Der SC Bern lebt noch: Das Tabellen-Schlusslicht gewinnt mit einem 3:1 gegen Ambri-Piotta erstmals seit dem 3. Dezember wieder ein Spiel der National League. Ist das die Auferstehung des grossen SCB? Zumindest im kleinen gelang der ersehnte Befreiungsschlag gleich drei wichtigen Elementen im Spiel der Berner: Captain Simon Moser, den wichtigsten Neuzugang Dustin Jeffrey und das Powerplay.
Kein anderes Team hatte vor der Runde vom Dienstag weniger Tore in Überzahl erzielt als der SCB. Nun aber brachten Moser und Jeffrey mit den Powerplay-Toren 9 und 10 in dieser Saison den noch immer amtierenden Meister schon im Startdrittel 2:0 in Führung und damit auf Kurs.
Nur einmal geriet das Team von Interimscoach Mario Kogler, der im siebten Meisterschaftsspiel zum zweiten Sieg kam, kurz ins Zittern. Nach dem haltbaren Anschlusstreffer von Marco Müller in der 32. Minute drückten die Tessiner auf den Ausgleich, doch nach nur vier Minuten nützte wieder der Ex-Lausanner Jeffrey, der in seiner 18. Partie erst seinen fünften Treffer buchte, ein Zögern in der Ambri-Abwehr zum 3:1.
Danach hatten die Berner das Geschehen mehrheitlich sicher im Griff. Ambri macht trotz des 5:0-Heimsiegs am Samstag gegen Fribourg eine schwierige Phase mit nur einem Erfolg aus den letzten sieben Spielen durch. Insbesondere der zuvor überragende Finne Julius Nättinen leidet seit Anfang Dezember unter Ladehemmung.
Bern - Ambri-Piotta 3:1 (2:0, 1:1, 0:0)
0 Zuschauer. - SR Hebeisen/Nikolic (AUT), Obwegeser/Duarte.
Tore: 8. Moser (Henauer, Jeffrey/Powerplaytor) 1:0. 14. Jeffrey (Olofsson, Henauer/Powerplaytor) 2:0. 32. Müller (Hächler, Novotny/Powerplaytor) 2:1. 36. Jeffrey (Brithén, Olofsson) 3:1. Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Bern, 5mal 2 plus 10 Minuten (Goi) gegen Ambri-Piotta. - PostFinance-Topskorer: Brithén; Zwerger.
Bern: Wüthrich; Untersander, Henauer; Andersson, Beat Gerber; Colin Gerber, Zryd; Burren; Olofsson, Brithén, Jeffrey; Scherwey, Praplan, Moser; Sciaroni, Heim, Pestoni; Berger, Jan Neuenschwander, Jeremi Gerber; Sterchi.
Ambri-Piotta: Ciaccio; Fora, Isacco Dotti; Fohrler, Fischer; Hächler, Zaccheo Dotti; Ngoy; Nättinen, Flynn, Zwerger; Rohrbach, Novotny, Müller; Trisconi, Kostner, Grassi; Joël Neuenschwander, Goi, Mazzolini; Kneubuehler.
Bemerkungen: Bern ohne Bader, Ruefenacht (beide verletzt) und Thiry (krank), Ambri-Piotta ohne Bianchi, Conz, D'Agostini und Incir (alle verletzt). Ambri-Piotta ab 58:26 ohne Torhüter.
Zwar gerieten die ZSC Lions gegen die Rapperswil-Jona Lakers nach 73 Sekunden in Rückstand - das Tor erzielte Verteidiger Daniel Vukovic. Dennoch gewannen die Zürcher ungefährdet 8:1 und kehrten nach zwei Niederlagen zum Siegen zurück.
Den Ausgleich erzielte Dominik Diem nur 30 Sekunden nach dem 0:1. Nach 13 Minuten führte das Heimteam nach Treffern von Reto Schäppi (6.) und Simon Bodenmann mit 3:1. Ersterer war ebenso zum ersten Mal in der laufenden Meisterschaft erfolgreich wie Verteidiger Johann Morant beim 4:1 (31.). Bodenmann doppelte in der 43. Minute mit seinem zweiten Powerplay-Tor an diesem Abend zum 6:1 nach.
Während die Lions auch das dritte Duell in dieser Saison gegen die Lakers für sich entschieden, verloren die St. Galler zum vierten Mal in den letzten fünf Partien. Sie hatten schon am Samstag im Heimspiel gegen Genève-Servette (0:6) eine Kanterniederlage erlitten.
