Goaltender of the Year, bei den Swiss Ice Hockey Awards, am Freitag, 03. August 2018, im Kursaal in Bern. (KEYSTONE/Daniel Teuscher)
Bild: KEYSTONE

Sein Name war einer der ersten, der bezüglich der Nachfolge Genonis gefallen ist. Grundsätzlich ergibt es ja auch Sinn: Merzlikins ist 24-jährig und gehört dennoch seit einigen Jahren zu den besten Keepern der Liga. In den letzten drei Saisons hexte er Lugano zweimal in den Playoff-Final. Vor wenigen Tagen wurde er zum besten Torhüter der vergangenen Spielzeit ausgezeichnet. Den Ansprüchen in Bern würde er also sicherlich genügen.

Ein Wechsel in die Bundesstadt scheint dennoch unrealistisch. Die kommende Saison spielt er so oder so in Lugano. Danach scheint der Sprung nach Nordamerika die realistischste Variante. Er dürfte bei Columbus versuchen, in der NHL Fuss zu fassen. Dort müsste er sich zwar durchbeissen, doch es ist ihm zuzutrauen, dass dies gelingt.

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒

Die Wahrscheinlichkeit reicht von einem Hockey-Emoji (🏒) bis zu fünf Hockey-Emojis.

Lukas Flüeler

ANLAESSLICH DER NEUEN NATIONAL LEAGUE A SAISON 2016/17 STELLEN WIR IHNEN HEUTE, DONNERSTAG, 8. SEPTEMBER 2016, EINE PORTRAITSERIE ALLER NLA-TORHUETER ZUR VERFUEGUNG --- Portrait of Lukas Flueeler (30) ...
Bild: KEYSTONE

Nach zwei von Verletzungen geprägten, schwierigen Jahren hat sich der ZSC-Goalie vergangenes Jahr wieder rehabilitiert. Vor den Playoffs stach er Niklas Schlegel aus und führte die Lions dann zum Meistertitel. Der Zürcher ist noch ein Jahr jünger als Genoni und wäre ein würdiger Ersatz für ebendiesen.

Aber auch hier scheint ein Transfer zum SCB unwahrscheinlich. Flüelers Vertrag in Zürich läuft noch zwei Jahre. Und auch danach will ZSC-Sportchef Sven Leuenberger eine derart wichtige, in Zürich verankerte Teamstütze kaum an die direkte Konkurrenz abgeben. 

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒 

Reto Berra

Reto Berra, neuer Torhueter des HC Fribourg-Gotteron, posiert in der BFC-Arena nach einer Medienkonferenz des HC Fribourg-Gotteron in Fribourg, am Freitag, 28. April 2017. (KEYSTONE/Thomas Hodel)
Bild: KEYSTONE

Reto Berra wäre auch eine naheliegende Lösung für das «Torhüterproblem» des SC Bern. Bis zuletzt hat er in Nordamerika in der NHL und der AHL Erfahrung gesammelt. In der kommenden Saison wird er mit Fribourg zum ersten Mal wieder in der Schweiz tätig sein. Sein Vertrag bei Fribourg läuft aber noch über zwei Jahre (mit Option auf Verlängerung). Sofern Bern nicht mit Monstersummen oder möglichen Titeln lockt, dürfte er bei den Drachen bleiben. 

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒

Gilles Senn

Switzerland's goaltender Gilles Senn waits, prior a Swiss team training optional session, at the IIHF 2018 World Championship, at the practice arena of the Royal Arena, in Copenhagen, Denmark, Mo ...
Bild: KEYSTONE

In Davos konnte der 22-Jährige bislang nicht restlos überzeugen. Dort spielt er allerdings auch hinter einer unerfahrenen und wackeligen Verteidigung. Trotz seinen bescheidenen Zahlen hat sich Senn zum Nationalspieler gemausert. Er war an der letzten WM als Nummer 3 dabei und absolvierte dieses Jahr auch das Prospect Camp mit der Nati. 

Senns Vertrag mit Davos läuft im Frühling 2019 aus. Gegen einen Wechsel zum SCB spricht, dass er vergangenes Jahr gedraftet wurde. Noch haben die New Jersey Devils den Walliser nicht unter Vertrag genommen, doch es ist gut möglich, dass er sein Glück zunächst einmal in Nordamerika versucht. 

