Mit der Aufholjagd in Genf am Ostersamstag machte der EHC Biel das Rennen um die Top 6 nochmal spannend, am Ende stehen sie aber dennoch mit leeren Händen da. Lange ist das Team von Coach Lars Leuenberger in Zug auf Kurs, am Ende will sich der überlegene Qualifikationssieger aber nicht ein zweites Mal in Folge düpieren lassen. Nach einem schnellen Konter bringt Carl Klingberg die Zentralschweizer nach 45 Minuten richtungsweisend 2:1 in Führung.
Zuvor zeigen die Seeländer aber, dass es für sie um mehr geht als für Zug. Bereits im ersten Drittel erspielen sie sich durch den nach seiner Covid19-Erkrankung wieder einsatzfähigen Toni Rajala (zweimal), Yannick Rathgeb und Fabio Hofer eine ganze Reihe erstklassiger Chancen. Im selben Stil geht es im mittleren Abschnitt weiter, ehe es in der 26. Minute ausgerechnet Yanick Stampfli, der die letzten fünf Jahre in der Organisation des EVZ spielte, gelingt, den starken Leonardo Genoni im Zuger Tor zu bezwingen.
Am Ende schlagen sich die Bieler aber selber. Dem 1:1 Sven Sentelers (35.) geht ein Fehlpass Petteri Lindbohm im eigenen Drittel voraus. Am Ende müssen sie alles auf eine Karte setzen und bereits dreieinhalb Minuten vor Schluss den Goalie durch einen sechsten Feldspieler ersetzen. Das Resultat ist ein weiterer Gegentreffer und der Gang in die Playoff-Achtelfinals, die bereits am Mittwoch starten – trotz 42:29 Schüssen aufs Tor.
Der EV Zug bestätigte auch den Punkterekord in der NLA. Die Innerschweizer beenden die Regular Season mit 119 Punkten und 27 Zählern Vorsprung auf den HC Lugano (2.). Zugs Bilanz ist damit auch nach Punkten pro Spiel besser als jene des HC Davos, der in seiner besten Saison 113 Punkte aus 50 Partien geholt hat.
Zug - Biel 3:1 (0:0, 1:1, 2:0)
0 Zuschauer. - SR Lemelin/Piechaczek, Kehrli/Burgy.
Tore: 26. Stampfli (Lindbohm) 0:1. 35. Senteler (Martschini) 1:1. 46. Klingberg 2:1. 57. Leuenberger 3:1 (ins leere Tor). -
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Zug, 4mal 2 Minuten gegen Biel.
PostFinance-Topskorer: Kovar; Cunti.
Zug: Genoni; Diaz, Stadler; Schlumpf, Geisser; Cadonau, Gross; Zgraggen; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Albrecht, Zehnder; Martschini, Senteler, Thorell; Langenegger, Leuenberger, Bachofner.
Biel: van Pottelberghe; Kreis, Moser; Lindbohm, Stampfli; Rathgeb, Forster; Jaquet, Sartori; Brunner, Trettenes, Rajala; Kessler, Cunti, Künzle; Hofer, Komarek, Ulmer; Kohler, Gustafsson, Augsburger.
Bemerkungen: Zug ohne Thürkauf, Wüthrich (beide verletzt), Alatalo (krank), Abdelkader und Shore (beide überzählige Ausländer), Biel ohne Fey, Fuchs, Hügli, Lüthi (alle verletzt) und Hischier (krank). Biel von 56:14 bis 56:59, 57:48 bis 58:42 und 58:55 bis 59:31 ohne Torhüter.
Für die ZSC Lions geriet die Partie bei den SCL Tigers, aus der sie noch mindestens einen Punkt benötigten, nicht lange zur Zitterpartie. Die Zürcher setzten sich problemlos und verdientermassen 5:2 durch.
Die ZSC Lions gingen durch Raphael Prassl früh in Führung, dominierten die Startphase mit 8:0 Torschüssen, kassierten aber aus dem ersten Langnauer Abschlussversuch den 1:1-Ausgleich. Pascal Berger bot sich danach sogar noch eine Grosschance zum 2:1 für Langnau.
Erst als Maxim Noreau, der am Ostersamstag beim 0:2 gegen Lausanne noch gefehlt hatte, die Zürcher wieder in Führung brachte, kehrte bei den Lions die Souveränität zurück. Nach 32 Minuten führte der ZSC 4:1; danach stand eine Wende nie mehr zur Diskussion.