ZSC Lions - Rapperswil-Jona Lakers 8:1 (3:1, 2:0, 3:0)
1 Zuschauer. - SR Wiegand/Salonen (FIN), Gnemmi/Huguet. -
Tore: 2. (1:13) Vukovic (Rowe, Lehmann) 0:1. 2. (1:43) Diem (Bodenmann, Trutmann) 1:1. 6. Schäppi (Roman Wick) 2:1. 13. Bodenmann (Krüger, Geering/bei 5 gegen 3) 3:1. 31. Morant (Sigrist) 4:1. 39. Hollenstein (Krüger) 5:1. 43. Bodenmann (Hollenstein/Powerplaytor) 6:1. 49. Krüger (Morant) 7:1. 57. Andrighetto (Powerplaytor) 8:1. -
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 7mal 2 plus 10 Minuten (Jelovac) gegen Rapperswil-Jona Lakers. - PostFinance-Topskorer: Hollenstein; Cervenka.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Morant, Geering; Trutmann, Berni; Phil Baltisberger; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Pettersson, Krüger, Hollenstein; Bodenmann, Diem, Sigrist; Pedretti, Schäppi, Roman Wick; Simic.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader (41. Nyffeler); Profico, Jelovac; Vukovic, Dufner; Sataric, Maier; Randegger; Clark, Jeremy Wick, Cervenka; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Lhotak, Dünner, Wetter; Forrer, Ness, Loosli.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Prassl (beide verletzt) und Capaul (krank), Rapperswil-Jona Lakers ohne Egli, Moses, Payr und Schweri (alle verletzt).
Alessio Bertaggia schoss Lugano mit drei Toren zum 5:1 gegen die SCL Tigers. Das 2:0 (26.) erzielte er lässig mit einer Hand, später traf er auch noch zum 3:0 (40.) und per Penalty zum 5:0 (48.). Es war für die Bianconeri der erste Heimsieg gegen die Emmentaler seit dem 3. Dezember 2017. In den letzten beiden Saisons hatten die Südtessiner jeweils beide Partien vor heimischem Publikum gegen die Tigers verloren.
Nach einem torlosen ersten Drittel gingen die Gastgeber dank zwei Treffern innert 171 Sekunden 2:0 in Führung (26.). Das wegweisende erste Tor schoss Mikkel Bodker (23.) mit dem Schlittschuh. Den Ehrentreffer der Langnauer, die zuvor erstmals in der laufenden Meisterschaft zwei Spiele in Folge gewonnen hatten, erzielte Flavio Schmutz in der 58. Minute. Damit verpasste Luganos Keeper Niklas Schlegel nur knapp seinen fünften Shutout in dieser Saison.
Lugano - SCL Tigers 5:1 (0:0, 3:0, 2:1)
1 Zuschauer. - SR Fluri/Staudenmann, Cattaneo/Wolf. -
Tore: 23. Bodker (Powerplaytor) 1:0. 26. Bertaggia 2:0. 40. (39:42) Bertaggia (Fazzini, Herburger) 3:0. 42. Bürgler (Fazzini) 4:0. 48. Bertaggia 5:0 (Penalty). 58. Flavio Schmutz (Huguenin, Bircher) 5:1. -
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lugano, 4mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: Arcobello; Maxwell.
Lugano: Schlegel; Heed, Riva; Loeffel, Wellinger; Nodari, Wolf; Chiesa, Morini; Bodker, Arcobello, Bertaggia; Walker, Lajunen, Suri; Bürgler, Herburger, Fazzini; Traber, Sannitz, Lammer.
SCL Tigers: Punnenovs; Lardi, Huguenin; Leeger, Bircher; Blaser, Grossniklaus; Buchli; Berger, Petrini, Dostoinov; Earl, Maxwell, Nilsson; Sturny, Melnalksnis, Andersons; Neukom, Flavio Schmutz, Julian Schmutz; Salzgeber.Bemerkungen: Lugano ohne Zurkirchen (verletzt), SCL Tigers ohne Diem, Erni, Glauser, Kuonen und Schilt (alle verletzt).
Fribourg wendete gegen Biel mit zwei Powerplay-Toren ein 0:1 (7.) in ein 2:1 (27.). In der 48. Minute machte Captain Julien Sprunger mit einem weiteren Treffer in Überzahl zum 4:1 endgültig alles klar. Dabei blieb es.
Gottéron nutzte beim achten Sieg im neunten Heimspiel in der laufenden Meisterschaft die ersten drei Strafen gegen die Seeländer zu Toren. In den ersten acht Partien im eigenen Stadion war Fribourg bloss fünfmal im Powerplay erfolgreich gewesen.
