Sport
Eishockey

Das ist der slowenische SCB-Stürmer Jan Mursak

Bern's Jan Mursak celebrates his goal (3-1) next to Bern's Mark Arcobello, Vaxjo's Arvid Lundberg, Vaxjo's Niclas Burstrom, from left, during the Champions Hockey League group G ma ...
In der Champions Hockey League hat Jan Mursak schon getroffen, in der National League noch nicht.Bild: KEYSTONE

SCB-Exot Jan Mursak: «Wollte zu einem Team, das Titel gewinnen kann»

Der Slowene Jan Mursak will trotz Ladehemmungen mit dem SC Bern auf dem Eis glänzen – und hat konkrete Pläne für die Zukunft.
28.09.2018, 11:08
marcel kuchta / Aargauer Zeitung
Mehr «Sport»

Jan Mursak ist nicht zufrieden. Drei Spiele hat er in der National League mit dem SC Bern bestritten. Noch immer wartet er auf seinen ersten Torerfolg. Nicht einmal einen Assist durfte er sich gutschreiben lassen. Der 30-Jährige hat hohe Ansprüche an sich selbst und ist extrem ehrgeizig. Und er gilt neben dem neuen Davos-Söldner Shane Prince als der Spieler mit dem grössten Star-Potenzial.

Gegen Lugano feiert Bern den dritten Sieg im dritten Spiel.Video: YouTube/MySports

Dass Jan Mursaks Skorerbilanz nach drei Meisterschaftsspielen noch eine Null ziert, fällt angesichts des perfekten Saisonstarts seiner Mannschaft nicht weiter ins Gewicht. Drei Spiele, drei Siege – der SC Bern ist wunderbar in die Gänge gekommen. Seinen Anteil daran hatte durchaus auch der Slowene, der mit seinen läuferischen Fähigkeiten und seinem Kampfgeist wertvolle Arbeit auf dem Feld verrichtet hat. Ein langjähriger SCB-Beobachter sagt jedenfalls, dass er selten einen neuen Ausländer gesehen hat, der sich so schnell an die neuen Begebenheiten angepasst hat.

«In der Schweiz ist schwierig, die Spielweise des Gegners zu lesen»
Jan Mursak

Jan Mursak selber gibt aber zu, dass der Anpassungsprozess an die neue Mannschaft und die neue Liga nicht einfach sei. Und zwar aus zwei Gründen: Einerseits agierte er in den vergangenen fünf Jahren fast ausschliesslich als Center. Beim SCB ist die Mittelachse aber schon mit drei ausgezeichneten und bewährten Kräften (Arcobello, Ebbett, Haas) besetzt, weshalb Mursak auf der für ihn ungewohnten Flügelposition auflaufen muss: «Ich muss mein Spiel ziemlich umstellen. Als Center ist man viel mehr in Puckbesitz. Als Flügel hat man andere Aufgaben.»

Der zweite Grund für die Anpassungsprobleme sieht der Slowene darin, dass die Spiele in der National League bisweilen ziemlich wild und wenig strukturiert sein können. «Es ist schwierig, die Spielweise des Gegners zu lesen», sagt er.

Jan Mursak war sich in den letzten Jahren diesbezüglich anderes gewöhnt. Über drei Jahre lang gehörte er beim KHL-Spitzenteam ZSKA Moskau zum Stammpersonal und erlebte dort die beste Zeit seiner bisherigen Karriere. Sowohl sportlich als auch finanziell.

Jan Mursak stellt sich vor.Video: YouTube/SC Bern

Nach einem unglücklichen Abstecher innerhalb der KHL zu Nischni Nowgorod (Mursak: «Ich war verletzt, aber die Verantwortlichen wollten, dass ich trotzdem spiele») wechselte er im Januar nach Schweden zu Frölunda Göteborg und fand dort zu seiner alten Stärke zurück. «Ich hatte endlich wieder Spass am Eishockey», erzählt er.

«Ich wollte unbedingt zu einem Team wechseln, welches Chancen hat, Titel zu gewinnen»
Jan Mursak

Und Jan Mursak hatte konkrete Pläne, wie es mit seiner Karriere weitergehen sollte. Die Schweiz spielte dabei eine wichtige Rolle. Umso mehr, als sein Agent einige Offerten von interessierten National-Ligisten erhalten hatte. Darunter jene des SC Bern, der sich besonders um den Mann aus dem Eishockey-Exotenland Slowenien, in welchem Mursak neben NHL-Superstar Anze Kopitar von den Los Angeles Kings der zweitbeste Export ist, bemühte.

Sportchef Alex Chatelain reiste sogar persönlich nach Schweden, um die Werbetrommel zu rühren. Mit Erfolg. Jan Mursak setzte im Frühling seine Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag. «Ich wollte unbedingt zu einem Team wechseln, welches Chancen hat, Titel zu gewinnen», sagt er.

Bereut hat der Mann aus Maribor, der 46 NHL-Spiele für die Detroit Red Wings bestritt, diesen Schritt nicht – trotz der aktuellen Torflaute. «Es gefällt mir sehr hier», sagt Mursak, dessen kanadische Ehefrau Victoria seit zwei Wochen ebenfalls in der Schweiz weilt. Nicht nur auf dem Eis verfolgt er grosse Pläne, sondern auch daneben. «Ich will hier in Bern eine Familie gründen», verrät er lächelnd.

Saisonvorschau mit «Zöggeler»

Video: nico franzoni, adrian bürgler

Die neuen NL-Ausländer 2018/19

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
MARC AUREL
28.09.2018 11:37registriert Dezember 2014
Ja mit Mursak hat Bern ein Topshot verpflichtet! Er wird uns viel Freude bereiten und die Gegner mächtig ärgern!
3918
Melden
Zum Kommentar
avatar
Tikkanen
28.09.2018 11:23registriert November 2014
...der Mursak macht mir einen sehr guten Eindruck🤔Schnell und Zug auf‘s Goal. Kein Vergleich zu Käru’s letztjährigen Finnen-Möffen wie den alten Pyörälä etc.
Item, der Meisterexpress🐻rollt und als Dessert gits heuer auch noch den CHL🏆
Hopp Bärn🍻😎
6648
Melden
Zum Kommentar
6
«Musste mir im letzten Jahr sehr viel anhören» – Bayern-Matchwinner Kimmich schlägt zurück
Bayern München steht im Halbfinal der Champions League. Joshua Kimmich entschied die Partie gegen Arsenal quasi im Alleingang. Danach wurde der deusche Nationalspieler ungewohnt deutlich.

Für Joshua Kimmich muss das 1:0 seines FC Bayern über den Arsenal am Mittwochabend eine doppelte Erlösung gewesen sein. Nicht nur buchten die Bayern den Einzug ins Halbfinale der Champions League, auch krönte sich Kimmich mit seinem Kopfballtreffer in der 64. Minute zum Mann des Spiels. Sein Treffer entschied die Partie gegen einen Gegner, der nur schwer zu knacken gewesen war.

Zur Story