SCL Tigers - ZSC Lions 2:5 (1:2, 0:2, 1:1)
0 Zuschauer. - SR Wiegand/Dipietro, Obwegeser/Progin. -
Tore: 3. Prassl (Roe, Andrighetto) 0:1. 6. Berger (Maxwell) 1:1. 16. Noreau (Marti) 1:2. 31. Bodenmann (Lasch, Hollenstein/Powerplaytor) 1:3. 33. Sigrist (Marti, Noreau) 1:4. 51. (50:38) Neukom (Melnalksnis) 2:4. 52. (51:09) Pedretti (Wick) 2:5.
Strafen: 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.
PostFinance-Topskorer: Maxwell; Andrighetto.
SCL Tigers: Stettler; Lardi, Leeger; Erni, Huguenin; Schilt, Grossniklaus; Blaser, Bircher; Berger, Maxwell, Nilsson; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Sturny; Andersons, Melnalksnis, Neukom; Petrini, In-Albon, Wenger.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Berni, Noah Meier; Capaul; Prassl, Roe, Andrighetto; Bodenmann, Krüger, Hollenstein; Pedretti, Schäppi, Wick; Lasch, Sigrist, Rautiainen; Riedi.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Nolan Diem, Earl, Glauser, Kuonen, Rüegsegger, Salzgeber, Weibel (alle verletzt), Dostoinov und Punnenovs (beide krank), ZSC Lions ohne Chris Baltisberger, Blindenbacher und Pettersson (alle verletzt).
Nach dem epischen Kollaps am Samstag, als Genf gegen Biel bis zur 58. Minute 1:0 führte und dann innerhalb von 112 Sekunden fünf Gegentreffer kassierte, liess Servette im letzten Spiel gegen Lugano nichts mehr anbrennen. Servette führte nach sechs Minuten 3:0 und setzte sich 5:2 durch.
Danach schielten die Genfer Akteure primär Richtung Totomat. Eine zeitlang sah es dort schlecht aus für sie: Weil die ZSC Lions in Langnau ungefährdet siegten, und weil auch Biel in Zug führte (1:0), drohte trotz des souveränen Sieges gegen Lugano eine Achtelfinal-Serie gegen die Lakers. Im Finish, als Biel in Zug in Rückstand geriet, konnten sich indes die Genfer Gemüter beruhigen.
Linus Omark erzielte für Servette die ersten beiden Tore, dennoch musste der Schwede den Titel des Topskorers dem Zuger Jan Kovar überlassen. Lugano stemmte sich in der Vernets-Eishalle nicht mehr gross gegen die Niederlage an: Die Tessiner hatten sich schon am Ostersamstag die Platzierung unter den ersten 3 und die Qualifikation für die Champions Hockey League von nächster Saison gesichert.
Genève-Servette - Lugano 5:2 (4:1, 1:0, 0:1)
1 Zuschauer. - SR Tscherrig/Stolc, Altmann/Steenstra.
Tore: 4. (3:01) Omark (Vouillamoz) 1:0. 5. (4:19) Omark (Fehr/bei 5 gegen 3) 2:0. 7. Vouillamoz (Völlmin) 3:0. 13. Lammer (Fazzini, Heed/Powerplaytor) 3:1. 17. Winnik (Guebey) 4:1. 23. Moy (Richard, Tömmernes) 5:1. 53. Nodari (Lammer, Fazzini) 5:2.
Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 2mal 2 Minuten gegen Lugano.
PostFinance-Topskorer: Omark; Arcobello.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Guebey, Völlmin; Smons; Patry, Richard, Vermin; Vouillamoz, Winnik, Omark; Moy, Fehr, Miranda; Arnaud Montandon, Kast, Berthon; Smirnovs.
Lugano: Zurkirchen; Heed, Riva; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Antonietti, Haussener; Bürgler, Arcobello, Bödker; Walker, Morini, Suri; Fazzini, Josephs, Lammer; Zangger, Sannitz, Bertaggia.
Bemerkungen: Genève-Servette ohne Maurer, Mercier (beide verletzt) und Asselin (überzähliger Ausländer), Lugano ohne Herburger, Wellinger (beide krank), Lajunen, Traber (beide verletzt) und Brennan (überzähliger Ausländer). (abu/sda)
Im allerletzten Spiel in der «Pista la Valascia» führte Ambri-Piotta gegen Freiburg 1:0 und 2:1, verlor letztlich aber 2:3. Nathan Marchon erzielte nach 45 Minuten das letzte Tor in der Valascia, das 3:2-Siegtor für Gottéron. Der HC Fribourg-Gottéron verbesserte sich mit dem Auswärtssieg noch auf Platz 4 und sicherte sich einen Fixplatz in der Champions Hockey League.