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒

Ivars Punnenovs

ZUR AUFSTELLUNG VON IVARS PUNNENOVS IN DER LETTISCHEN NATIONALMANNSCHAFT FUER DREI LAENDERSPIELE, STELLEN WIR IHNEN HEUTE, 6. FEBRUAR 2018, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Tigers' goalten ...
Bild: KEYSTONE

Letztes Jahr war er einer der Hauptgründe, weshalb die Tigers lange um die Playoffs kämpfen konnten. Hat sich in den vergangenen drei Saisons bei Langnau stetig gesteigert. Ein Wechsel zum SCB wäre der nächste Schritt. Sein Vertrag in Langnau läuft aber noch bis 2021. Hat er den Mut, dennoch den Schritt aus dem beschaulichen Emmental zu wagen?

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒🏒

Tobias Stephan

Zugs Torhueter Tobias Stephan beim Eishockeyspiel der National League zwischen dem EV Zug und HC Geneve-Servette, am Samstag, 27. Januar 2018, in der Bossard Arena in Zug. (KEYSTONE/Alexandra Wey)
Bild: KEYSTONE

Der Zuger war in den letzten Jahren hinter Genoni einer der konstantesten Torhüter. 2017 führte er Zug in den Playoff-Final und auch sonst war er immer zuverlässig. Mit seinen 34 Jahren ist er allerdings keine langfristige Lösung und darum vermutlich unattraktiv für den SC Bern. Erst, wenn Sportchef Alex Châtelain für nächste Saison keine Lösung präsentieren kann, könnte Stephan zum Thema werden. 

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒🏒

Niklas Schlegel

Lions Torhueter Niklas Schlegel im Eishockey Meisterschaftsspiel der National League zwischen den ZSC Lions und dem EHC Biel, am Freitag, 19. Januar 2018, im Zuercher Hallenstadion. (KEYSTONE/Melanie  ...
Bild: KEYSTONE

Auch der zweite Teil des ZSC-Goalietandems ist als Nachfolger Genonis im Gespräch. Schlegel ist mit 24 Jahren noch ein junger Torhüter, kann aber schon fast 100 National-League-Spiele vorweisen und hat sich auch schon in einem WM-Spiel bewährt. Die letzte Saison war für den Zürcher schwierig, er wusste nicht restlos zu überzeugen. Dennoch könnte er hinter der soliden SCB-Verteidigung einen guten Eindruck machen.

Gegen einen Wechsel Schlegels nach Bern spricht der Trend in der National League, künftig eher auf Goalieduos statt auf eine klare Nummer 1 zu setzen. Mit Schlegel/Flüeler verfügt der ZSC über ein Duo, von dem man sich nur ungern trennt. Schlegel könnte allerdings dem Ruf erlegen, wenn Bern ihm die Position als Nummer 1 schmackhaft macht.

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒🏒

Luca Boltshauser

Klotens Goalie Luca Boltshauser, im siebten Eishockey Spiel der Ligaqualifikation der National League zwischen dem EHC Kloten und den SC Rapperswil-Jona Lakers, am Mittwoch, 25. April 2018, in der Swi ...
Bild: KEYSTONE

Wie Senn und Schlegel ist auch Boltshauser Nationalspieler, für ein Turnier wurde er aber noch nie aufgeboten. Beim EHC Kloten war er letztes Jahr in der Abstiegssaison noch der beste Spieler. Nächstes Jahr teilt er sich die Arbeit bei Lausanne mit Sandro Zurkirchen. 

Hinter einer guten Abwehr vermag Boltshauser sicher auch bei einem Spitzenklub zu überzeugen. Das Problem: Sein Vertrag bei Lausanne läuft noch zwei Jahre. Über eine Klausel im Kontrakt ist nichts bekannt. Doch wenn ihn der SCB unbedingt will, kriegen sie auch die Vertragssituation geregelt.