Das schlussendlich entscheidende 2:1 schoss Killian Mottet, der bereits seinen 13. Treffer in dieser Saison erzielte und bei sämtlichen vier Toren der Gastgeber den Stock im Spiel hatte. Damit gelang Fribourg eine eindrückliche Reaktion auf die 0:5-Niederlage am Samstag bei Ambri-Piotta. Es war für Gottéron der siebente Sieg in Folge gegen die Bieler, der fünfte in der aktuellen Spielzeit und der vierte hintereinander mit nur einem Gegentor. Derweil verlor der EHCB nach drei Erfolgen erstmals wieder auf fremdem Eis.
Fribourg-Gottéron - Biel 4:1 (1:1, 2:0, 1:0)
1 Zuschauer. - SR Stricker/Piechaczek (GER), Schlegel/Burgy. -
Tore: 7. Hofer (Moser, Rajala/Powerplaytor) 0:1. 14. Desharnais (Mottet, DiDomenico/Powerplaytor) 1:1. 27. Mottet (Gunderson/Powerplaytor) 2:1. 30. Stalberg (Mottet, Desharnais) 3:1. 48. Sprunger (Desharnais, Mottet/Powerplaytor) 4:1. -
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 6mal 2 Minuten gegen Biel. - PostFinance-Topskorer: Stalberg; Cunti.
Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Jecker; Kamerzin, Gunderson; Aebischer, Abplanalp; Bochud; DiDomenico, Marchon, Herren; Stalberg, Desharnais, Mottet; Sprunger, Schmid, Bykow; Rossi, Walser, Jörg; Bougro.
Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Moser; Forster, Fey; Lindbohm, Stampfli; Sartori; Kohler, Pouliot, Rajala; Fuchs, Cunti, Künzle; Hofer, Komarek, Hügli; Tanner, Nussbaumer, Schläpfer.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Chavaillaz, Furrer (beide verletzt) und Brodin (überzähliger Ausländer), Biel ohne Brunner, Gustafsson, Kessler, Kreis, Lüthi, Ullström und Ulmer (alle verletzt).
Wie bereits im letzten Spiel im Jahr 2020 unterlag der souveräne Leader Zug gegen Davos. Nachdem die Entscheidung im Bündnerland vier Sekunden vor dem Ende der Verlängerung gefallen war, kam es diesmal zum Penaltyschiessen. In diesem waren für die Gäste Teemu Turunen, Aaron Palushaj und Routinier Andres Ambühl erfolgreich, während für die Zentralschweizer einzig Dario Simion traf.
In der regulären Spielzeit hatte der EVZ dreimal ein Vorsprung aus der Hand gegeben. Das 3:3 von Marc Wieser nach genau 50 Minuten fiel nur gerade 46 Sekunden nach dem 2:3, das der formstarke Rückkehrer Yannick Zehnder erzielt hatte. Die Zuger, die den Sieg ebenfalls verdient gehabt hätten, verloren in den letzten sieben Partien einzig gegen Davos, das zum dritten Mal hintereinander auswärts siegte.
Zug - Davos 3:4 (1:0, 1:1, 1:2, 0:0) n.P.
0 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Urban (AUT), Altmann/Stalder. -
Tore: 18. Hofmann (Simion) 1:0. 23. Turunen (Corvi/Powerplaytor) 1:1. 25. Langenegger (Thürkauf, Alatalo) 2:1. 41. (40:46) Nygren (Corvi) 2:2. 50. (49:14) Zehnder (Martschini, Alatalo/Powerplaytor) 3:2. 50. (50:00) Marc Wieser (Corvi, Turunen) 3:3. - Penaltyschiessen: Aeschlimann -, Kovar -; Turunen 0:1, Martschini -; Palushaj 0:2, Simion 1:2; Hofmann -. -
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Zug, 5mal 2 Minuten gegen Davos. - PostFinance-Topskorer: Kovar; Ambühl.
Zug: Hollenstein; Diaz, Geisser; Schlumpf, Stadler; Cadonau, Alatalo; Gross; Martschini, Kovar, Thorell; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Simion, Leuenberger, Hofmann; Langenegger, Thürkauf, Bachofner.
Davos: Mayer; Nygren, Zgraggen; Stoop, Jung; Heinen, Guerra; Kienzle, Barandun; Herzog, Ambühl, Knak; Marc Wieser, Corvi, Turunen; Palushaj, Hischier, Baumgartner; Frehner, Egli, Marc Aeschlimann.Bemerkungen: Davos ohne Du Bois, Paschoud, Rubanik, Dino Wieser (alle verletzt) und Lindgren (krank).
(zap/sda)