Unmittelbar nach Spielende wurde die Eismaschine in der Valascia abgestellt; der Umzug in die neue Arena hat am Ostermontag begonnen, auch wenn diese zum Start der neuen Saison nächsten September wohl noch nicht ganz fertig sein wird. Der HC Ambri-Piotta plant, im Sommer – wenn es die Coronavirus-Pandemie zulässt – noch ein würdiges Fest in der alten Valascia abzuhalten.
Mit dem letzten Spiel endete auch die Karriere von Verteidiger Michael Ngoy. Ngoy erklärte den Rücktritt. Er bestritt in der National League über 1000 Partien und gehört somit dem exklusiven 1000er-Klub an.
Ambri-Piotta - Fribourg-Gottéron 2:3
0 Zuschauer. - SR Salonen/Stricker, Cattaneo/Duarte.
Tore: 4. Perlini (Fora, Zwerger/Powerplaytor) 1:0. 14. Schmid (Bougro, Jobin) 1:1. 17. Trisconi (Fischer) 2:1. 20. (19:59) DiDomenico (Powerplaytor) 2:2. 45. Marchon (Schmid) 2:3. -
Strafen: je 3mal 2 Minuten.
PostFinance-Topskorer: Zwerger; Mottet.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hächler, Fischer; Ngoy, Zaccheo Dotti; Pezzullo; Zwerger, Flynn, Perlini; Grassi, Novotny, Mazzolini; Trisconi, Kostner, Incir; Dal Pian, Goi, Kneubuehler; Neuenschwander.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Kamerzin, Jecker; Abplanalp; Stalberg, Desharnais, Mottet; Herren, Marchon, DiDomenico; Sprunger, Walser, Bykov; Bougro, Schmid, Jobin.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Fohrler (alle verletzt) und Nättinen (überzähliger Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Brodin, Jörg und Rossi (alle verletzt). Ambri-Piotta ab 58:58 ohne Torhüter.
Zu einem Torspektakel kam es im Schlussabschnitt zwischen den Lakers und Lausanne. Nach acht Goals im letzten Drittel gewann Rapperswil-Jona gegen Lausanne 7:5.
Die St. Galler tankten Selbstvertrauen für die Blitzserie in den Achtelfinals gegen Biel, die schon am Mittwoch beginnt. Rapperswil-Jona führte 2:0, 3:2 und 5:3 und verspielte diese Führungen alle. 174 Sekunden vor Schluss glich Christoph Bertschy für Lausanne zum 5:5 aus. Mauro Dufner (59.) und Andrew Rowe (60.) schossen mit zwei Goals innerhalb von 54 Sekunden die Lakers aber doch noch zum Sieg.
Bei Rapperswil hütete Bryan Rüegger das Tor, seine Premiere in der National League. Rüegger bestritt die Saison zuvor in der Swiss League bei Thurgau. Ausserdem debütierte der erst 16-jährige Jonas Taibel bei den Lakers.
Rapperswil-Jona Lakers - Lausanne 7:5 (2:0, 0:2, 5:3)
1 Zuschauer. - SR Hebeisen/Fluri, Schlegel/Wolf.
Tore: 14. Rowe (Clark, Cervenka/Powerplaytor) 1:0. 16. Cervenka 2:0. 21. (20:23) Malgin (Gibbons, Barberio) 2:1. 31. Kenins (Emmerton) 2:2. 43. Rowe (Cervenka/Unterzahltor!) 3:2. 50. Froidevaux (Kenins, Bertschy/Powerplaytor) 3:3. 54. (53:17) Egli (Powerplaytor) 4:3. 55. (54:43) Lehmann (Wick, Egli) 5:3. 57. (56:30) Gibbons (Grossmann) 5:4. 58. (57:06) Bertschy (Emmerton, Grossmann) 5:5. 59. (58:45) Dufner 6:5. 60. (59:39) Rowe (Lehmann, Eggenberger) 7:5 (ins leere Tor).
Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 3mal 2 Minuten gegen Lausanne.
PostFinance-Topskorer: Cervenka; Malgin.
Rapperswil-Jona Lakers: Rüegger; Egli, Profico; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Scheidegger, Dufner; Clark, Cervenka, Moses; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Schweri, Taibel, Wick; Forrer, Wetter, Loosli.
Lausanne: Boltshauser; Grossmann, Barberio; Heldner, Frick; Genazzi, Marti; Krueger, Krakauskas; Gibbons, Malgin, Almond; Bertschy, Emmerton, Kenins; Bozon, Jooris, Douay; Jäger, Froidevaux, Antonietti.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Dünner, Lhotak, Nyffeler und Payr (alle verletzt). Lausanne von 59:29 bis 59:39 ohne Torhüter. (abu/sda)
Schickt ihn schnellstens zurück in die USA !
P.S. Die NHL hat ihn mangels Leistung aussortiert!