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒🏒

Melvin Nyffeler

Torhueter Melvin Nyffeler, von Rapperswil jubelt mit dem Pokal im fuenften Playoff-Finalspiel der Eishockey Swiss League zwischen den SC Rapperswil-Jona Lakers und dem EHC Olten, am Freitag, 6. April  ...
Bild: KEYSTONE

Einst begeisterte er als 19-Jähriger bei den ZSC Lions. Danach hatte Nyffeler aber Mühe sich in der höchsten Schweizer Spielklasse durchzusetzen. Mit den Rapperswil-Jona Lakers hat er nun aber beweisen, dass er auch gegen NL-Teams standhält. Mit den St.Gallern gewann der heute 23-Jährige den Cup und versenkte den EHC Kloten in der Swiss League. In der Ligaqualifikation erreichte er eine Fangquote von beinahe 95 Prozent.

Nyffeler hat also gezeigt, dass er hinter einer guten Abwehr mit gutem Selbstvertrauen stark aufspielen kann. Und: Sein Vertrag bei den Lakers ist nur noch diese eine Saison gültig. Ab 2019 könnte er also durchaus für den SC Bern im Einsatz stehen.

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒🏒🏒

Ausländischer Torhüter

Bild

Angesichts des Torhütermarkts in der Schweiz scheint beim SCB derzeit aber eine ausländische Lösung wahrscheinlicher. Zwar muss man als Verein immer abwägen, ob man tatsächlich eine Ausländerlizenz für einen Torhüter aufbrauchen will. Doch im Fall der Berner ist es zum aktuellen Zeitpunkt wohl die beste Variante. 

SCB-Sportchef Alex Châtelain spricht über Genonis Nachfolger.Video: YouTube/MySports

Genügend Kandidaten hat es auf die Saison 2019/20 hin auf dem Markt. Bis dann ist beispielsweise der Vertrag von SCB-Meistergoalie Jakub Stepanek in der KHL ausgelaufen. Aber auch klingendere Namen wie der schwedische Nationaltorhüter Jhonas Enroth, der NHL-erfahrene Finne Karri Rämö oder sein jüngerer Landsmann Joni Ortio haben für die übernächste Spielzeit keinen Vertrag. Die letzteren würden sich mit SCB-Coach Kari Jalonen sicher bestens verstehen.

SCB-Wahrscheinlichkeit: 🏒🏒🏒🏒🏒

Wer soll beim SCB ab der Saison 19/20 das Tor hüten?

Hast du andere Vorschläge, wer das Torhüteramt beim SC Bern übernehmen soll? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Realtalk
07.08.2018 16:12registriert Dezember 2014
Die Wahrscheinlichkeit bei Elvis beträgt 0 Hockeyemojis. Entweder er spielt in NA oder in Lugano.
15121
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Couleur
07.08.2018 15:49registriert Januar 2018
"Gegen einen Wechsel Schlegels nach Bern spricht der Trend in der National League, künftig eher auf Goalieduos statt auf eine klare Nummer 1 zu setzen."

Das mag aus Statistiken, die das bei Back-/Back-Spielen in der NHL untersucht haben, auch Sinn machen.

Nur sehe ich da überhaupt keinen Trend in der NLA in diese Richtung. Wer ausser Davos hat den Torhüter regelmässig gewechselt in der letzten Saison? Vor allem bei den Topvereinen (ZSC, Lugano, Bern, Zug) kamen die Nr. 2 nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.
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greenfields
07.08.2018 19:14registriert April 2014
Bringe entgegen dem Trend, dass der SCB immer fertige Torhüter verpflichten soll, einen anderen Namen ins Spiel: Philip Wüthrich. Spielte ein sehr gute U20-WM, wäre ein aktuell zu Langenthal abgegebenes SCB-Eigengewächs. Und ja, junge noch nicht so erfahrene Spieler haben es gerade unter Jalonen verdammt schwer. Aber Jalonen wird (hoffentlich) nicht ewig Trainer des SCB bleiben. Abgesehen davon, irgendwann muss man auch beim SCB endlich kapieren, dass in junges Eigenkapital weit besser invstiertes Geld ist statt dauernd für viel Geld selten einen Topshot, dafür eher Mittelmass einzukaufen.
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